Di., 08.01.2019
Interviews

20 Fragen an Jamie Foxx

Der Oscar-gekrönte Filmstar kommt im „Robin Hood“-Remake am 10. Januar als Little John – die rechte Hand des edlen Räubers – ins Kino. Von radikaler Umverteilung hält er nichts. Aber er weiß, wie sich Armut anfühlt. In unserer Januar-Ausgabe 2019 stellten wir 20 Fragen an den Hollywood-Star

1. Playboy: Sie waren Django und Ray Charles, Rapper und DJ. Was machen Sie in einem „Robin Hood“-Film?
Foxx: Das haben mich meine Homies auch gefragt: „Yo, fuck, du machst ,Robin Hood‘? So mit Federn in der Kappe? Was ist das für ein Scheiß?“

2. Was haben Sie geantwortet?
„Dieser Scheiß ist gut. Hört mal zu, wer hier mitspielt.“ Und sobald ich ihnen mehr erzählte, sagten sie: „Oh Shit, that’s my man.“ Wir haben hier keine Helden in Strumpfhosen. Das ist vorbei.

3. Gab es bei Ihnen auch mal Zeiten, in denen Sie am liebsten von den Reichen genommen und den Armen gegeben hätten?
So extrem nicht. Aber ich weiß, wie es ist, kein Geld zu haben. Als ich 1994 in Los Angeles lebte, saß ich auf dem Trockenen. Passenderweise war gerade meine Tochter auf die Welt gekommen.
 
4. Und?
Ich ging nach Las Vegas. Das war noch nicht so angesagt. Du hast Steak und Hummer für 4,99 Dollar bekommen. Und ich trat in Nachtclubs auf.

"Ich weiß, wie es ist, kein Geld zu haben"

5. Ist irgendwas Spannendes passiert?

Raten Sie mal, wen ich bei der Silvesterparty am 31. Dezember 1998 getroffen habe? Prince! „1999“ – sagt Ihnen der Song noch was? Ich kann sogar noch sagen, was er anhatte.
 
6. Nämlich?
Eine lila Bomberjacke mit Federn, schwarze Hosen, riesige Gucci-Sonnenbrille, und er brachte eine große lila Gitarre mit. Damals habe ich vor Begeisterung geweint. Ich sagte Sachen, wie nur ein dummer Fan sie sagt, ich war wie unter Drogen. Worüber geht dieses Interview jetzt noch mal?

 

 
7. Was, wenn jemand Sie so anbeten würde?
Das ist doch kein Vergleich. Ich bin jemand, der auf dem Teppich geblieben ist. Mit mir könnte jeder abhängen. Ich gehöre nicht zu den Typen, die sich nur über ihren Erfolg definieren.
 
8. Ist Erfolg nicht der beste Weg, sich zu definieren?
Es gibt zwei Arten von Leuten: Die einen machen das Business. Und die anderen werden vom Business gemacht. Ich möchte zu den Ersteren gehören.
 
9. Aber das Berühmtsein hat doch auch Vorteile...
Klar, du kriegst dadurch gute Plätze im Restaurant, kommst in Clubs rein. Und mit meinem bisschen Ruhm kann ich meine Filme promoten. Aber er ist immer nur ein Nebenprodukt.

"Ich hatte nie gedacht, dass ich einen Oscar bekomme"

10. Sie haben einen Oscar gewonnen. Ist das als Afroamerikaner schwieriger?
Ich hatte nie gedacht, dass ich einen bekomme. Aber als es dann so weit war, dachte ich: „Jetzt muss ich was daraus machen.“
 
11. Was haben Sie von anderen afroamerikanischen Schauspielern gelernt?
Cool zu bleiben. Ihre Figuren hatten immer alles unter Kontrolle. Sie wussten, was sie zu sagen hatten, und waren im richtigen Augenblick zur Stelle.
 
12. Wie bleiben Sie im richtigen Leben cool?
Indem ich mich auf meine Kunst konzentriere. Du darfst dir deine Seele nicht rausreißen lassen, sondern musst integer und dir treu bleiben.
 
13. Das klingt ein bisschen allgemein...
Eigentlich ist das ganz einfach. Du darfst nie vergessen, dass du nur einen Job zu tun hast.
 
14. Gab es auch Situationen, in denen Sie nicht integer waren?
Ja, aber das war in meiner Zeit als Schuhverkäufer. Da musste ich immer wieder mal lügen.
 
15. Was können jüngere Kollegen von Ihnen lernen?
Mut. Ich habe diese TV-Show „White Famous“. In der Eröffnungsepisode weigert sich der schwarze Comedian, ein Kleid anzuziehen. Aber das gehört nun mal zu afroamerikanischen Comedy-Nummern dazu, das sorgt für Lacher. Dann komme ich dazu und spiele mich selbst – in einem Rock: Dafür brauchst du Eier.
 
16. Denken Sie manchmal an Ihre jungen Jahre? Sie wurden von Ihrer Großmutter aufgezogen, hatten kaum Kontakt zu Ihren Eltern.
Damit habe ich längst meinen Frieden gemacht. Meinen Eltern werfe ich nichts vor. Und ich habe sie auch nie vermisst.

"Manche Leute meinen, ich sollte mal ein bisschen würdevoller auftreten"

17. Inzwischen haben Sie die 50 erreicht. Wie alt fühlen Sie sich?
Jedenfalls nicht nach diesem Alter. Manche Leute meinen, ich sollte mal ein bisschen würdevoller auftreten. Aber ich kann nur sagen: „Ich lebe so, wie ich mich fühle.“
 
18. Hilft das bei Frauen?
Klar. Die glauben immer, dass ich viel jünger bin.
 
19. Was ist der beste Trick, um Frauen kennenzulernen?
Tanzen!
 
20. So einfach ist das?
Ich lege oft als DJ auf, und meine Schwester hat mir Folgendes beigebracht: Frauen gehen in Clubs, um zu tanzen. Und was machen die Männer? Stehen herum und warten verzweifelt auf eine Chance, sie anzubaggern. Die sollten lieber selbst auf die Tanzfläche gehen.
 
Held ohne Strumphosen: Am 10. Januar kommt Jamie Foxx mit "Robin Hood" ins Kino, 2005 gewann der heute 50-Jährige den Oscar für seine Rolle des Sängers Ray Charles