Mi., 02.11.2016
Motor & Mobility

Vom Coupé zur Limousine

Am 3. November 1966 wurde der Maserati Ghibli geboren. Happy Birthday, alter Italiener!

Auf dem Turiner Autosalon zeigte Maserati das Sportcoupé – und es schlug ein wie eine Bombe. Von Giorgetto Giugiaro aus den Ghia-Studios gezeichnet, entwickelte es sich schon im ersten Jahr zum Bestseller unter den Supersportwagen. Der Name Ghibli folgt der Maserati-Tradition, ihre Autos nach Winden zu benennen. Zuvor gab es schon den Mistral, später den Bora und den Khamsin. Ghibli heißt ein heißer Südwind in der Wüste von Tunesien und Libyen.

Maserati Ghibli
Credit: Hersteller

Der Ghibli entsprach exakt dem Zeitgeschmack: flach, elegant, breit, keilförmige Schnauze. Und dann dieses lange, abfallende Heck! Er nimmt den Ferrari Daytona voraus. Der 365 GTB/4 „Daytona“ kam 1969.

Goldene Zeiten des italienischen Designs: Im Ghibli fuhr Johnny Controletti in die Chicago Bar. Mit Streifenanzug und Gamaschen wie Al Capone (Und die Beule in der Jacke, die kam von der Kanone). Bei der Motorisierung hatte Johnny die Wahl: Es gab V8-Motoren mit 4,7 und 4,9 Litern Hubraum.

Ab 1968 wurde dem Ghibli das Dach abgesägt. Ab sofort gab es ihn auch als Cabrio, in Italien traditionell „Spyder“ genannt. Nur fünf Jahre später war leider schon Schluss. Die Produktion endete 1973. Doch nur vorerst.

19 Jahre später setzte der Ghibli zu einem Comeback an. Bis 1997 war der neue Ghibli als kompaktes, viersitziges Coupé mit Bi-Turbo-Motor im Programm. Dann erneut das Ende. Doch erneut: nur vorerst.

Im Jahr 2013 schließlich kehrte der Ghibli erneut zurück – zur allgemeinen Überraschung jedoch diesmal als Limousine. Vier Türen, vier Sitzplätze – ab sofort konnte Johnny Controletti auch noch ein paar Jungs vom Syndikat mitnehmen. Alles unter Kontrolle.

Das Modell war äußerst erfolgreich. Seit seinem Erscheinen hat sich die Produktion bei Maserati vervielfacht.

Für die italienische Marke ist der Ghibli ein Innovationsträger, der den Kunden moderne und für Maserati bis dato ungewohnte Technologien schmackhaft machen soll. So gibt es ihn als Diesel und mit Allradantrieb. Wer hätte das 1966 gedacht...

Titelbild: Hersteller