Fr., 06.10.2017
Sex & Lust

Tenga-Studie: Die Japaner masturbieren mehr als die Deutschen

Während sich die deutschen Frauen im Zuge ihrer Emanzipation und dem Kampf für Gleichberechtigung auch immer mehr mit ihrem Geschlecht auseinandersetzten, blieben die Männer hierzulande auf der Strecke. Der Sex Toy-Hersteller "Tenga" legt nun die Ergebnisse einer repräsentativen Studie vor. Das Ergebnis: Deutschland braucht mehr Japan in den Schlafzimmern!

Ungefähr 8.888 km trennen Deutschland vom fernöstlichen Japan. Das ist schon eine ordentliche Strecke. Und redet man über Masturbation oder männliche Sexualität an sich, scheint die Distanz noch viel größer zu sein.

Entgegen aller Annahmen gehen Japaner, ganz gleich ob Mann oder Frau, viel offener mit den Themen Sex und Masturbation um. Kein Wunder also, dass die Sex- und Sex Toy-Industrie sehr weit vorne mit dabei ist.

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Wo aber liegt der Unterschied zu uns Deutschen? Warum haben wir keine Scham in einer Sauna die Hüllen fallen zu lassen oder an der Ostsee im FKK-Bereich zu liegen, aber verstummen, wenn es um Selbstbefriedigung geht?

Masturbation: Japan - Deutschland 1:0

Laut einer repräsentativen Studie des Sex Toy-Herstellers "Tenga", legen 86 Prozent der deutschen Männer regelmäßig Hand an – aber, wenn wir ehrlich sind: die Dunkelziffer liegt sicher bei nahezu 100 Prozent.

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Gleichzeitig fühlen sich 57 Prozent unwohl, wenn das Thema Masturbation auf den Tisch kommt. Obwohl es ein absolut natürlicher Akt ist, ist die Liebe an sich selbst ein Tabuthema.

Der deutsche Mann versteckt sich

Der deutsche Mann versteckt sich! Sein Grund: Masturbieren sei ein zu persönliches Thema – ähnlich wie das Monatsgehalt. Selbst unter besten Freunden beim Bier wird kaum ein Wort darüber gesprochen. Weit verbreitet ist unter Männern auch die Meinung, dass Masturbieren als unmännlich gilt.

Als sei es nur kläglicher Ersatz für Sex mit einem Partner und somit – gerade in den Augen jüngerer Männer – ein Beleg für ihr Scheitern, eine Frau oder einen Mann an Land zu ziehen.

Anders in Japan: Obwohl das Sexleben der Japaner gerne mal argwöhnisch beäugt wird, scheinen sie zumindest in Sachen Selbst-Liebe einiges drauf zu haben. Und vor allem dazu zu stehen.

Japan ist anders

Gerade mal 27 Prozent der deutschen Männer geben zu, bis zu 5 Mal im Monat Hand anzulegen, beim Durchschnitt passiert das seltener. Da sieht es in Japan schon ganz anders aus: Die 20-jährigen geben stolz an, mindestens 11 Mal im Monat zu masturbieren, die 30-jährigen immer noch 9 Mal. Woran liegt das?

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Vermutlich an dem japanischen Umgang mit Masturbation. In Japan zählt das Thema Solo-Sex schlicht nicht zu den peinlichen Themen, bei denen man verschämt zu Boden blickt. Man kann in Schulen, in Pubs oder anderen Orten zu jeder Zeit Männer antreffen, die sich über Selbstbefriedigung unterhalten.

Auch im Fernsehen sprechen Musiker oder Komiker zur besten Sendezeit über ihre Vorlieben.

Von Lovehotels, Fetisch-Clubs und Self-Pleasure-Service

Wie unverfänglich das Thema ist, sieht man daran, dass Sex Toys für Männer in Japan durchaus große Bekanntheit genießen. In Japen werden Masturbationsprodukte ganz offen in Schaufenstern beworben, wie hierzulande Küchengeräte oder Sneakers.

Abgesehen vom eigenen Schlafzimmer oder der Dusche, existieren außerdem Masturbations-Bars (auch für Frauen), endlose Fetisch-Clubs und diverse andere „Self-Pleasure-Services“ wie Lovehotels in japanischen Metropolen.

Der Umgang mit der Selbstliebe scheint in Japan deutlich entspannter als im verschwiegenen Deutschland. Woher genau die Offenheit über männliche Masturbation zu sprechen, rührt, kann nur vermutet werden.

Im Gegensatz zu Deutschland, wo über die weibliche Lust deutlich mehr geschrieben und gesprochen wird, tritt diese in Japan hinter den Männern zurück. Vielleicht herrscht hier also nur ein umgekehrtes Phänomen?

 

 

Titelbild: Playboy Deutschland