Do., 30.06.2016
Mode & Stil

Was hilft wirklich gegen Gesichtsnarben?

Narben müssen nicht unbedingt hässlich sein, im Gegenteil – sie machen sogar interessant, denn sie erzählen ein Stück Lebensgeschichte. Aber gerade im Gesicht sind größere Narben unerwünscht. Die gute Nachricht: Gesichtsnarben sind leichter zu entfernen als die am Körper. Welche Möglichkeiten es gibt, erklärt der Playboy.

Es gibt zwei wichtige Unterscheidungen von Gesichtsnarben. Einmal atrophische (eingesunkene) Gesichtsnarben, die zum Beispiel durch Akne verursacht werden. Diese Art von Gesichtsnarben entfernen Hautärzte, indem sie beispielsweise Kollagen unterspritzen, chemisch peelen oder mit Laser behandeln. Die zweithäufigste Form von Gesichtsnarben nennt sich Keloide. Dies sind Narben, die über die normale Hautoberfläche hinausgehen. Diese Art von Gesichtsnarben entfernen Dermatologen durch Cortison-Injektion, Kälte- oder Lasertherapie. Welche Behandlung für Sie die richtige ist, weiß Ihr Hautarzt. Die genauen Unterschiede lesen Sie hier:

Chemische Peelings und Dermabrasion

Keine Panik, man sieht Ihnen nicht ein Leben lang die Überbleibsel der Pubertät an. Aknenarben können durch unterschiedliche Verfahren reduziert werden. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel chemische Peelings zum Verschließen von Narben. Ein chemisches Peeling ist besonders geeignet, wenn die Unregelmäßigkeiten der Haut nur geringfügig sind oder bei noch bestehender entzündlicher Akne. Je nach Tiefe der zu behandelnden Narbe werden verschiedene chemische Peelings angewendet, von Fruchtsäure-Peeling über Bernsteinsäure-Peeling, Kombi-Peelings (Fruchtsäure + Salicylsäure) oder TCA-Peels. Die Säure wird mehrmals in die tiefen Löcher eingebracht und verschließt diese. Bis auf die tieferen TCA-Peelings werden die chemischen Peelings in mehrere Sitzungen aufgeteilt und man kann weiter seinen Tagesgeschäften nachgehen. Auch durch Hautglättungsverfahren wie die Mikrodermabrasion lassen sich Gesichtsnarben entfernen. Dabei werden die obersten Hautschichten mittels kleiner Kristalle abgetragen. Diese Behandlung ist vor allem für empfindliche Männer geeignet, da sie schmerzfrei ist. Für die Harten gibt es die sogenannte Dermabrasion. Sie wird in Lokalanästhesie oder mit Vollnarkose durchgeführt. Hiermit können nicht nur Aknenarben, sondern auch tiefere Falten entfernt werden. Die Haut wird mit dieser Methode besonders schön geglättet, allerdings entstehen große Wundflächen, die abheilen müssen.

Lasertechnik

Es gibt verschiedene Lasertechniken mit unterschiedlich guten Ergebnissen und unterschiedlich hohem Schmerzgrad. Der Erbium-YAG-Laser trägt dünnste Hautschichten ab. Bei der Lasertechnik wird zusätzlich die Lederhaut (Dermis) erwärmt und durch die Neubildung von kollagenem Gewebe wird die Haut wieder fest und elastisch. Der CO2-Laser ist ein sehr starker Abtragungslaser. Dabei werden in zwei bis drei Durchgängen die Oberhaut (Epidermis) und ein Teil der Lederhaut (Dermis) abgetragen. Auch hier wird die Lederhaut erwärmt und glättet sich. Mit dieser Technik kann man sowohl unliebsame Falten ausbügeln, als auch Gesichtsnarben entfernen, bzw. verbessern. Die Behandlung ist sehr schmerzhaft und muss unter Lokalanästhesie oder Vollnarkose durchgeführt werden. Welche Lasertechnik sich individuell am besten eignet, entscheidet der Hautarzt und Ihr eigenes Schmerzempfinden.

Keloide entfernen

Die chirurgische Entfernung von Keloiden sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn sie anders nicht therapierbar sind – dies kann nur der Dermatologe entscheiden. Zunächst sollte man aber versuchen, die Gesichtsnarben medikamentös zu entfernen. Die Medikamente sind verschreibungspflichtig und werden vom Hautarzt verschrieben. Auch die Lasertherapie kann bei Keloiden eingesetzt werden, meist als Kombinationstherapie. Man sollte sich in jedem Fall umfassend beim Dermatologen informieren und sich dann für die angenehmste und schmerzfreieste Therapie entscheiden.

Titelbild: iStock