Ein Schneider misst einen Anzug aus.
Mo., 15.01.2024
Mode & Stil

Abolut Ihre Kragenweite: 5 Arten Hemdkragen, die Sie kennen müssen

Hemd ist nicht gleich Hemd. Denn allein anhand seines Kragens lässt sich bestimmen, zu welchem Anlass es passt. Ein Überblick über die 5 gängigsten Arten des Hemdkragens.

Das Hemd ist ein vielseitiges Kleidungsstück. Allerdings gibt es jede Menge zu beachten, wenn man das richtige finden will. Entscheidend ist vor allem, dass man sich im Vorhinein überlegt, welcher Hemdentyp zu einem passt und zu welchem Anlass man es tragen will.

Hemdkragen: Die 5 wichtigsten Hemdkragen im Überblick

Am wichtigsten ist, dass ein Hemd gut sitzt. Achten Sie darauf, dass die Passform zu Ihrer Figur passt. Viele Marken bieten verschiedene Passformen und sogar unterschiedliche Armlängen an. Es ist daher empfehlenswert, verschiedene Stile auszuprobieren. Ein Vorteil davon ist, dass Sie, sobald Sie die passende Passform gefunden haben, online ohne Anprobe bestellen können. Grundsätzlich empfiehlt sich aber auch ein Besuch beim Fachmann, um sich das Hemd wortwörtlich auf den Leib schneidern zu lassen.

Neben der Passform ist auch der Kragen ein wichtiges Detail, auf das Sie beim Hemdenkauf achten sollten. Falls Sie dem Kragen bisher nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt haben, weil sie Ihnen „irgendwie alle gleich vorkommen“, wird es Zeit, genauer hinzuschauen. Der Kragen und seine verschiedenen Formen werden oft unterschätzt, können jedoch viel über den Träger aussagen. Der Vorteil: Anhand des jeweiligen Kragentyps lässt sich gut bestimmen, für welchen Anlass ein Hemd angemessen ist. 

1. Für jede Gelegenheit: Der Kentkragen

Der Kentkragen, den aufregenden 1930er Jahren entsprungen, verdankt seine Entstehung George, 1. Duke of Kent. Der Herzog suchte nach einem Weg, einen imposanten Krawattenknoten – den damals beliebten doppelte Windsorknoten – zu tragen, ohne dabei den Hauch von Freiheit zu verlieren. Ein Stil, der nicht nur Geschichte atmet, sondern auch den Glamour vergangener Zeiten widerspiegelt.

Durch seine ausgewogene Länge und seine stimmigen Proportionen passt er zu jeder Gelegenheit. Sie können ihn sowohl zum Business-Anzug als auch zur Jeans tragen. Außerdem bietet er genügend Platz für verschiedene Krawattenknoten (und sogar für die klassische Fliege, wenn nötig). Der Kentkragen ist eine zuverlässige Wahl und sollte in jedem Männer-Kleiderschrank vorhanden sein.

2. Für schmale Krawatten: Der Urban-Kent

Der Urban-Kent-Kragen verkörpert urbanen Stil durch seine kompakten und kurzen Kragenschenkel. Seine innovative Ausprägung harmoniert besonders gut mit stark betonten Schnitten.

Er sieht am besten an Slim-Fit-Hemden aus, wenn er mit einer schmalen Krawatte und einem kleinen Knoten (wie dem 4-in-Hand-Knoten) kombiniert wird, für eine schlanke Silhouette. Eine breite Krawatte oder ein großer Knoten wirken aufgrund der unterschiedlichen Proportionen unharmonisch. Der schmale Kragen ist auch eine gute Wahl, wenn Sie kein Interesse an einer Krawatte haben.

3. Für Business-Typen: Der Haifischkragen

Ein besonders eleganter Kragen: Die weit auseinander weisenden Spitzen erinnern an die Flossen eines Hais. Der Haifischkragen, auch als Cutaway-Kragen bekannt, ist ein vielseitiger Begleiter für Herrenhemden im geschäftlichen Kontext. Er verleiht Ihrem Look einen modernen und anspruchsvollen Touch. Das Markenzeichen von Designer-Business-Hemden für Herren mit Haifischkragen sind die Kragenspitzen, die sich in einem Winkel von über 90 Grad voneinander absetzen.

Die Variante mit weit auseinandergezogenen Kragenspitzen strahlt Eleganz und Formalität aus, weshalb sie ideal für den seriösen Bürojob ist. Tragen Sie am besten einen großen Krawattenknoten (einfacher oder doppelter Windsor), da ein normaler Knoten eher verloren und dünn wirkt. Seien Sie vorsichtig: Wenn Sie diese Kragenform mit einem dreiteiligen Anzug oder einem Doppelreiher kombinieren, wirkt der gesamte Look sehr dominant. Das ist der klassische Look eines CEOs oder Vorstands.

4. Für sportliche Typen: Button-Down

Auch der Button-Down-Kragen hat Geschichte: Im 19. Jahrhundert in England mussten Polo-Spieler bei ihren Matches Hemden mit Kragen tragen. Um zu verhindern, dass die Kragenspitzen ihnen während des Spiels ins Gesicht flatterten, fixierten sie diese kurzerhand mit Knöpfen. Im Jahr 1896 brachte der renommierte Hemdenmacher John Brooks diese clevere Idee über den Atlantik und begann, Hemden mit Button-Down-Kragen herzustellen. Der Kragen erlangte große Beliebtheit und ist auch heute noch der Inbegriff eines legeren Kragens.

Der Button-Down-Kragen ist der sportlichste unter den Kragenarten. Charakteristisch sind bis heute die am Hemd festgeknöpften Kragenspitzen. Diese Art von Kragen wird meist bei legeren Freizeithemden wie Karohemden verwendet. Es ist daher eher unüblich, ein Button-Down-Hemd mit Krawatte oder Sakko zu tragen. Die sicherste Stil-Kombination ist mit Jeans oder Chinos.

5. Für Fliegen: Der Kläppchenkragen

Hemden mit Kläppchenkragen sieht man heutzutage selten. Sie werden nur bei sehr festlichen und eleganten Anlässen getragen und mit Smoking, Cutaway oder Frack kombiniert. Traditionell trägt man zu diesem Kragen ausschließlich eine Fliege oder einen Plastron (Krawattenschal). Hemden mit Kläppchenkragen sind in der Regel auch mit einer verdeckten Knopfleiste und Umschlagmanschetten ausgestattet.

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