Frau Steen, es war Ihr ausdrücklicher Wunsch, dass das Playboy-Foto-Shooting in Hamburg stattfindet. Warum?
Mir war es total wichtig, dass es an einem Ort stattfindet, mit dem ich viel verbinde. Mein erstes Shooting für den Playboy habe ich in meiner Traumstadt New York gemacht. Also dachte ich mir: Warum nicht jetzt in meiner Heimatstadt? Das hat sich schön und richtig angefühlt.
Das Shooting ist also gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an Ihre Heimat?
Oh, das finde ich schön gesagt. Ja genau, ist es (lacht). Eine Liebeserklärung an die Stadt, an meine Familie – an alles, was ich damit verbinde. Ich fand toll, dass wir beim Foto-Shooting wirklich die ganze Zeit in der Nähe vom Hafen waren – zum Beispiel auf einem Boot oder in einer Hafenkneipe Bilder gemacht haben. Denn ich liebe die allgegenwärtige Nähe zum Wasser.
Sie waren, wie Sie schon angesprochen haben, bereits 2015 im Playboy. Warum haben Sie sich für ein weiteres Mal entschieden?
Mir wurde nach dem ersten Shooting gesagt, dass ich als Mädchen hingereist bin und als Frau zurückkam – und es stimmt: Genauso hat sich das damals auch angefühlt. Ich wollte wissen, wie es ist, wenn ich jetzt direkt als Frau starte, und ob es noch mal was mit mir macht.
Und?
Ehrlich gesagt, schon. Es war zwar deutlich kälter als beim ersten Mal, aber ich habe mich wohler gefühlt und mich vor allem mehr getraut. Beim ersten Shooting habe ich versucht, alles genau nach Anweisung des Fotografen zu machen. Jetzt habe ich mehr ausprobiert, war auch mehr in Bewegung, einfach freier.
Gefallen Ihnen die aktuellen Fotos also auch besser?
Das würde ich gar nicht unbedingt sagen, sie sind halt ganz anders. Ich habe das Gefühl, damals war es – optisch gesehen – eher so ein Lolita-Look, und jetzt bin ich einfach mehr Frau. Ich finde, ich wirke erwachsener, was ich ja nun mal auch bin.
Iris Mareike Steen im Playboy: „Ich habe gelernt, Kurven auch an mir schön zu finden“
Hat sich Ihr Körpergefühl seit dem letzten Shooting eigentlich verändert?
Ich bin schon selbstbewusster und entspannter in manchen Punkten geworden. Beim letzten Mal hat der Fotograf während des Shootings gefragt: „Hey, willst du mal was sehen?“ Zuerst waren auf dem Bildschirm noch Fotos einer anderen Frau zu sehen – dann kamen meine. Das habe ich zuerst gar nicht gecheckt, weil ich eine ganz andere Selbstwahrnehmung hatte. Das war definitiv besonders. Ich meine: Wann wird man schon so in Szene gesetzt und kann mal sehen, wie man vielleicht von außen auf andere wirkt? Auch dadurch hatte ich beim zweiten Shooting von Anfang an ein anderes Körpergefühl. Und größeres Vertrauen.
Was finden Sie an Ihrem Körper besonders schön?
Ich bin inzwischen ganz glücklich mit meinen Kurven. Das war nicht immer so. Ich fand kurvige Frauen zwar schon immer schön, aber ich selbst wollte lieber dünn sein. So etwas habe ich auch schon von vielen anderen Frauen gehört, und das finde ich sehr traurig. Inzwischen habe ich gelernt, Kurven auch an mir schön zu finden.
Welche Botschaft möchten Sie mit Ihren Bildern senden?
Botschaft klingt ziemlich groß. Ich wünsche mir einfach, dass sich mehr Frauen wohlfühlen in ihrem Körper und sich trauen, das zu zeigen. Es würde mich freuen, wenn bei der einen oder anderen eine Entwicklung stattfände. Und natürlich möchte ich allen zeigen, wie wunderschön Hamburg ist (lacht).
Apropos Entwicklung: Den Playboy in Deutschland gibt es nun seit 50 Jahren …
Ich bin, oh Wunder, großer Fan des Playboy! Ich finde die Mischung, die er mitbringt, super. Ich lese die Artikel und die Interviews im Playboy sehr gerne. Mir gefällt die Tiefgründigkeit – auch in den Fragen. Er zeigt außerdem, dass es die Möglichkeit gibt, Nacktbilder zu machen, ohne dass es anrüchig wirkt oder es einem unangenehm sein müsste. Es ist vielmehr ein Freiheitsgefühl.
Kommen wir auf ein anderes Jubiläum zu sprechen. Die Sendung „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, in der Sie bereits seit 2010 Lilly Seefeld spielen, wird 30 Jahre alt. Warum bleiben Sie der Serie so lange treu?
Ganz einfach: Ich habe wahnsinnig tolle Kollegen vor und hinter der Kamera. Außerdem darf ich jeden Tag das machen, was früher nur mein Hobby war. Das ist ein riesengroßes Geschenk.
Haben Sie sich nach über zwölf Jahren GZSZ eigentlich mal mit dem Namen Ihrer Rolle vorgestellt?
Das ist mir zum Glück noch nie passiert (lacht). Da würde ich mir aber dann auch ernsthafte Sorgen um mich machen. Früher kam es dagegen oft vor, dass Fans mich mit „Lilly“ angesprochen haben und dachten, ich sei Ärztin, so wie im TV. Seit Social Media ein Thema ist und ich bei „Let’s Dance“ war, kommt das aber viel seltener vor.
Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination von GZSZ aus?
Ich finde toll, dass die Serie immer aktuelle und relevante Themen behandelt. Ich glaube, das ist ein wichtiger Faktor, weil man so immer nah am Zeitgeschehen ist. Außerdem gibt es vielen eine gewisse Beständigkeit: Egal, was draußen in der Welt oder im eigenen Leben los ist – man kann jeden Tag für einen Moment in eine andere Welt eintauchen.
Iris Mareike Steen im Playboy: „An wirklich bedingungslose Liebe glaube ich nicht“
Lassen Sie uns über Männer sprechen: Im Interview von 2015 haben Sie von Ihrem Freund geschwärmt, der jetzt Ihr Mann ist. Sind Sie noch immer so verknallt?
Boah, das klingt jetzt richtig kitschig, aber: Ich bin noch viel verliebter und jeden Tag dankbar für diesen Menschen an meiner Seite. Es ist natürlich auch viel Arbeit, wir reden schon immer viel miteinander – aber das können wir unglaublich gut.
Was genau meinen Sie mit Arbeit?
An wirklich bedingungslose Liebe glaube ich nicht. Ich denke, man muss immer etwas dafür tun. Es gibt nichts Schlimmeres, als nur nebeneinanderher zu leben. Klar: Ich liebe den Alltag mit meinem Mann – aber viel zu kommunizieren, Dates sowie besondere Momente zu teilen und sich Wertschätzung zu zeigen ist das A und O.
Welche Eigenschaft ist Ihnen besonders wichtig bei einem Partner?
Sowohl in romantischen als auch in freundschaftlichen Beziehungen steht Loyalität an oberster Stelle für mich. Darunter verstehe ich auch, aufrichtig und ehrlich miteinander zu sein. Pure Offenheit. Aussehen ist für mich definitiv zweitrangig. Wobei ich schon wichtig finde, dass man auf sich achtet und gerne in Bewegung ist. Und wenn man das auch sieht, ist das natürlich ein großer Bonus.
Wofür brennen Sie neben Ihrem Mann und der Schauspielerei noch?
Am allermeisten für die Musik. Ich schreibe und singe total gerne und bin gerade dabei, dieser Leidenschaft mehr nachzugehen. Ich möchte den Menschen auch irgendwann unbedingt zeigen, was ich dahingehend mache. Gerade bin ich noch ein wenig in der Findungsphase.
Die Strahlefrau
Iris Mareike Steen, geboren am 6. November 1991 in Hamburg, entdeckte schon im Kindesalter ihre Leidenschaft für die Schauspielerei. Bereits mit sechs Jahren stand sie zum ersten Mal auf der Bühne, zwei Jahre später gehörte sie zum Ensemble des Hamburger Kellertheaters. Als Jugendliche sammelte sie erste Erfahrungen im Fernsehen, spielte von 2006 bis 2011 in der ZDF-Serie „Da kommt Kalle“ mit. Im Dezember 2010 folgte dann der Durchbruch: Mit ihrer Rolle der zurückhaltenden Medizinstudentin Lilly Seefeld, die sie noch heute spielt, erlangte Iris Mareike Steen in der RTL-Kultserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ große TV-Bekanntheit. Von einer ganz anderen Seite lernten Fans sie 2015 kennen, als sie sich für die September-Ausgabe des deutschen Playboy in ihrer Traumstadt New York fotografieren ließ. Körpergefühl bewies die heute 30-Jährige zudem 2018 bei der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“, bei der sie an der Seite von Christian Polanc den fünften Platz erreichte. Die Beliebtheit der Schauspielerin zeigt sich auch in den soziale Medien – auf Instagram folgen ihr fast 380.000 Menschen.
Alle Playboy-Bilder von Iris Mareike Steen gibt's auf PlayboyPremium. Die aktuelle Ausgabe ist ab dem 14.4. am Kiosk und im Playboy Magazinshop erhältlich.