Do., 21.09.2017
Porträts

Stephen King: Was Sie über den Großmeister des Horrors wissen müssen

Niemand spielt genüsslicher mit menschlichen Urängsten. Zum 70. Geburtstag von Schriftsteller Stephen King gratulieren wir mit ein paar Fakten über Genie und Irrsinn des Mannes, dessen literarisches Grauen uns seit Jahrzehnten fesselt

1. Er ist sich selbst nicht ganz geheuer

Nur zweimal zeigte sich King öffentlich in Deutschland: 2013 las er in München und Hamburg aus „Doctor Sleep“, der „Shining“-Fortsetzung, vor jeweils 3000 begeisterten Zuschauern. Der Auftritt des Multimillionärs war Understatement pur: Er trat in alter Jeans und mit Schlabber-T-Shirt auf, gab sich bescheiden. Bestes King-Zitat dieser Lesungen: „Manchmal frage ich mich selbst, warum ich so beschissen krankes Zeug schreibe."

2. Er ist ein Suchttyp

Als 18-Jähriger begann King nach eigenen Angaben mit dem Saufen, steigerte sich beständig und versank Anfang der 80er-Jahre im Alkohol- und Drogenrausch. Seine Frau bestand auf einer Einweisung in eine Entzugsklinik – mit Erfolg: Seit 1985 ist King trocken. „Trotzdem bleibe ich mein Leben lang Alkoholiker“, meint der Meister, der auch suchtartig schreibt: jeden Tag, auch am Wochenende.

3. Er hieß mal Richard Bachmann

Mit mehr als 50 Romanen, 100 Kurzgeschichten (zuletzt exklusiv im Januar-Playboy 2017: „Das Klavierzimmer“), einem Dutzend Sach- und Drehbüchern, ungezählten Essays und Kolumnen schrieb sich King zu einem der bekanntesten Autoren der Gegenwart hoch: 400 Millionen verkaufte Bücher in 40 Sprachen! Er erhielt alle wichtigen US-Literaturpreise außer dem Pulitzer-Preis, versteckte sich aber bisweilen hinter Pseudonymen: 1972 schrieb er als John Swithen, zwischen 1977 und 1985 als Richard Bachman.

4. Er überlebte einen schweren Unfall

Privatmann King lebt mit seiner Frau Tabitha in Bangor/Maine – einer Industriestadt, die so trist wirkt, dass sie aus einem seiner Romane stammen könnte. Das Paar ist seit 46 Jahren verheiratet und hat drei Kinder. Owen und Joe King sind Autoren, Naomi King ist Pfarrerin. Auch Kings Ehefrau schreibt. Sie hat acht Romane veröffentlicht. 1999 wurde King am Straßenrand von einem Kleinbus gerammt und schwer verletzt. Er wollte daraufhin seine Karriere beenden; seine Familie überzeugte ihn weiterzuschreiben.

5. "Es" ist wieder da

Bereits 1990 flimmerte „Es“, der Kultroman des King of Horror als TV-Film über die Bildschirme. Nun macht das Grauen, der diabolische Clown Pennywise, erneut mit Luftballons Jagd auf Kinder. Die Neuverfilmung läuft ab dem 21. September in den Kinos. Dank rasanter Schnitte und gekonnter Schockmomente wird der Schrecken real! Im August lief mit dem Fantasy-Epos „Der Dunkle Turm“ ein weiterer King-Klassiker im Kino an.

Fünf weitere spannende Fakten über Stephen King und welche seiner Bücher die Playboy-Redakteure besonders empfehlen: in der aktuellen Ausgabe