Di., 13.03.2018
Entertainment

Den Fernseher der Zukunft sieht man nicht

In jedem Wohnzimmer prangt ein schwarzes Loch an der Wand. Samsung hat vergangene Woche in New York seine neue Generation der QLED-TVs vorgestellt. Der Ambient-Mode macht Schluss mit dunklen Flecken und setzt auf Kunst und Chamäleon.

Im Durchschnitt bleibt ein Fernseher 80 Prozent der Zeit ausgeschaltet. Schwarze ungenützte Fläche also im Mittelpunkt unserer Wohnungen. Samsungs neue QLED-TVs mit Ambient-Mode wollen Abhilfe schaffen. Der Marktführer aus Korea setzt alles auf Camouflage, Smart-Home und neue Quantum-Technologie.

Gutes Bild auch bei Gegenlicht

Im Ambient-Mode passt sich der Bildschirm seiner Umgebung an und verschwindet in der Wand, vor der er hängt. Dafür muss man nur ein Bild vom TV mit Wand machen und das Bild nimmt die Farbe, das Muster oder die Beschaffenheit seines Hintergrunds an. Eine Backsteinwand setzt sich im Fernseher also fort und passt sich fast nahtlos in den Raum ein. Nur der schmale Rand des Geräts verrät es als solches.

Credit: Samsung

Die Quantum-Technologie garantiert auch bei Gegenlicht, spitzen Winkeln oder anderen ungünstigen Lichtverhältnissen stets ein sattes Bild mit tiefen Schwarz-Tönen. Beim Flaggschiff Q9FN sorgt eine direkte Hintergrundbeleuchtung für ein noch besseres Bild. Die nächste Weltneuheit in New York war das Kabel, das - gewollt - leicht übersehen wird. Denn der schmale Strang vereint AV-Signale und Stromzufuhr in einer transparenten Isolierung und ist mit bis zu 15 Metern Länge auch unabhängig von der Steckdosensituation ihres Wohnzimmers.

Der Preis ist Rahmenbedingung

Mit dem nächsten Produkt setzt Samsung auf Tarnung durch Wandlung: Aus der schwarzen Fernseher-Fläche wird ein Kunstwerk. Dafür sollte man aber in den passenden Rahmen investieren. Knackpunkt bei Samsungs "The Frame": der Preis: ungefähr 200 Euro kostet der passende Holzrahmen für den Frame-TV . 100 Bilder und Gemälde sind im Standard-Abo enthalten. Für einzelne Kunstwerke aus dem Store zahlt man 20 Euro, das Premium Abo mit größerer Auswahl kostet fünf Euro pro Monat. Dafür sind die digitalen Bilder auf den ersten Blick nicht von ihren analogen auf Leinwand zu unterscheiden.

Credit: Samsung

Mit "Bixby" möchte Samsung Alexa und Siri Konkurrenz machen und verlagert den Kampf um die Vorherrschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz in Haushaltfragen an die Wohnzimmerwand. "Bigsby" soll eine bequeme Koordination ihres Staubsaugers, der Überwachungskamera oder ihres Kühlschrankinhalts garantieren. Ob sich der Fernseher als KI-Knoten durchsetzt bleibt offen, ist aber ein netter Gegenentwurf zur Echo- oder Assistant-Box.

Der Samsung Q9FN kostet je nach Größe zwischen 3.399 Euro und 6.399 Euro.

The Frame liegt preislich zwischen 1.299 Euro und 2.999 Euro.

Titelbild: Samsung