Mi., 01.07.2020
Sex & Lust

Masturbation: eine Sache der Verschwiegenheit

Laut dem diesjährigen „Lustreport“ der Sexspielzeug-Marke „Tenga“, ist Masturbation für 75 Prozent der Deutschen eine Form der Selbstfürsorge, insbesondere in Zeiten von Quarantäne und Selbstisolation. Trotzdem bleibe die Selbstbefriedigung ein Tabuthema.

Alle tun es, doch niemand spricht darüber: Laut einer repräsentativen Umfrage der Sexspielzeug-Marke „Tenga“, gaben 80 Prozent der Befragten an, sich schon mindestens ein Mal in ihrem Leben selbstbefriedigt zu haben. Gesellschaftlich ist das Thema jedoch ein Tabu.

Tatsächlich fiele es den Deutschen leichter, mit ihren Partnern über Geld, politische Ansichten und geistige Gesundheit zu diskutieren als in Themen wie Masturbation, Sexspielzeuge und die eigenen sexuellen Fantasien einzutauchen, heißt es in dem Report. Demnach gaben 40 Prozent der Deutschen an, dass sie mit ihrem aktuellen Partner nicht über Masturbation sprechen könnten (Männer 43 % / Frauen: 54 %) und 6 von 10 Personen schlossen sogar aus, in ihrem engsten Freundeskreis das Gespräch zu suchen.

Credit: Playboy Deutschland

„Das Problem ist kein Neues“, erklärt der Urologe und Bestseller-Autor Volker Wittkamp, der bereits seit der Veröffentlichung seines Buches „Fit im Schritt“ seit 2016 Aufklärungsarbeit über das teilweise tabuisierte Fach der Urologie leistet. „Die meisten Menschen reden nicht gerne über Selbstbefriedigung, weil das Thema in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu ist. Ich glaube aber, dass wir davon profitieren können, wenn wir offen über Sexualität sprechen.“, sagt Wittkamp. Ob man nun „über das Wetter oder Masturbation“ spreche, sollte keinen Unterschied machen, so der Urologe. „Vielmehr ist es eine Lebenseinstellung.“

Credit: Playboy Deutschland

Laut dem "Lustreport" hätten aber die Generationen inzwischen voneinander gelernt: Im Gegensatz zur Generation X (24 %), gaben nur noch 13 Prozent der Befragten im Alter zwischen 18-20 (Generation Z) an, dass sie sich noch nie bezüglich ihrer Sexualität ausgetauscht hätten.

Dabei steigere gerade die Masturbation laut der Aussagen der Deutschen das persönliche Wohlbefinden (87 %), das Selbstbewusstsein (80 %) und wirke sich positiv auf die eigene Gesundheit aus (84 %). „Masturbation hilft auf jeden Fall der Selbstwahrnehmung, der Gesundheit und der sexuellen Leistung. Auch ist es verständlich, dass Menschen ihre Gehirnleistung als intensiver wahrnehmen, denn während des Masturbierens und dem Erreichen eines Orgasmus ist die Gehirnaktivität stärker als sonst“, sagt Wittkamp.

Credit: Playboy Deutschland

Vor allem die Selbstisolation und Quarantäne während des Shutdowns hätte zu mehr Selbstliebe geführt.  65 Prozent der Deutschen geben an, dass sexuelle Selbstbefriedigung zu einem höheren Wohlbefinden in Zeiten sozialer Distanz führe. Masturbation wird für die Deutschen zur Self-Care-Routine – unabhängig vom Beziehungsstatus (Männer: 73 % / Frauen: 57 %), heißt es in dem Report.

Er freue sich darüber, dass sich die Befragten des Lustreports 2020 mehr Freiheit beim Thema Masturbation wünschen, so Wittkamp. „65 Prozent sind davon überzeugt, dass die Gesellschaft von mehr Offenheit bei der Diskussion über Sex profitieren könnte."

Mit Hinblick auf das Sexualleben der Deutschen, insbesondere beim Thema Sexspielzeug, begrüßt Eddie Marklew, Global Marketing Manager bei „Tenga“ die derzeitige Entwicklung. „Es freut es uns, dass sich Männer immer offener dafür zeigen, Sexspielzeuge in ihr Sexualleben zu integrieren. Wir sind davon überzeugt, dass sich dadurch ihre sexuellen Erfahrungen bereichern lassen und sie langfristig zu besseren Liebhabern werden.“. Tenga, so der Manager, sei ein „Vordenker auf dem Gebiet der sexuellen Wellness“. „In Zukunft möchten wir Gespräche über Masturbation und Sexspielzeug anregen und dabei helfen, die Tabus, die sie umgeben, zu durchbrechen", so Marklew.

Über den TENGA Lustreport 2020

In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut PSB befragte TENGA mehr als 5.000 Männer und Frauen in 5 Ländern (je N=1.000 in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien), um globale Routinen in Bezug auf Sex, Masturbation und dem Einsatz von Sextoys zu messen und zu verstehen. Die Studie basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von 18-54-Jährigen in jedem Land. Die Umfrage wurde in Übereinstimmung mit der demographischen Weltbevölkerung auf der Grundlage von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und globaler Wohnregion durchgeführt. Die endgültigen Daten wurden gewichtet. Weitere Informationen finden Sie unter https://eustore.tenga- global.com/pages/globalreport.

Über TENGA Co. Ltd.

TENGA Co. Ltd. ist ein in Tokio ansässiger Hersteller von sexuellen Wellness-Produkten. Das Unternehmen, 2005 gegründet, startete mit der Marke "TENGA" für männliche Sexspielzeuge und erweiterte 2013 sein Angebot mit der Marke "iroha" – Sextoys die „von Frauen, für Frauen“ gemacht sind. Im Jahr 2016 lancierte TENGA die Marke "TENGA Healthcare", der Tochtergesellschaft TENGA Healthcare Inc., die sich auf Pflege und Produkte konzentriert, die verschiedene sexuelle Probleme wie Unfruchtbarkeit und vorzeitige Ejakulation lindern sollen.

Titelbild: Playboy Deutschland