Mo., 06.04.2020
Genuss

Cannabis mit Biss

In Deutschland ist der Zutaten-Erwerb für diesen grasgewürzten italienischen Schmorbraten illegal. Aber Sie können ja auch im Urlaub (nach der Corona-Krise) mal selbst kochen.

In vielen Ländern haben sich die CannabisVerbote mittlerweile in Rauch aufgelöst. Das freut nicht nur Heimgärtner, Schmerzpatienten und Investoren, sondern auch kreative Köche mit Lust auf neue Gewürze. Einer von ihnen ist Sascha Basler, früher Musikmanager und Mitentdecker von Rammstein, heute umtriebiger Gastronom in der Nähe von Hamburg.

Credit: Neil McQueen

Der 51-Jährige kombiniert gehobene Hausmannskost und grüne Heilkräuter zu Gerichten mit Nachwirkung – denn bei oraler Einnahme entfaltet Cannabis erst nach etwa 30 bis 60 Minuten seine Rauschkraft. Für die Rezeptsammlung „Bong Appetit“ bereitete Basler auf Mallorca, wo die Polizei nicht ganz so streng ist wie in Deutschland, probeweise ein paar Hundert Speisen zu.

Credit: Neil McQueen

Eines seiner Lieblingsgerichte: das Brassato – ein klassischer Braten, der sich fast wie von selbst zubereitet und den seine italienischen Erfinder einst über Nacht auf der Feuerstelle schmoren ließen. Die Spezialzutat Cannabis wirkt erst in Verbindung mit dem ebenfalls im Gericht enthaltenen Wein, denn Alkohol löst den Stoff Tetrahydrocannabinol (THC).

Basler empfiehlt, die angegebene Dosierung nur mit Vorsicht zu variieren, sonst endet der Abend womöglich verfrüht auf dem Sofa. Zu viel Cannabis trübt zudem den Genuss, denn „der Geschmack kann schnell sehr penetrant sein“, sagt Basler. In seinem italienischen Restaurant „Don Basili“ tischt er die Gras-Gaben nicht auf, denn in Deutschland darf Cannabis bekanntlich nur als Arzneimittel vertrieben werden.

Die Zubereitung nach diesem Rezept sollten Sie sich also ausnahmsweise für den nächsten Kalifornien-Urlaub nach der Corona-Krise aufsparen.

Brassato "Bianka" alla Fornacina

Gericht für: 4 Personen
Dauer: 5 Stunden

Zutaten:
1 KG Bürgermeisterstück vom Rind oder vom Büffel
2 EL Olivenöl
2 Knoblauchknollen
1 Möhre
1 Stange Sellerie
1 große Zwiebel
1 L Chianti Classico
1 L Rinderbrühe
1 Zweig Rosmarin fein gehackt
3 Blätter Lorbeer, getrocknet
6 Wacholderbeeren
2 EL schwarze Pfefferkörner
3 Cannabis-Buds, fein gehackt (ca. 2 Gramm)
+ Salz

Zubereitung: Das Fleisch trocken tupfen und von allen Seiten in einem schweren Bräter in dem erhitzten Olivenöl scharf anbraten. Das Fleisch aus dem Bräter nehmen und beiseitestellen. Nun den Knoblauch und das Gemüse ungeschält in grobe Stücke schneiden und ebenfalls anschwitzen. Mit dem Wein ablöschen und ein wenig einkochen lassen.

Nach 10 Minuten mit der Rinderbrühe auffüllen und das Fleisch wieder in den Bräter legen. Es sollte gut mit Wein und Brühe bedeckt sein. Den Braten nun mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Hitze 2 Stunden schmoren. Dann die gehackten Kräuter, den Pfeffer und das fein gehackte Cannabis dazugeben und weitere 2 Stunden schmoren lassen, bis das Fleisch zart geworden ist.

Die Sauce durch ein feines Sieb passieren, mit Salz abschmecken und das Fleisch in der Sauce eine halbe Stunde bei niedriger Hitze ziehen lassen. Italiener essen dazu lediglich Brot, aber Kartoffeln oder Gnocchi ergänzen dieses Gericht wunderbar.

Titelbild: Playboy Deutschland