Als erstes lesbisches Paar auf dem Playboy-Cover: „Princess Charming“-Traumpaar Hanna Sökeland und Jessica Huber
Als erstes lesbisches Paar auf dem Playboy-Cover: „Princess Charming“-Traumpaar Hanna Sökeland und Jessica Huber
Das „Princess Charming“-Traumpaar: Hanna Sökeland und Jessica Huber sind neue Playboy-Coverstars im November 2023
Playboy 2023/11
Magazin

Inhalt

UPDATE

First Lady: Rap-Expertin Visa Vie

50 Jahre Hip-Hop: Welche Alben Sie kennen sollten

Ein guter Monat für: Großen Sport und Grusel-Kino

10 Fragen an … Filmstar Frederick Lau

Männerbar: Das Comeback des Bar-Klassikers Cognac

Playboy-Umfrage des Monats: Was finden die Deutschen männlich?

Pro & Contra: Auswandern

Reportage

Die abenteuerlichste Frau der Welt: Die Holländerin Tamar Valkenier feierte beruflich große Erfolge –dann stieg sie aus und begann, um die Erde zu reisen. Mal mit Kamelen, mal mit Pferden. Wir ritten ein Stück mit

Interview

Torsten Sträter: Der Comedian über den Tod als lustiges Bühnenthema, späten Ruhm und selbst geschneiderte Batman-Capes

Streitschrift

Bitte lächeln: Der Schriftsteller Axel Hacke wünscht sich wieder mehr Heiterkeit und Gelassenheit im öffentlichen Umgang in Deutschland 

Kultur

Dolly Parton: Die Country-Ikone über ihr neuestes Duett mit Paul McCartney, lebenslange Liebe undwarum auch Jungs Feministen sein sollten 

Literatur: Die Leseempfehlungen des Monats

Aktion

Playboy-Wiesn: So feierten wir das Oktoberfest mit Wiesn-Playmate Laura und prominenten Gästen

TITELSTRECKE

Das „Princess Charming“-Traumpaar Jessica Huber und Hanna Sökeland zeigt uns seine aufregende und innige Liebe …

Lust & Lebensart

Künstliche Intelligenz: Der erste Chatbot als Sex-Coach

Tagebuch einer Verführerin: Kolumnistin Sophie Andresky übers Schlussmachen

STIL

Mode: Mäntel für jeden Geschmack 

Pflege: So bremst man die Hautalterung

Erotik

Playmate: Unsere Miss November, Klara Wojcik, verführt uns in ihrer sonnigen Wahlheimat Ibiza 

Playboy cars

(ab Rück-Cover)

News: Anregungen für Motorfans

Mulliner Batur: Auf Teneriffa testeten wir den teuersten Bentley aller Zeiten

Rasend schön: Die bezaubernde Kate nimmt uns mit auf ihrer Moto Guzzi V7 

Sechs im Gelände: Die spannendsten High-Performance-SUVs des Jahres 2023

Mein Schlitten: Klaus Großmann und sein Opel Manta A          

STANDARDS
  • Editorial
  • Making-of
  • Leserbriefe
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  • Impressum
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Do., 12.10.2023
Coverstars

„Es ist normal, dass zwei Frauen zusammen sind und eine Beziehung führen“

Ihre Liebe begann vor den Fernsehkameras der lesbischen Dating-Show „Princess Charming“. Jetzt ist sie für Hanna Sökeland und Jessica Huber Realität geworden. Wer hätte sich das träumen lassen? Wir durften die zwei Glücklichen vor ihrem nächsten TV-Auftritt im „Sommerhaus der Stars“ in einen Kurzurlaub nach Ibiza begleiten – und auch eine Kamera mitnehmen ...

Hanna, wir kennen uns bereits von deinem letzten Playboy-Shooting für unsere September-Ausgabe 2022 und sind per Du. Dürfen wir Du sagen, Jessica? 

Jessica Huber: Na klar!

Euer gemeinsames Shooting ist nun eine Premiere: Nie zuvor war ein bekennend lesbisches Paar auf dem Playboy-Cover zu sehen. 

Hanna Sökeland: Ich verstehe gar nicht, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist (lacht).

Wie war es, gemeinsam nackt vor der Kamera zu stehen? 

Jessica: Ich war davor ein bisschen nervös und habe versucht, mich nicht zu sehr darauf zu fokussieren, um nicht verklemmt zu wirken. Aber als es losging, war es ganz easy. Hanna und das Team haben mir ein schönes Sicherheitsgefühl gegeben. 

Hanna: Wir konnten uns ganz auf unsere Verbindung fokussieren. Ich habe Jessi auch bewundert, wie gut und schnell sie da reingefunden hat. Das hat mich unglaublich stolz gemacht. Ich habe mich beim Shooting noch mal in meine Freundin verliebt.

Hanna, für dich ist es nach deinem Shooting für unsere September-Ausgabe 2022 der zweite Playboy-Auftritt. Wieso habt ihr euch dieses Mal für ein gemeinsames Shooting entschieden? 

Hanna: Alles, was wir bisher gemeinsam gemacht haben, hat uns extrem zusammengeschweißt. Und dadurch, dass ich so eine geile Erfahrung mit dem ersten Shooting hatte, wollte ich unbedingt, dass Jessi das auch erlebt. So kam uns die Idee. Wir waren uns sicher, dass man auf den Bildern sehen wird, welche Emotionen wir teilen und wie vertraut wir sind.

Jessica: Es soll eine Message an die Leute da draußen sein, dass es einfach komplett normal ist, dass zwei Frauen zusammen sind und eine Beziehung führen. 

Hanna Sökeland im Playboy-Interview: „Es ist meine Freiheit, meine Entscheidung, wo ich mich ausziehe und wo nicht“

Nach unserem ersten Shooting, Hanna, gab es viel Lob aus der queeren Community. Aus derselben wurden aber auch Vorwürfe laut. Welche Reaktionen erwartet ihr dieses Mal?

Hanna: Es war mir klar, dass mein Cover polarisieren wird, weil ich die erste lesbische Frau auf dem deutschen Playboy-Cover war. Dieses Mal werden die Reaktionen noch krasser sein. Aber um diese Diskussion geht es ja auch: Wir sind anscheinend immer noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem es normal ist, dass eine lesbische Frau machen kann, was sie will. Wir – auch meine eigene Community – sprechen von Toleranz und Freiheit und Akzeptanz, aber sobald ich als Mensch eine Entscheidung treffe, kommt sogar aus der queeren Gesellschaft die Rückmeldung, dass sie das nicht gut findet. Dabei ist das doch meine Freiheit, meine Entscheidung, wo ich mich ausziehe und wo nicht. 

Jessica: Wir stehen zu 100 Prozent hinter diesem Foto-Shooting, weil wir auch glauben, dass es vielen Frauen weiterhelfen wird. 

Inwiefern? 

Jessica: Wenn sie uns als lesbisches Paar in einem Männermagazin sehen, werden sich viele andere denken, dass dann auch sie alles schaffen können. Dass sie frei sind und tun können, was sie wollen. Dafür darf das Shooting gerne polarisieren. 

Polarisiert hat auch schon eure Kennenlerngeschichte: Ihr habt euch in der Dating-Show „Princess Charming“ verliebt. Hattet ihr damit gerechnet, im Fernsehen die große Liebe zu finden?

Hanna: Nein (lacht)

Jessica: Auf keinen Fall (lacht). Umso überraschter war ich, dass es passiert ist.

Hanna: Und dass es auch gehalten hat. In der Show ist man in einer Bubble, da fühlt sich alles extremer an. Im Alltag ist bei vielen das Feeling dann wieder weg, und man merkt, dass es doch nicht funktioniert. Bei uns hat es aber funktioniert, und dafür haben wir auch gekämpft, trotz der Distanz und der Fahrerei zwischen Hannover und München. 

Jessica: Wir haben uns jedes Wochenende gesehen und versucht, uns aus der Ferne im Alltag der anderen zu integrieren. Abends sind wir mit Facetime zusammen eingeschlafen, morgens wieder aufgewacht. Vor Kurzem ist Hanna zu mir nach München gezogen. 

Jessica, du warst als Kandidatin in der Dating-Show. Wann war dir klar, dass du auf Frauen stehst? 

Jessica: Relativ spät, mit 20 Jahren. Ich hatte als Teenager immer mal wieder Frauen im Kopf, dachte mir aber, dass das jede hat. Ich bin dann mit der Gesellschaft gegangen und hatte Beziehungen mit Männern. Da hat mir aber immer etwas gefehlt, das ich nie beschreiben konnte. Ich habe mich immer ein bisschen gefühlt, als wäre ich in einer anderen Welt als mein Partner. Benennen konnte ich es erst, als meinem Ex-Freund mal aufgefallen ist, dass ich nur Fotos von Frauen auf meinem Handy habe (lacht). Bikini-Models, Fitness-Models – aber keinen einzigen Typen mit Sixpack. Da ist der Gedanke intensiver geworden, und nach der Trennung habe ich mich auf die Suche nach einer Frau gemacht. 

Hanna: Lustig, dass so ein einfacher Satz reicht, um sich zu verstehen. Bei mir war es früher: Mit 14 habe ich in einem Reiturlaub ein Mädel kennengelernt, mit dem ich mich ultragut verstanden habe. Ich hatte davor nie eine beste Freundin und dachte mir, das muss das Gefühl sein, eine zu haben. War’s aber nicht (lacht). Erst als ich mit 16 mit einer Frau zusammengekommen bin, habe ich verstanden, dass diese Gefühle nichts mit Freundschaft zu tun hatten. 

Jessica Huber im Playboy-Interview: „Ich habe es als feminine Frau schwer, in meiner Homosexualität ernst genommen zu werden“

Bemerkt ihr, dass ihr in dieser Beziehung anders wahrgenommen werdet als in euren heterosexuellen Beziehungen? 

Jessica: Ich habe es als feminine Frau schwer, in meiner Homosexualität ernst genommen zu werden. Wenn ich sage, dass ich auf Frauen stehe, kommt oft die Frage, ob ich es nicht mal mit einem Mann probiert hätte. Viele Männer denken, dass lesbische Frauen immer kurze Haare haben und sehr maskulin sein müssen. Und sie meinen dann, dass sie Retter sind, die einen umstimmen und irgendwie heilen können.

Hanna: Der Gedanke bei den Männern ist meistens: Du hattest bestimmt einen Mann, der dich nicht richtig befriedigen konnte. Als ob man dadurch lesbisch wird – das ist totaler Bullshit. Mich hat auch letztens einer auf Instagram gefragt, ob ich denn jetzt ein Mann oder eine Frau bin. Wir werden nicht als Menschen gesehen, die einfach so sind, wie sie sind, sondern müssen immer in eine Schublade passen. 

Was muss sich ändern? 

Hanna: Es ist völlig okay, dass man Vorurteile und Klischees hat. Wichtig ist, dass man sich diese bewusst macht und versucht, sie beiseitezuschieben, und den an­deren so akzeptiert, wie er ist. Es gibt viele Menschen, die mit einer strengen religiösen Erziehung aufgewachsen sind. Und es ist unglaublich schwer für sie, etwas anderes zu akzeptieren als das, was sie gelernt haben. Denn damit müssten sie sich ja einen grund­legenden Fehler eingestehen. Um tolerant zu sein, müssten viele ihren Stolz überwinden.

Was können Männer von Frauen über den Sex mit Frauen lernen? 

Hanna: Männer sollten nicht alles glauben, was andere Männer ihnen sagen. Ich glaube, dass sie untereinander viel Kram labern, der gelogen ist, und dass sie sich so gegenseitig unter Druck setzen. Sie sollten sich lieber auf sich selbst fokussieren.  

Jessica: Und wenn sie Frauen zuhören, sollten sie ihr Ego kurz vergessen. Wenn ich in meiner Beziehung mit einem Mann angesprochen habe, was mir nicht gefallen hat, war mein Partner oft gekränkt und hat sich eingeschränkt gefühlt. Dadurch habe ich mich wieder verschlossen. Das hat letztendlich der Beziehung geschadet. 

Apropos Schaden für die Beziehung: Aktuell seid ihr wieder gemeinsam in einer TV-Show zu sehen. Das „Sommerhaus der Stars“ hat den Ruf als Beziehungskiller. Hattet ihr keine Angst um eure Beziehung?

Hanna: Man muss sich bewusst machen, dass das da drin Psycho-terror ist. An solche Grenzen kommt man im normalen Leben als Paar nicht. Wir haben uns schon davor klargemacht, dass alles, was da drin passiert, nichts mit unserer Realität zu tun hat.

Herz-Damen

Jessica Huber, geboren am 7. Juli 1995, und Hanna Sökeland, geboren am 25. Dezember 1993, lernten sich 2022 in der zweiten Staffel der Dating-Show „Princess Charming“ auf RTL+ kennen. In ihr suchte Hanna, die bereits das Cover unserer September-Ausgabe 2022 zierte, als „Princess“ unter 19 Kandidatinnen ihre Traumfrau – und fand sie in Kandidatin Jessica. Seither sind Hanna, die in der Baubranche tätig ist, und Jessica, die als Content Creator arbeitet, ein Paar. Zuerst führten sie eine Fernbeziehung zwischen München, Jessicas Wohnort, und Hannover, wo Hanna lebte. Vor Kurzem sind sie in der bayerischen Landeshauptstadt zusammenzogen. Unter einem Dach mit weiteren Promi­paaren wohnen sie aktuell auf RTL: Im „Sommerhaus der Stars – Kampf der Promipaare“ treten sie in Challenges mit Aussicht auf den Titel „Das Promipaar 2023“ und ein Preisgeld von 50.000 Euro gegen andere Pärchen an. Die achte Staffel der Reality-Show läuft aktuell im Free-TV auf RTL und im Stream bei RTL+. 

 

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Titelbild: Sacha Höchstetter