Fieser Dating Trend: Fizzling
Fr., 22.09.2023
Entertainment

Schlimmer als „Ghosting“: Warum man sich vor dem neuen Dating-Trend „Fizzling“ in Acht nehmen sollte

Wenn ein Date nicht gut lief, haben Singles zwei Optionen: Sie sind ehrlich und sagen ihrem Gegenüber, warum sie den Kontakt beenden. Oder sie ghosten – und brechen den Kontakt ohne Vorwarnung von heute auf morgen ab. Mindestens genauso fies wie das Ghosting ist nun der neue Dating-Trend „Fizzling“, auf den vor allem konfrontationsscheue Singles setzen. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier. 

Das „Ghosten“ ist ein böser Prozess, bei dem die Abservierten mit Fragezeichen im Kopf zurückbleiben. Sie müssen mit einem urplötzlichen Kontaktabbruch umgehen und damit, dass sie keine Antworten mehr auf ihre fragenden Nachrichten bekommen. Das kann ganz schön am Selbstwertgefühl nagen und den Enthusiasmus für neue Dates mindern. Denn: Was ist, wenn genau das Gleiche wieder passiert?

Nun wirft die Dating-Welt eine neue Frage in den Raum: Was bedeutet es, wenn der Kontakt nicht plötzlich abreißt – sondern langsam weniger wird? Dann haben Sie es wohl oder übel mit dem neuen Dating-Trend „Fizzling“ zu tun. 

Dating-Trend „Fizzling“ löst „Ghosting“ ab: Was ist das?  

„Fizzling“ kommt von dem englischen Wort „to fizzle out“ und heißt so viel wie „verpuffen“ oder „im Sand verlaufen“. Anders als beim Ghosting wird dem potentiellen Partner immer noch auf seine Nachrichten geantwortet – allerdings viel seltener, oberflächlicher und kürzer angebunden.

Die Fizzling-Opfer stecken also weiterhin Energie und Emotionen in den Kontakt, verbringen jedoch viel Zeit mit Warten. Durch den sporadischen Kontakt kann es sogar sein, dass sich die Betroffenen noch viel mehr Gedanken um die andere Person machen und sich an dieser Beziehung festbeißen.

„Fizzling“ löst „Ghosting“ ab: Das sagen die Experten über den Dating-Trend

Wie die britische Beziehungsexpertin Rhian Kivits der Zeitung „Mirror“ erklärt, neigt das menschliche Gehirn zu Negativverzerrungen: Negative Situationen und Gefühle wirken demnach deutlich stärker auf die Psyche als positive Situationen. Deshalb führt das Fizzling dazu, dass sich Betroffene viele Gedanken darüber machen, ob der Partner nun eine Beziehung möchte oder nicht. Gleichzeitig bewertet die Expertin das Verhalten des Fizzlers als passiv-aggressiv und beschreibt die Ausführenden als unsicher und egoistisch. 

Der Psychologe und Dating-Experte Guido F. Gebauer sieht das anders: Laut ihm ist das „Fizzling“ ein ganz normales Verhalten in der Kennenlern-Phase. Einer von ihm veranlassten Studie mit 1800 Befragten zufolge verringern rund 80 Prozent der Befragten den Kontakt beim Dating, weil sie sich unsicher sind, ob sie ihn fortführen wollen. Und ist das so schlimm? Ungefähr die Hälfte gab an, aus purer Bequemlichkeit ihre Antworten zu reduzieren und circa 60 Prozent wollten dem Kontakt noch weiterhin eine Chance geben, weil sie immer noch eine kleine Hoffnung sehen, dass aus der Bekanntschaft eine Partnerschaft werden kann. 

„Fizzling“ löst „Ghosting“ ab: Darum ist es für Singles so gefährlich

Singles sind an das „Ghosting“ gewöhnt und interpretieren daher das „Fizzling“ falsch: nämlich gar nicht. Sie sehen den weniger werdenden Kontakt nicht als Ablehnung, sondern dass die Tatsache, dass er überhaupt noch besteht als Zuspruch – und  übersehen so das Desinteresse ihres Dates.

Besonders häufig greifen übrigens Datende der Dating-Plattformen wie Tinder und Co. zurück, aber auch, wenn man sich im realen Leben kennengelernt hat, kann die Dating-Falle sehr schnell zuschnappen.

Wie auch immer: Wer Ihre Zeit nicht schätzt, hat sie nicht verdient – und Sie können getrost einen Schlussstrich hinter den Fizzler setzen.

Titelbild: Shutterstock