Mo., 31.10.2016
Interviews

„Frauen waren immer der große Schwachpunkt in meinem Leben“

Sein neuer Film "Café Society" startet am 10. November in den Kinos ─ mit uns hat Woody Allen schon vorab über seine Frauengeschichten und den Stoff, aus dem seine Filme sind gesprochen

Filmemacher und Autor Woody Allen denkt auch im Alter von 80 Jahren noch lange nicht ans Aufhören. „Meine Eltern wurden steinalt – mein Vater 100, meine Mutter 95. Und ich brauche die Ablenkung“, sagte der US-Filmstar in unserem Interview. „Wenn ich einen Film mache, dann beschäftige ich mich mit Problemen, die ich lösen kann. Da kann keine Katastrophe passieren, außer dass ich einen schlechten Film mache, und das habe ich häufig genug erlebt. Wobei ich mir meine Filme sowieso nie ansehe. Jedenfalls ist Regie zu führen besser, als zu Hause herumzusitzen und mir den Kopf darüber zu zermartern, wie schlimm das Leben ist.“

Trailer: "Café Society"

Besonders sein Liebesleben beschreibt Allen in dem Interview als eine einzige Ohnmachtserfahrung. „Bei mir waren Fehlschläge die

Regel – schon in der Schulzeit und auch danach.“ Beziehungen seien bei ihm stets „nur dank der Großzügigkeit der Frauen“ zustande gekommen. „Immer war es die andere Person, die mich ins Visier nahm und haben wollte. Frauen und die Liebe waren immer der große Schwachpunkt in meinem Leben“, so der Humor-Großmeister, der allein als Regisseur auf ein Oeuvre von 50 Filmen zurückblickt.

Auch seine Ehe mit der 35 Jahre jüngeren Soon Yi-Previn, der Adoptivtochter seiner einstigen Lebensgefährtin Mia Farrow, nennt Allen „pures Glück“. Dass die meisten seiner Filme Mann-Frau-Beziehungen behandeln, begründete Allen in unserem Interview mit den Worten: „Worüber soll ich sonst schon Geschichten erzählen? Ich finde zwar auch Verbrechen faszinierend, deshalb handeln manche meiner Filme davon – auch ,Café Society’. Aber letztlich gibt es in der menschlichen Geschichte kein anderes Thema als Männer und Frauen.“

Als Kino-Zuschauer bekennt sich Woody Allen ebenfalls zu einer eindeutigen Vorliebe: „Ich mag schon Filme mit ernsthaften Themen, solange sich die Probleme, die darin auftauchen, irgendwie lösen lassen. Aber nichts Hoffnungsloses. Seit meiner Jugend schaue ich am liebsten Komödien an.“ Daran halte er sich auch in seiner Arbeit als Filmemacher: „Wenn die Dinge tragisch sind, dann musst du zurückschlagen.“

Woody Allens neuer Film „Café Society“ startet am 10. November in den Kinos.

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Titelbild: Getty Images