Mo., 29.06.2020
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Bei Knopfdruck Kunst: Lifestyle-TV: Der Samsung "The Frame" im Test

Ein Fernseher nimmt nicht nur jede Menge Platz in Anspruch, er ist auch für viele Menschen nichts weiter als ein schwarzer Kasten, wenn man ihn nicht nutzt. Ein Objekt, das man nicht unbedingt im Wohnzimmer haben möchte. Samsung schaffen mit ihrem neuen TV-Gerät "The Frame" eine smarte Lösung für dieses Interior-Problem: Nutz man den Fernseher nicht, zeigt das Display ausgewählte Kunstwerke und passt sich so seinem Umfeld an. 

Die Frage ist vermutlich so alt wie der Fernseher selbst: Wie groß soll das Gerät sein? Als ich dieses Jahr mit meiner Freundin eine gemeinsame Wohnung bezog, sollte ein neuer Fernseher her. Ein Thema, das nicht ohne eine gewisse Brisanz auskommt. Mein Standpunkt: „Etwas mehr als 55 Zoll sollen es schon sein!“ Ihre Reaktion: „Was? Der ist ja noch größer als der alte Fernseher!“

Mir war bis dahin nicht bewusst, dass ein Fernseher zu groß sein kann. Aber natürlich verstehe ich den Standpunkt meiner Freundin. Wenn man sich die Wohnung einrichtet, dann richtig. Und zwar sind Fernseher längst nicht mehr die großen, klobigen Kisten von früher. Trotzdem richten wir immer noch unser komplettes Wohnzimmer um dieses eine Gerät herum ein.

Dabei vergessen wir oft, dass der Fernseher die meiste Zeit ausgeschaltet ist. Und dann steht oder hängt da einfach ein großes, schwarzes Rechteck im Zimmer. Hier brachte ich den Frame ins Spiel.

2017 stellte Samsung die Lifestyle-Reihe im Paris, unterhalb des Louvre der Öffentlichkeit vor. Natürlich kein zufällig gewählter Ort. Der Frame steht ganz im Zeichen der Kunst. Der Clou: Nutzt man den TV nicht, schaltet er sich in den sogenannten „Art Mode“. Gezeigt wird dann, Sie ahnen es, Kunst. Diese lässt sich selbst auswählen und erweitern. Diese Bilder sind teils gratis, man kann aber auch zusätzliche Kunstwerke dazukaufen. Für Kunstbegeisterte gibt es auch ein Abo-Modell: Für 4,99 im Monat hat man damit Zugriff auf eine große Auswahl berühmter Galerien. Über 1200 Bilder aus Kunstgalerien. Außerdem lassen sich eigene Fotos per App auf den Fernseher laden.

Natürlich verbraucht auch der Kunstmodus Strom, deshalb ist der Frame mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Ist niemand im Raum, bleibt das Gerät aus. Erfasst der Sensor Bewegung, wird das ausgewählte Bild angezeigt. Alle Bilder im Kunstmodus können mit unterschiedlichen Passepartouts versehen werden. Zusammen mit der Ultra-HD-Auflösung kann man den Frame so tatsächlich mit einem großen Bild verwechseln.

Credit: Playboy Deutschland

Der Frame kommt zwar auch mit zwei montierbaren Standfüßen, seinen vollen Effekt erfüllt er aber hängend an der Wand. Wer will, kann auch das Rahmendesign ändern. Denn der Frame kommt mit einem schwarzen Rahmen, kann aber per magnetischem Wechselrahmen die Farbe ändern. Für rund 80 Euro bekommt man diesen Rahmen in den Farben Weiß Braun oder Beige und ändert so die Optik des Fernsehers. Die Installation ist kinderleicht, denn der Rahmen wird einfach per Magnet angebracht.

Credit: Playboy Deutschland

Um die Illusion zu perfektionieren, wird der Frame mit der "One Invisible Connection" und dem "No Gap Wall Mount" geliefert. Ersteres ist ein dünnes, beinahe unsichtbares Kabel, das den TV mit der "One Connect Box" verbindet. Denn statt an der Seite oder an der Rückseite, hat der Frame alle seine Anschlüsse in der "One Connect Box" ausgelagert. Diese lässt sich beispielsweise in einem Sideboard verstauen und stört so das Gesamtbild nicht. Der "No Gap Wall Mount" ist die mitgelieferte Wandhalterung, mit der man den Frame lückenlos an die heimische Wand hängen kann. Auch das klappte im Test problemlos.

 

Das mitgelieferte Zubehör des Frame. Unten sehen Sie die "One Connect Box" in der sämtliche Anschlüsse zentral zusammenlaufen.
Credit: Playboy Deutschland
 

Samsung "The Frame" - Auch technisch überzeugend?

 

Doch natürlich zählen auch bei den schönsten Designer-TVs die inneren Werte. Wie bei Samsung-TVs üblich, steckt auch im Frame ein QLED-Display. Dieses sorgt dank 4K Ultra HD-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und 4K Upscaling mit Künstlicher Intelligenz für tadellose Bilder. Im Test war auch bei starkem Lichteinfall noch ein akzeptables Bild zu erkennen.

Der Fernseher unterstützt alle gängigen Streaming-Portale, die sich auch leicht über das intuitive Menü anwählen lassen. Die schlichte Fernbedienung mit dem Namen „Samsung Smart Remote“ ist in den ersten Momenten zwar etwas gewöhnungsbedürftig, erklärt sich aber ebenfalls von selbst. Sie liegt gut in der Hand und das Design passt bestens zu einem Lifestyle-Fernseher wie dem „The Frame“. Praktischerweise lassen sich sämtliche Einstellungen auch über die „Smarthings“-App von Samsung eingerichtet und gesteuert werden. Gerade für die Auswahl von Bildern für den Art Mode ist der Smartphone-Anschluss Gold wert.

Einzig und allein die Werbung in manchen Menüs stört, ebenso wie vorinstallierte Apps, die nur mit Aufwand gelöscht, beziehungsweise deaktiviert werden können.

Dank Sprachsteuerung kommt man auch ohne viel Drücken ans Ziel. Seit der neusten „The Frame“-Generation aus dem Jahr 2020 wird der Samsung-Sprachassistent „Bixby“ um Amazons „Alexa“ ergänzt.

Und wie macht sich jetzt die Besonderheit des Frame in der Praxis bemerkbar?

Da meiner Freundin ein 65-Zoll-TV eigentlich „zu groß“ war, machte ich ihr den Vorschlag, den Frame als Testgerät für mehrere Wochen zu testen. Nicht nur ich gewöhnte mich schnell an das Gerät und seinen Komfort. Tatsächlich ist der Art Mode mehr als ein nettes Gimick, sondern verleiht dem Fernseher auch ausgeschaltet einen Nutzen. Unser persönliches Highlight war der Besuch einer Freundin, die uns im neuen Wohnzimmer ganz verwundert fragte, ob wir denn gar keinen Fernseher mehr besäßen. Der Frame war gerade im Art Mode und zeigte eine Gebirgslandschaft an. Test bestanden!

Der Samsung Frame nach der Wandmontage. Natürlich kann der Fernseher auch komplett ausgeschaltet werden...
Credit: Playboy Deutschland
...im "Art Mode" sieht das Gerät aber viel schicker aus und passt besser zur Einrichtung. Jetzt müssen nur noch die letzten Kabel versteckt werden.
Credit: Playboy Deutschland

Nach den vier Wochen Test war auch meine Freundin überzeugt, dass 65 Zoll nicht zu groß waren, sondern genau richtig für unsere Verhältnisse. Da sie gerne Serien streamt und ich gerne Fußball schaue, war der Fernseher schnell mehr als ein Gebrauchsgegenstand und passte sich ideal in unsere Einrichtung ein. Nachdem wir das Testgerät zurück an Samsung schickten, bestellten wir tatsächlich uns eigenes Exemplar, das heute an unserer Wohnzimmerwand hängt.

 

So viel kostet der Samsung "The Frame":

 

  • 75 Zoll: 3.499,00 €
  • 65 Zoll: 2.199,00 €
  • 55 Zoll: 1.599,00 €
  • 50 Zoll: 1.399,00 €
  • 43 Zoll: 1.199,00 €
  • 32 Zoll: 549,00 €

 

Fazit:

 

Die Idee des Frame gefiel mir schon bei der ersten Vorstellung vor rund drei Jahren. Mit jeder Generation verbesserte Samsung die Technik der Produktreihe und vereint im Frame hochwertige Technik mit den einzigartigen Features. Gerade dieser Mut zum neuen begeistert mich. "The Frame" ist nicht die einzige Innovation, bei der der Technik-Riese in den letzten Jahren querdenkt. Ähnlich schick wie der Frame ist auch der "Serif", der sich seit kurzem in der Produktpalette von Samsung befindet.

 

 

Und nicht nur beim Design wagt Samsung einiges, sondern auch bei der Funktionalität und Nutzen. Gerade hat Samsung den "Sero" angekündigt. Der Fernseher lässt sich um 90 Grad drehen und im 9:16-Format nutzen. So soll die "Generation TikTok" ihre Inhalte im Wohnzimmer abspielen können. Viele ältere Nutzer, mich eingeschlossen, wird die Idee am Anfang nicht sofort überzeugen. Trotzdem verfolge ich die Entwicklung des "Sero" genauso gespannt, wie seinerzeit beim Frame.

 

 

 

 

Titelbild: Playboy Deutschland