Do., 30.06.2016
Mode & Stil

Selbst ist der Mann - auch beim Haare schneiden

Na, werden Ihre Haare auch langsam aber sicher zu lang? Da die Frisöre aktuell geschlossen bleiben müssen, hat der ein oder andere schon darüber nachgedacht, selbst Hand anzulegen. Die Google-Suchanfragen zum Thema "Haare selbst schneiden" steigen in den letzten Tagen jedenfalls. Falls Sie es mit dem "Corona-Cut" wirklich ernst meinen – wir zeigen Ihnen wie's geht.

Sich die Haare selbst zu schneiden, klingt erst einmal wesentlich einfacher als es tatsächlich ist. Nicht umsonst lernen Friseure ihr Handwerk drei Jahre lang, bevor sie als Gesellen auf Ihr Haar losgelassen werden. Wenn Sie sich dennoch dazu durchringen, sich selbst eine neue Frisur zu schneiden, wählen Sie bestenfalls einen Zeitpunkt aus, zu dem im Ernstfall ein Friseursalon offen hat – oder halten Sie eine Mütze bereit, die Sie bis zur Wiedereröffnung tragen können.

Vielleicht erfinden Sie sich aber auch gerade durch einen Fehlschnitt neu und tragen diesen Style selbstbewusst. Verwenden Sie in jedem Fall eine Haarschneideschere. Haushaltsscheren, Nagelscheren und Bastelscheren sind generell nicht geeignet, da sie die Haare abbrechen oder –knicken und das Haar danach mehr kaputt ist als vorher.

Spitzen selbst schneiden

Das Spitzenschneiden ist mit etwas Übung relativ einfach. Machen Sie sich bewusst, wie der Haarschnitt am Ende aussehen soll. Sprich: Wo sollen die Haare länger oder kürzer sein? Meist ist das Deckhaar etwas länger als die Seiten und das Haar am Hinterkopf - es sei denn, Sie sind überzeugter Vo-Ku-Hi-La-Träger (dann ist sowieso alles zu spät).

Machen Sie sich das Längenverhältnis von Deckhaar und dem restlichen Haar bewusst und feuchten Sie das Haar an. Kämmen Sie Ihr Haar mit einem feingliedrigen Kamm und ziehen Sie Strähne für Strähne glatt und in rechtem Winkel vom Kopf weg, halten Sie die Strähne zwischen Zeige- und Mittelfinger und schneiden Sie das, was (proportional zum restlichen Haar) an Spitzen hervorsteht, ab.

Stufen selbst schneiden

Gesetzt dem Fall, dass Ihr Haar nicht bereits durchgestuft ist und Sie nicht einfach die Spitzen nachschneiden müssen, sollten Sie sich überlegen, wie weit Sie das Haar durchstufen möchten. Machen Sie sich bewusst, dass trockenes Haar voluminöser und kürzer wirkt als nasses Haar. Gehen wir also davon aus, dass Ihr Haar etwa gleichmäßig lang ist und Sie einen klassischen, durchgestuften Herrenhaarschnitt tragen möchten.

Überlegen Sie sich wie beim Spitzenschneiden einen proportionalen Übergang von kürzeren Partien zu längeren. Feuchten Sie auch hierfür Ihr Haar leicht an und ziehen Strähne für Strähne vom Kopf weg und schneiden so die Spitzen. Wenn Sie das Haar im Nacken besonders kurz tragen und den „Fingertrick“ nicht anwenden können, nehmen Sie einen Kamm zur Hilfe.

Haare ganz abschneiden oder eine Glatze rasieren

Beim Rasieren einer Glatze ist besondere Vorsicht geboten. Allerdings kann diese „Frisur“ selbstverständlich auch einiges retten, was bei den beiden vorhergehend beschriebenen Techniken schief ging. Sollten Sie bereits kurzes Haar tragen, können Sie direkt losrasieren, ansonsten empfiehlt es sich, das Haar zuerst mit einer Schere zu kürzen.

Fahren Sie mit dem Rasierer von Haaransatz zu Kopfmitte in Bahnen entlang, um zu vermeiden dass Sie eine Stelle vergessen. Rund um die Ohren ist besondere Vorsicht geboten – knicken Sie Ihr Ohr nach unten und vorne um besser an alle Stellen zu kommen. Rasieren Sie Ihren Kopf nie ohne einen Handspiegel, damit Sie das Ergebnis von allen Seiten auf kleine vergessene Stellen untersuchen können. Nach der Rasur sollten Sie in jedem Fall Aftershave oder Feuchtigkeitslotion verwenden, um die strapazierte Kopfhaut zu beruhigen.

Titelbild: iStock