Fr., 22.11.2019
Sport

„Er war die Seele des Snowboardens“ – Jake Burton Carpenter ist tot

Er war der Pionier des Snowboardens: Jake Burton Carpenter, Gründer der bekannten Snowboardmarke Burton, ist im Alter von 65 Jahren einem Krebsleiden erlegen.

Fotos: Burton Official Website

Der Snowboard-Pionier Jake Burton Carpenter ist im Alter von 65 Jahren gestorben. „Schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass Jake im Kreise seiner Familie in Folge von Komplikationen seines zurückkehrenden Krebses friedlich verstorben ist", schrieb Mitgeschäftsführer John Lacy, der das Unternehmen Burton gemeinsam mit Carpenters Ehefrau Donna leitet. „Er war der Gründer, die Seele des Snowboardens, derjenige, der uns den Sport gegeben hat, den wir alle so lieben.“

Jake Burton mit dem Prototyp "Snurfer" in den 1970ern.

Carpenter wurde 1954 geboren und fing bereits im Kindesalter mit dem Skifahren an. Aus der Begeisterung für Wintersport entwickelte er den im Jahr 1965 auf den Markt gekommenen Snurfer“ weiter. Das Ur-Snowboard wurde damals von Sherman Poppen entwickelt und wurde in den USA über eine Million Mal verkauft. Das Wort sollte die Begriffe Surfen und Snow vereinen.

Jake Burton Carpenter entwickelte in seiner Garage den „Snurfer“ weiter und erfand so das Snowboard. Der Kleinunternehmer mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium reiste durch amerikanische Skigebiete, um seine Bretter zu verkaufen. 1977 gründete er dann sein eigenes Unternehmen und nannte es Burton. Dies war der Name seiner Großmutter. Sie hatte ihm Geld vererbt, welches Carpenter für die Finanzierung seiner Firma nutzte.

Trotz anfänglicher Absatzschwierigkeiten wurde das Unternehmen zum Weltmarktführer für Produkte rund um das Snowboarden. Neben Shermann Poppen, Dimitrije Milovich und Tom Sims gilt Carpenter bis heute als einer der Väter des modernen Snowboards. Mit der Gründung der Firma wurde Carpenter zum „Godfather of snowboarding“ (BBC) und vielfacher Millionär.

Jake Carpenter Burton

Carpenter, der Jahrzehnte lang für die Zulassung seiner Bretter auf amerikanischen Skipisten kämpfte, war 1982 an der Ausrichtung der ersten Snowboard-Meisterschaften beteiligt. 2010 sagte Burton Carpenter der „FAZ“, dass es immer noch drei US-Skigebiete gebe, die nicht mit Snowboards befahren werden dürften: „Zwei davon liegen auf staatlichem Grund, was die Sache noch unverständlicher macht, denn es sind auch die Steuern von Snowboardern, die diese Gebiete finanzieren.“

Seine Frau Donne lernte er 1981 in einer Bar in Vermonnt (USA) kennen. 2015 übernahm sie die Leitung der Firma, da es ihrem Mann gesundheitlich nicht gut ging. Bei Carpenter wurde erstmals 2011 Hodenkrebs diagnostiziert worden. Die Krankheit konnte einmal besiegt werden, nun kehrte sie zurück.

Jake Carpenter Burton 2018

Carpenter sagte kurz vor seinem Tod, dass die Firma in "guten Händen" sei, was ein tolles Gefühl wäre, wenn man sich der Unsicherheit einer Krebs-Behandlung unterziehen müsse.

Zuletzt lebte die Familie nicht mehr in den USA, sondern in Zürich. Dorthin war sie Anfang des Jahres gezogen. Im Schweizer „Blick“ sagte Donna Carpenter zu dieser Entscheidung: „Wir sind von Trump weggerannt. Für uns war es in diesem Land kaum mehr auszuhalten.“