Mo., 15.01.2018
Lifestyle

Es gibt zu viele Kinder!

Sollten Männer einem Kind das Leben schenken oder dürfen Sie auch nur das eigene Leben genießen? Es ist egoistisch, ein Kind bloß zu zeugen, um dem eigenen Leben Sinn zu geben, meint unser Autor Maximilian Reich

Neulich war ich bei einem alten Kumpel zum Frühstück eingeladen. Früher sind wir um die Häuser gezogen und am Wochenende spontan nach Prag gefahren. Doch vor Kurzem hat er sein zweites Kind bekommen. Als ich in die Wohnung trat, hielt seine Frau gerade den schreienden Sohn in den Armen. Aus dessen Nase floss Rotz. Mein Kumpel stand am Wickeltisch und puderte den Po seiner Tochter. In der linken Hand hielt er eine vollgekackte Windel. Das Letzte, was ich in diesem Moment dachte, war: „Geil, das will ich auch!“

Ich will lieber mit dem VW-Bus die Panamericana runterfahren, mit unserer Miss Januar die Nacht durchfeiern und mein Geld in guten Restaurants ausgeben. Laut Statistischem Bundesamt verschlingen allein die Kosten für Kleidung und Nahrung eines Kindes bis zu seinem 18. Lebensjahr 130.000 Euro. Dafür bekomme ich einen Porsche 911 Carrera und kann noch eine Weltreise buchen.

Die Erde ist längst überbevölkert!

Natürlich höre ich die Schulbrot-Schmierer und Schlaflied-Singer hinten in der Economy-Klasse schimpfen: Männer wie ich seien egoistisch und hätten eine Verantwortung, den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Blödsinn! Es gibt viel zu viele Kinder. Die Erde ist längst überbevölkert. Alle 50 Jahre verdoppelt sich die Menschheit auch ohne mein Zutun. Die Folgen sind bekannt: Klimawandel, Hungersnöte, Epidemien und Kriege um Rohstoffe.

Credit: iStockphoto

Die Wahrheit lautet: Väter sind mindestens genauso egoistisch wie ich. Sie zeugen ein Kind bloß, damit es ihrem leeren Leben einen Sinn verleiht. Dabei ist ein Kind doch letztlich wie ein Brustwarzen-Piercing: Es gibt Männer, die finden das super. Ich stehe kopfschüttelnd daneben und kann es nicht nachvollziehen.

Ganz anderer Meinung ist da übrigens Playboy-Textchef Philip Wolff. Er sagt: Vater zu sein ist zwar stärker fordernder, aber natürlich um Welten lohnender! Lesen Sie hier seinen Gegenkommentar.

Titelbild: Playboy Deutschland