Mo., 23.01.2017
Interviews

Donald Trump im Playboy-Classic-Interview

Im Jahr 1990 gab Donald Trump unserem amerikanischen Kollegen Glen Plaskin ein Interview, heute sucht sogar Angela Merkel darin nach Antworten. Wir haben sechs Passagen des ebenso informativen, wie verstörenden Gesprächs mit dem neuen US-Präsidenten fürs Sie ins Deutsche übersetzt

1. ...über reiche Menschen

"Reiche Leute sind großartige Überlebenskünstler und sie fallen von Natur aus in zwei Kategorien: Solche, die Reichtum geerbt haben und solche, die ihn sich verdienten. Diese, die geerbt haben und nichts ihrem Erbe machen, sind sehr furchtsam, haben Angst davor, wieder alles zu verlieren – wer kann sie deswegen verurteilen? Andere nehmen große Risiken auf sich und potenzieren ihren Reichtum – oder gehen pleite."

2. ...über Geschäfte machen

"Ich liebe den kreativen Prozess. Alles, was ich mache, mache ich aus purem Vergnügen. Niemand macht das – hoffentlich – besser als ich. Es liegt eine gewisse Schönheit darin, Geschäfte zu machen. Ich mag die Herausforderung, deswegen erzähle ich oft die Geschichte des Bergarbeiter-Sohnes.

Ein Bergabeiter erkrankt an einer Staublunge, genau wie sein Sohn und dessen Sohn und dessen Sohn. Wenn ich der Sohn gewesen wäre, hätte ich diese gottverdammte Mine schon längst verlassen. Aber viele Menschen besitzen nicht diese Vorstellung – oder was auch immer – um ihre eigene Mine zu verlassen. Ihnen fehlt das gewisse Etwas.

Das Etwas ist die Fähigkeit, ein Entrepreneur zu werden, oder ein erfolgreicher Athlet, oder ein großer Autor. Entweder bist du damit geboren oder eben nicht. Und diese Fähigkeit kann geschliffen weden, perfektioniert – oder vernachlässigt."

3. ...über Rache

"Ich denke, ich bin fair, nicht tough, was Geschäfte angeht. Aber wenn jemand versucht, mich ungerecht zu behandeln, kämpfe ich härter zurück als sonst jemand, den ich kenne. Wenn jemand versucht, dir oder deiner Familie zu schaden, hast du das absolute Recht, zurückzuschlagen.

Wenn ein Mann oder eine Frau zum kaltblütigen Mörder wird, sollte sie dafür bezahlen. Das statuiert ein Exempel. Niemand kann das Argument bringen, dass die Todesstrafe nicht abschreckend wirkt. Ohne sie verrottet unsere Gesellschaft. Und das tut sie gerade."

4. ...über das EGo und deutschland

"Jeder hat ein Ego und daran finde ich auch nichts Verwerfliches. Menschen brauchen es, ganze Nationen brauchen es. Ich denke unser Land braucht mehr Ego, weil wir von unseren sogenannten Verbündeten wie Japan, der Bundesrepublik Deutschland, Saudi Arabien, Südkorea, usw. über den Tisch gezogen werden. Diese Länder haben uns buchstäblich ausbluten lassen, weil sie die größte Geldmaschine aller Zeiten beherrschen und das auf unsere Kosten. Ihre Produkte sind besser, weil sie so hoch bezuschusst werden.

Wir Amerikaner werden von der ganzen Welt ausgelacht, weil wir 150 Milliarden Dollar Jahr für Jahr verlieren, damit wir reiche Länder beschützen, Länder, die innerhalb von nur 15 Minuten von dieser Welt getilgt würden, wenn wir nicht wären. Unsere "Verbündeten" machen Millionen damit, uns zu linken."

5. ...über Eine mögliche Präsidentschaft

"Ich möchte gar nicht Präsident werden, dessen bin ich mir zu 100 Prozent sicher. Ich helfe einer Menge Leute mit meiner Foundation. Aber wenn ich tatsächlich kandidieren würde, dann wohl als Demokrat und nicht als Republikaner – und das nicht, weil ich Liberaler sein würde, ich bin nämlich ein Konservativer. Aber der Arbeiter würde mich wählen. Er mag mich. Wenn ich die Straße lang gehe, rufen sie mir das auch aus ihren Autos heraus zu.

Ich würde als erstes auf jeden Mercedes-Benz, der auf unserer Straße entlang rollt und auf jedes japanische Produkt eine Steuer setzen. Und dann hätten wir auch wieder wunderbare Verbündete."

6. ...über den Atomkrieg

"Ich habe immer über dieses Thema nachgedacht; es ist ein wichtiges Element in meinem Denkprozess. Es ist sogar das Ultimative, die ultimative Katastrophe, das größte Problem, das die Welt hat, und niemand fokussiert sich darauf. Es ist ein bisschen wie eine Krankheit. Menschen glauben nicht daran, krank zu werden, bis sie es sind. Niemand möchte darüber reden. Ich glaube, die größte aller Dummheiten ist die, dass Menschen nicht daran glauben, dass der Atomkrieg kommt, weil jeder weiß, wie zerstörerisch er sein wird, also benutzt auch niemand diese Waffen. So ein Bullshit.

Ich würde auch niemanden einstellen, der so denkt, denn er hat keine Allgemeinbildung, er lebt in einer Scheinwelt. Zu viele Länder verfügen über Atomwaffen; niemand weiß, auf wen sie alle gerichtet sind, welcher Knopf sie betätigt.

Die Bombe auf Hiroshima war ein Spielzeug im Vergleich zu den Waffen von heute. Wir haben tausende Waffen auf uns gerichtet und niemand weiß wirklich, ob sie in die richtige Richtung gehen. Sie wurden beinahe nie getestet. Diese Idioten, die für sie zuständig sind, wissen von nichts und wir müssen uns auf sie verlassen, wie man Fernlenkgeschosse nach Moskau schießt. Was passiert, wenn sie nicht treffen? Was passiert, wenn unserer Computer-Systeme nicht funktionieren? Niemand weiß, ob unser Equipment funktioniert, und ich habe viele Berichte über die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht funktionieren, gesehen. Es ist ein totales Chaos.

Präsident Trump würde stark an unsere extreme militärische Stärke glauben – und niemandem vertrauen. Er würde nicht den Russen vertrauen, er würde nicht unseren Verbündeten vertrauen; er hätte ein riesiges militärisches Arsenal, würde es perfektionieren, und es verstehen. Ein Teil des Problems ist, dass wir einige der reichsten Länder der Welt verteidigen – für nichts...Man lacht uns aus, weil wir Japan verteidigen."

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Titelbild: Getty Images