Frau Gerhardt, wie hat Ihnen unser Foto-Shooting auf Mallorca gefallen?
Ungefähr zwei Minuten lang war es komisch, sich ausgezogen vor fremden Leuten zu zeigen. Aber dadurch, dass die Stimmung super war und das Team mir ein sehr gutes Gefühl gegeben hat, konnte ich mich schnell locker machen. Es sind echt schöne Bilder entstanden!
Man hört, es gab auch etwas, das Ihnen nicht gefallen hat.
Nur eine Sache hat mich kurz traumatisiert: Als ich im Meer auf einem Stein gelegen habe, ist mir ein Krebs über den nackten Hintern gelaufen, das fand ich gar nicht gut (lacht). Ansonsten war alles wirklich schön!
Playboy-Coverstar Katharina Gerhardt: „Schönheit entsteht dann, wenn man sich selbst gut leiden kann“
Was bedeutet Schönheit für Sie?
Schönheit entsteht dann, wenn man sich selbst gut leiden kann und ein gutes Herz hat. Ich finde prinzipiell erst mal jeden Menschen schön. Wenn er sich jedoch als empathielos entpuppt, verliere ich das Interesse.
Was mögen Sie an sich selbst besonders?
Ich glaube, ich habe echt Glück mit meinen Brüsten. Ansonsten bin ich, wie jede Frau, sehr selbstkritisch. Aber jetzt, mit Anfang 40, bin ich in dieser Hinsicht wesentlich entspannter als noch vor 20 Jahren.
Woran liegt das?
Zum einen bin ich vor zehn Jahren Mutter geworden, da relativiert sich vieles. Außerdem lernt man einfach, dass es nicht darauf ankommt, wie man aussieht, sondern darauf, was man ausstrahlt und wie man sich fühlt.
Gibt es eine Botschaft, die Sie mit den Bildern senden möchten?
Im Playboy zu erscheinen ist für jede Frau ein Ritterschlag. Meine Botschaft lautet: Du bist niemals zu alt, um dich sexy zu fühlen. Hör niemals auf zu träumen, und lass dir von niemandem einreden, dass du etwas nicht kannst. Zum Älterwerden ist mir letztens in der Badewanne übrigens noch ein Spruch eingefallen …
Und der geht wie?
Nur das Ego kennt die Zeit, denn es hat Todesangst. Das Bewusstsein nicht, denn es ist ewig.
Das klingt poetisch! Sie arbeiten hauptsächlich als Schauspielerin. Wie kamen Sie dazu?
Ich bin Schauspielerin geworden, weil ich nachts im Wienerwald falsch abgebogen bin (lacht). Ich stand kurz vor dem Abitur und wollte eigentlich Tiermedizin oder Astrophysik studieren. Ich war zwar schon immer interessiert an der Schauspielerei, aber ich hatte das gar nicht als richtigen Beruf auf dem Schirm. Als meine Freundin und ich uns nachts während der Ferien mit dem Auto verfahren haben, landeten wir versehentlich an einem Filmset. Da hielt uns jemand an und sagte: „Könnt ihr mal bitte den Wagen ausmachen, wir brauchen absolute Ruhe, wir drehen hier einen Film.“ Wir meinten dann: „Können wir, aber nur, wenn wir gucken dürfen.“ Wir durften dann tatsächlich an den Set und uns alles anschauen. Da habe ich beschlossen: Das möchte ich auch.
Wo kann man Sie – außer hier bei uns – zurzeit bewundern?
Ich habe gerade eine Gastrolle bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ gehabt. Das wird Ende September ausgestrahlt. Dann drehe ich aktuell für eine Mini-Serie einer großen Streaming-Plattform – da spiele ich eine Staatsanwältin. Und es stehen noch zwei Kinoprojekte bevor.
Gibt es eine Rolle, die Sie gerne mal spielen würden?
Ich würde gerne mal eine Rolle spielen, in der ich an meine Grenzen und darüber hinaus gehe. So wie Leonardo DiCaprio in „The Revenant“. Wo du am Ende sagen kannst: Ich habe die Dreharbeiten überlebt. Oder „Tatort“-Kommissarin – aber eine lustige, die gerne isst, trinkt, lacht und Sex hat. Das wäre doch mal was Neues.
Neben der Schauspielerei sind Sie auch als DJane tätig, richtig?
Ich habe früher als DJane gearbeitet. Ich mache zwar noch Musik, spiele regelmäßig für die Radioshow „The One Ibiza“, aber ich stehe mir nicht mehr nachts die Beine in den Bauch. Früher habe ich zwölf Stunden in irgendwelchen Kellerlöchern gestanden und bin durch die Welt gereist. Das war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte, aber sie ist halt jetzt vorbei.
Sie kommen aus einer Musikerfamilie ...
Ja, mein Vater war ein sehr bekannter und erfolgreicher Dirigent. So habe ich früh eine Verbindung zur Musik gehabt, war auch ein kleines Wunderkind. Ich habe schon mit drei Jahren Klavier und Geige gespielt. Er hat es sehr gefördert, in meinen Augen zu sehr.
Wie meinen Sie das?
Irgendwann habe ich rebelliert. Ich bin erst mal in die Richtung Punk und Gothic gegangen, was ihm nicht geschmeckt hat, und dann habe ich Techno für mich entdeckt. Mit der Auflegerei habe ich dann so um das Jahr 2000 herum angefangen. Einmal hat mein Papa mich sogar im schlimmsten After-Hour-Club Kölns besucht. Ich habe ihm da alles gezeigt, zum Beispiel wie man über die Kopfhörer mischt. Zum Schluss hat er gesagt: „Weißt du, ich geh dann mal. Du kannst echt froh sein, dass du diese Kopfhörer aufhast.“ Der hat das wohl nicht so richtig verstanden …
2003 heirateten Sie „Hausmeister Krause“-Star Tom Gerhardt, 2008 wurde die Ehe geschieden. Was haben Sie daraus mitgenommen?
Heiraten in Eile bereut man in Weile (lacht).
Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem Ex-Mann?
Sporadisch, aber wir verstehen uns super. Viel besser als vorher. Wir haben ein entspanntes und freundschaftliches Verhältnis. Unsere Scheidung damals war wahrscheinlich die lustigste und kürzeste, die es jemals gegeben hat.
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Wie kann eine Scheidung lustig sein?
Indem man vorher alles besprochen und geklärt hat. Wir sind als Kumpels rein und waren danach lecker essen. Wir haben viel gelacht.
Warum kam es damals zur Scheidung?
Ich war jung und unreif, er war alt und unreif. Zusammen war das eine riesengroße Katastrophe.
Wie steht es heute um Ihr Liebesleben?
Da bin ich gerade in der Findungsphase.
Wie kann ein Mann bei Ihnen punkten?
Dadurch, dass er mir Raum gibt, ich selbst zu sein. Intelligenz, Humor und gemeinsame Themen – auch das sind Sachen, die mir wichtig sind.
Was sind dagegen No-Gos?
Leute, die extrem egofixiert sind, nur von sich erzählen, keine Tiere mögen und sich über Geld oder ihren Status definieren. Das langweilt mich.