Mi., 23.08.2017
Mode & Stil

Männer: Altert in Würde!

Wie altert ein Mann am besten? Soll er kämpfen oder aushalten? Playboy Redakteurin Mareike Opitz sagt: Wer als Großvater so tut, als sei er immer noch Zwanzig, ist nicht mehr zurechnungsfähig.

Wenn Männer fortgeschrittenen Alters damit beginnen, sich in zu enge Hosen zu pressen, den Friseur auffordern, doch mal was mit Farbe auszuprobieren, und zum Anzug nur noch Turnschuhe tragen, dann soll das ein Zeichen an die Welt da draußen sein, dass mit ihnen noch schwer zu rechnen ist.

Die Welt notiert sich aber besser gleich mal: bitte keine Rechenaufgabe mit zu hohen Zahlen, die macht sie nur traurig. Und bitte nichts zeitraubend Kompliziertes – dafür sind die Vitalitäts-Performer viel zu beschäftigt.

Das Club-Abzeichen: Blau getönte Sonnenbrillen

Statt sich in Würde einer neuen Phase zuzuwenden, gelassen grau zu werden, mit den Enkeln angeln zu gehen oder sich ihres Lebenswerks zu erfreuen, reißen sie selbiges mit ihrem flach trainierten Jeans-Hintern nämlich lieber wieder ein. Ernähren sich auf einmal seltsam. Fangen an zu laufen. Oder zu surfen. Lassen sich umstylen. Als hätten sie sich das Programm bei Heidi Klums „Meedchen“ in der letzten „Topmodel“-Staffel abgeschaut.

Nur dass sie außerdem noch eine Menge Kohle für neue Autos und junge Frauen raushauen. Und unbedingt für Brillen mit blau getönten Gläsern. Die sind nämlich Club-Abzeichen der jung gebliebenen Alten im Selbstfindungsstrudel und bedeuten so viel wie: „Hey, Flavio, Bono, Johnny – ich jetzt übrigens auch.“

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Des Greises Krönung: Kinder zeugen

Sind die hippen Senioren berühmt, reich oder beides, werden auch gern noch ein paar Kinder gezeugt. Als gelte es, ein letztes Mal den Pavianfelsen vollzumachen, bevor einen das nächste Alphamännchen zum Sterben in die Steppe jagt.

Als Stones-Veteran Mick Jagger vor ein paar Monaten Nachwuchs bekam, gratulierte Bette Midler via Twitter: „Glückwünsche an Mick Jagger, der mit 73 noch einmal Vater wurde. Was mich daran erinnert, dass ich einen Schwangerschaftstest besorgen muss, weil ich ungefähr 936 Wochen überfällig bin!“

Liebevoller und lustiger kann man die Sache wohl nicht auf den Punkt bringen.

Unsere Gast-Autorin Kerstin Weng, Chefredakteurin der InStyle, ist da ganz anderer Meinung. Lieber Berufsjugendlicher sein, als Berufsspießer, sagt sie. Lesen Sie hier weiter!

Titelbild: Playboy Deutschland