Mo., 08.08.2016
Interviews

„Sagt doch mal eure Meinung! Ihr habt doch eine, das weiß ich“

Deutschlands Olympia-Fußballteamtrainer Horst Hrubesch fordert von seinen jungen Spielern mehr Mut zur eigenen Meinung. „Es macht keinen Sinn, etwas zu kopieren, das sage ich meinen Spielern auch“, verriet der langjährige DFB-Nachwuchs-Trainer im Playboy-Interview

„Die sind alle tätowiert, haben alle Ohrringe. Ich sag immer: ,Ihr macht alles nur nach. Lasst euch was anderes einfallen! Sagt doch mal eure Meinung! Ihr habt doch eine, das weiß ich.’“ Schon in den Jugendmannschaften sei es wichtig, charakterstarke Typen zu haben. „Bei den wirklich Guten gab’s immer Konfliktpotenzial, aber daraus erwächst dann eine Energie“, so der 65-Jährige, der mit seinem U21-Europameister-Team von 2009 zahlreiche Spieler der Weltmeister-Elf von 2014 ausgebildet hatte.

Deren fußballerischer Erfolg ist für Hrubesch auch eine Folge der menschlichen Entwicklung, für die er sich als Trainer zuständig sieht: „Hat der Spieler Führungsqualität entwickelt? Kann er sich einfügen und dennoch eine eigene Meinung vertreten? Wer das schafft, ist automatisch erfolgreich!“

Für das Olympische Fußball-Turnier hat Hrubesch sich mindestens das Halbfinale zum Ziel gesetzt. Allerdings kann er nicht mit dem bestmöglichen Kader antreten und übt daher Kritik an der Unvereinbarkeit von Olympischen Spielen und dem Terminkalender der europäischen Fußball-Ligen. „Ich will nicht, dass die Spieler zwischen den Stühlen sitzen: hier die Olympischen Spiele, dort die Interessen des Vereins. Die meisten haben sich schon in den großen Ligen festgespielt, einige spielen sogar in der A-Nationalmannschaft. Wenn man da auf Sicht keine Lösung findet, wird es schwierig, mit den Besten zu Olympia zu fahren.“

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Titelbild: Getty Images