Do., 30.06.2016
Motor & Mobility

Ist First Class wirklich erste Sahne?

Der ersehnte Urlaub steht vor der Tür und Sie wollen es richtig krachen lassen? Auch das liebe Geld spielt keine Rolle? Playboy verrät Ihnen, ob sich ein Flug in der ersten Klasse für Sie lohnt – und wo die Unterschiede zwischen den Klassen liegen.

Investieren muss man ja schon in die erste Klasse. Wählen wir mal einen Beispielflug von Frankfurt nach Dubai und zurück. Bei der Lufthansa kostet diese Reise in der Economy Class, also der untersten Kategorie, etwa 520 Euro – je nach Reisezeit. Wählt man einen Sitz im gleichen Flieger, aber in der nächst höheren Klasse, der sogenannten Business Class, zahlt man hin und zurück 2700 Euro. Will man es noch dekadenter und wählt die erste Klasse, muss man für die gleichen Flüge 5285 Euro hinblättern. Die Zahlen zeigen also: Man muss schon einen ganzen Geldstapel mehr hinlegen, wenn man in den höheren Klassen fliegen möchte. Ob sich das überhaupt lohnt? Oder ob Sie das Geld nicht doch lieber in Promille, Speckröllchen und ein besseres Hotel investieren sollten – das verrät Ihnen Playboy.

Economy, Business und First Class: Größe ist alles

In manchen Fällen muss man einfach zugeben, dass die Größe einen riesen Unterschied macht. Die Flugzeugsitze sind so ein Fall. Um sich groß fühlen zu können, muss man schließlich auch genug Platz haben, um sich entfalten zu können. Und auch, wenn es zwischen den unterschiedlichen Airlines kleinere Unterschiede geben mag: Die First Class schlägt die Business- und vor allem die Economy Class um Längen. Nehmen wir als Beispiel den neuen Airbus A330-300 von Lufthansa. Ein Standard-Sitzplatz in der neuen Lufthansa-Economy Class ist auf Langstreckenflügen rund 48 Zentimeter breit. Für die Beine und Füße hat man rund 80 Zentimeter Platz. In der brandneuen Business Class, die es seit Mai 2012 gibt, ist ein Sitzplatz 50 bis 55 Zentimeter breit. Die Beinfreiheit verdoppelt sich auf 1,60 Meter. Ans Limit getrieben wird das Ganze in der First Class. Hier liegt die Sitzbreite nämlich bei 75 bis 85 Zentimetern und die Beinfreiheit – jetzt halten Sie sich fest: Bei über zwei Metern. Waagerecht hinlegen können sie sich natürlich ohne Probleme. Oftmals, so wie im neuen Airbus A330-300 von Lufthansa, ist flaches Liegen sogar schon in der Business Class möglich.

Economy, Business und First Class: Privatsphäre und Co.

Nachdem in der First Class zumeist nur zwischen acht bis zwölf Passagieren sitzen dürfen und die Sitzabstände in der ersten Klasse deutlich größer als in den anderen Klassen sind, ist es nur logisch, dass man in der ersten Klasse die größte Privatsphäre hat. Wenn man schlafen möchte, dann kann man das natürlich am Besten in der First Class. Denn dort gibt es nicht nur Trennwände oder Vorhänge, die man zwischen sich und den Sitznachbarn ausfahren bzw. zuziehen kann, sondern bei vielen Fluglinien auch schallabsorbierende Teppiche und Wandverkleidungen. Angenehm, wenn man seine Ruhe haben möchte. Wenn Sie hingegen mit Ihren Kumpels schon im Flieger vorfeiern möchten, sind sie hier vollkommen fehl am Platz. Dann sollten Sie lieber in der Economy Class buchen und das dadurch gesparte Geld direkt in Alkohol investieren.

Economy, Business und First Class: Gaumenfreuden

Apropos Alkohol. Den gibt’s in der First Class natürlich kostenlos. So viel Sie wollen. Sogar in Form von Champagner und Wein. In der Business Class muss man auf den Sprudelwein aus der Champagne leider verzichten, es sei denn, man greift tiefer in die Tasche und legt noch ein paar Geldscheine drauf. Ansonsten gibt es auch hier Wein und Sekt in rauen Mengen kostenlos. In der Economy Class gibt es oft nur alkoholfreie Getränke. Und diese noch nicht mal im Glas, wie das in der Business und First Class üblich ist, sondern im Papp- oder Plastikbecher. Ebenfalls nicht ganz so luxuriös ist das Essen in der Economy Class – nett ausgedrückt. In der Economy Class gibt es die Wahl zwischen zwei Essen – beide auf Pappe oder Plastik serviert. Und so schmeckt es meistens auch. In der Business Class gibt es hingegen richtige Porzellanteller und die Qual der Wahl zwischen drei Gerichten. Bei vielen Luftlinien werden diese Gerichte sogar extra von Spitzenköchen ausgetüftelt, damit es auch in schneidigen Höhen noch gut schmeckt. In der First Class ist das Niveau des Essens ähnlich. Es gibt jedoch vier oder mehr Gerichte zur Auswahl, so dass man sich seinen persönlichen Favoriten aussuchen kann.

Economy, Business und First Class: Service und anderer Schnick-Schnack

Wenn Sie die Stewardessen ganz für sich haben möchten, dann müssen Sie schon First Class buchen. Warum? Nehmen wir als Beispiel den Airbus A340-600 von Lufthansa. Hier kommen auf acht First Class-Fluggäste zwei Stewarddessen. Im Vergleich dazu kümmern sich in der Business Class fünf Stewardessen um 60 Fluggäste. Und in der Economy Class? Müssen Sie Ihre acht Stewardessen mit 237 weiteren Fluggästen teilen. Hinzu kommt, dass die Flugbegleiterinnen in der First Class besser ausgebildet sind als diejenigen der Mittel- und Unterklasse. Sie müssen zusätzliche Schulungen vorweisen, um in der Luxusklasse überhaupt bedienen zu dürfen. Das heißt, dass Ihnen Stewardessen in der ersten Klasse genau sagen können, welcher Wein zu welcher Speise passt, sie haben mehr Zeit noch freundlicher zu sein und können somit noch besseren Service bieten. Wer Entertainment nicht nur bei den Stewardessen, sondern auch beim Multimedia-Angebot sucht, ist auch immer gut beraten, Business oder First Class zu buchen. Hier gibt es zumeist eine größere Filmauswahl und größere Bildschirme. Wenn Sie sich gut mit sich selbst beschäftigen können, tut es eigentlich auch die Economy Class. Und der letzte, aber nicht gerade zu vernachlässigende First Class-Vorteil ist ein exklusiver Schalter für den Check In sowie die Sicherheitskontrolle. Während die anderen in den langen Schlangen stehen, können Sie in aller Ruhe wie Buddah an den genervten Menschenmassen vorbeistolzieren. Nehmen Sie die bösen Blicke gelassen ...

Economy, Business und First Class: Sie sind der König

Nun haben Sie selbst die Qual der Wahl. Falls Sie einen stressfreien Flug ohne nervige Sitznachbarn, mit genießbaren Essen, kostenlosen Alkohol und einem riesigen Plus an Service wollen, dann sei Ihnen geraten, zumindest die Business Class zu buchen. Zwischen Economy Class – auch liebevoll Holzklasse genannt, weil sie so unbequem ist – und Business Class liegen Welten. Zwischen Business und First Class werden die Unterschiede geringer. Also könnten Sie sich zumindest überlegen auf die mittlere Klasse abzugraden. Es lohnt sich. Wirklich.

Titelbild: iStock