Mo., 19.02.2018
Lifestyle

"Nuclear football" - Das ist der gefährlichste Aktenkoffer der Welt

Wie in Berichten gerade zu lesen ist, gab es bei Donald Trumps China-Besuch im November Handgreiflichkeiten um den Atomkoffer des Präsidenten. Doch was hat es mit diesem Koffer eigentlich auf sich?

Der Atomkoffer, in den USA auch als „nuclear football“ genannt, kann im Ernstfall vom Präsidenten benutzt werden, um den Einsatz von Atomwaffen zu autorisieren. Dabei handelt es sich um einen schwarzen Aktenkoffer, der sich stets in der Nähe des amtierenden US-Präsidenten befindet. Der Koffer, begleitet das amerikanische Staatsoberhaupt also auf allen Reisen und ist selten weiter als mehrere Meter von ihm getrennt.

Was ist in dem Koffer enthalten?

  • Das sogenannte Black Book, also alle verfügbaren Angriffspläne, die vom strategischen Kommando der Vereinigten Staaten erstellt werden.
  • Die „Go Codes“ – offiziell „Emergency Action Messages“. Damit kann Trump sämtliche Angriffe autorisieren. „Emergency Procedures White House“, also alle Handlungen, die im Notfall den Fortbestand der Regierung regeln.
  • Ein abhörsichers Telefon Führt Trump den Koffer selbst mit sich? Nein, der Atomkoffer wird von einem der fünf Adjutanten des Präsidenten getragen. Diese Adjutanten sind Offiziere des Militärs und stets bewaffnet. Sie begeleiten den US-Präsidenten, sobald er das Weiße Haus verlässt.

Seit wann gibt es den „nuclear football“?

Die Idee zum Atomkoffer ist im Kalten Krieg, genauer gesagt nach der Kubakrise, entstanden. Präsident Kennedy wollte damit verhindern, dass ein Atomschlag ohne das Wissen des amtierenden Präsidenten, von einem Mitglied des „Joint Chiefs of Staff“ (zu deutsch: Vereinigte Stabschefs), ausgeführt werden kann.

Was, wenn der Koffer gestohlen oder vergessen wird?

Da der "football" rund um die Uhr bewacht wird, ist ein Diebstahl eher unwahrscheinlich. Viel eher kann es passieren, dass die nötige ID-Karte vergessen wird. Glauben Sie nicht? Die Geschichte zeigt etwas anderes. So soll Bill Clinton während seiner Amtszeit seine Identifikationsberechtigung verlegt haben. Im Notfall hätte sein Stellvertreter, Vize-Präsident Al Gore sich um die Angelegenheiten kümmern müssen.

Titelbild: Drew Angerer / Staff