Di., 21.07.2020
Kultur

Sind Miss-Wahlen noch zeitgemäß? Oder gar sexistisch?

Liebe Leser,

350 junge Damen waren dem Aufruf des belgischen Veranstalters eines Schönheitswettbewerbs gefolgt und hatten ihr Bewerbungsfoto für den „Concours de Beauté“ eingesandt. 21 Kandidatinnen wurden am 19. September 1888 dann zum Final-Event nach Spa eingeladen. Eine zu hundert Prozent mit Männern besetzte Jury wählte schließlich eine 18-jährige in Paris lebende Kreolin aus Guadeloupe zur Siegerin. Ihr Gewinn: stattliche 5000 Francs. Das war mehr, als ein Fabrikarbeiter im ganzen Jahr verdiente. Marthe Soucaret war damit nicht nur auf einen Schlag wohlhabend – sondern wurde durch ihren Wahlsieg zur ersten Schönheitskönigin Europas.

Bereits acht Jahre zuvor fand im US-amerikanischen Badeort Rehoboth Beach (Delaware) die Wahl zur „Miss United States“ statt. In Deutschland, beziehungsweise im deutschen Kaiserreich, dauerte es dagegen noch bis zum Jahr 1909, ehe die erste Schönheitskönigin gekrönt wurde. In Hamburg kämpften Frauen aus 36 Ländern um den Titel „Miss Universum“ – sie stellten sich hochgeschlossen und singend dem Urteil des Publikums. Aber erst viele Jahre später wurden Schönheitswettbewerbe hierzulande wirklich populär. 1927 bestimmte eine Wahlkommission im Berliner Sportpalast das „Fräulein Deutschland“. In der Jury saßen erstmals auch Prominente – unter anderen der Schriftsteller Heinrich Mann, der Maler Max Pechstein und der Regisseur Fritz Lang.

Nach dem Krieg etablierten sich Schönheitswettbewerbe nicht nur in der Bunderepublik, sondern in der ganzen Welt. Die Titel lauteten „Miss Germany“, „Miss World“ oder sogar „Miss Universe“. Aber auch: „Miss Bumbum“ (die Frau mit dem schönsten Hintern), „Miss Atom“ (Siegerin wurde die Russin Jekaterina Bulgakowa, die in einem Forschungsreaktor an der Wolga arbeitete), „Miss Plastik“ (erklärt sich von selbst), oder auch „Miss Abschied“ (Deutschlands schönste Bestatterin)…

Die schönste und demokratischste Wahl des Jahres findet allerdings immer im Namen des PLAYBOY statt. Denn drei Monate haben Sie – und nur Sie, lieber Leser – die Möglichkeit, die Schönste aus zwölf Monatsschönsten zu bestimmen. Die Siegerin der jährlichen „Playmate des Jahres“-Wahl!

Stellt sich dennoch die Frage: Sind Miss-Wahlen noch zeitgemäß? Oder gar sexistisch, wie viele behaupten?

Die deutsche Journalistin Christina Fischer hat darauf folgende Antwort: „So wie es jeder Frau freisteht, sich in Sport, Wissenschaft, Politik oder Wirtschaft zu engagieren, so muss es auch den Frauen überlassen bleiben, ob sie ihr Aussehen in den Mittelpunkt ihres Ehrgeizes stellen wollen“, schrieb die Redakteurin der „Badischen Neuesten Nachrichten“ 2019 in einem Meinungsbeitrag. Und weiter: „Außerdem waren Miss-Wahlen ganz am Anfang ihres Entstehens durchaus ein emanzipatorischer Akt. Am 5. März 1927 wurde die 21-jährige Hildegard Kwandt aus Ostpreußen zur ersten deutschen Schönheitskönigin gekrönt. Während Kwandt sich im kurzen Kleid, geschminkt und zurecht gemacht auf einer Bühne präsentierte, waren die Frauen auf dem Land noch Hausfrau und Mutter, oft Bäuerin, und weitestgehend unsichtbar.“ Und die Frage, ob Miss-Wahlen grundsätzlich heute antifeministisch seien, beantwortet die Autorin so: „Würde man Miss-Wahlen verbieten, so würde man jenen Frauen, die dort freiwillig und gerne mitmachen, ein Stück ihrer Freiheit nehmen. Und das wiederum wäre antifeministisch.“

Credit: Playboy Deutschland

Sie haben gewählt: Stella Tiana Stegmann ist die Playmate des Jahres 2020!

Die letztjährige Wiesn-Playmate (Miss Oktober 2019) ließ damit elf weitere Traumfrauen hinter sich und darf sich nicht nur über die begehrte „Bunny-Trophäe“ freuen, sondern auch über Preise im Wert von rund 10.000 Euro.

Obwohl wir Corona-bedingt die große öffentliche Siegesfeier heute nicht wie geplant im festlichen Ambiente des Casinos Baden-Baden steigen lassen können, sind wir doch in bester Jubelstimmung. Und auch Sie, lieber Leser, haben allen Grund sich zu freuen! Denn unsere frischgekürte Wahlsiegerin zeigt sich in Bestform und stellt dies mit doppeltem Einsatz unter Beweis.

In der aktuellen Ausgabe erleben Sie die 22-jährige Studentin in zwei Fotoshootings, produziert an zwei unterschiedlichen Orten der Welt – inszeniert von zwei Fotografen! Der in München ansässige PLAYBOY-Fotograf Sacha Eyeland setzte Stella glamourös im prunkvollen Casino Baden-Baden in Szene. Und die portugiesische Fotografin Ana Dias, verantwortlich für zahlreiche internationale PLAYBOY-Coverproduktionen, lud unsere „Playmate des Jahres“-Gewinnerin nach Mexiko zum Titelshooting.

Credit: Playboy Deutschland

„Schönheit ist überall ein gar willkommener Gast“, das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe.

Viel Vergnügen mit der neuen Ausgabe,

Ihr

Florian Boitin

Chefredakteur Playboy

 

Titelbild: Playboy Deutschland