Di., 16.01.2018
Motor & Mobility

Klare Kante: Die G-Klasse bleibt ihren Wurzeln treu

Optisch traditionsbewusst, technisch auf dem neuesten Stand – das ist das Erfolgsrezept der G-Klasse. Jetzt hat Mercedes seinen Kult-Geländewagen seinen neu aufgelegt.

Wie erfindet man eine Baureihe neu, die dafür bekannt ist, sich gerade nicht zu verändern? Die Antwort liegt im Begriff DNA.

Die ist die gleiche, auch wenn sich das Modell innen und außen an modernste Standards angepasst hat. So verspricht es die große Werbekampagne, mit der Mercedes-Benz die Vorstellung der neuesten Generation ihres Top-Offroaders begleitet. Aber schafft die generalüberholte G-Klasse diesen Spagat?

Windkanal? Fehlanzeige!

G-DNA – das ist zum einen ein markanter Look, der sich seit der Einführung des Geländewagens 1979 nie verändert hat: Kernig, kantig, funktional, kein Platz – ach was, kein Nerv für ästhetischen Schnickschnack.

Wer gefürchtet hatte, sich mit der Generalüberholung von dieser rau-charmanten Geländewagenoptik verabschieden zu müssen, der kann vorerst beruhigt sein: Das klassische Erscheinungsbild haben die Mercesdes-Designer auch für die Neuauflage des Modells erhalten.

Die Neuerungen – ins Auge springen moderne LED-Scheinwerfer mit ringförmig umlaufendem Tagfahrlicht, das veränderte Relief der Motorhaube, rundere Rückspiegel und nach einigem Hinsehen die abgerundeten Ecken an Fenstern und Türen – entsprechen eher einem vorsichtiges Facelift, als dass sie aus dem vertrauten „G“ ein neues Auto machen würden.

Credit: Playboy Deutschland

G wie Gelände

Aber G-DNA, das heißt auch: Auslegung auf echte Hochleistung im Gelände. Während im 4x4-Segment heute die Schotterpisten-SUV’s überwiegen, war die G-Klasse stets ein Zufluchtsort für echte Offroad-Enthusiasten, Jäger und Förster inklusive – verspricht sie mit sattem Bodenabstand, langen Federwegen und drei hundertprozentigen Differentialsperren doch seit jeher ein Durchkommen auch in schwerstem Terrain.

Wie schaut es hier mit der Traditionspflege bei Mercedes aus? Die Werte sprechen für sich:

Die Bodenfreiheit zwischen den Achsen beträgt 24,1 cm, die Böschungswinkel 30° (hinten) und 31° (vorn) und der Rampenwinkel 26°. Die Steigfähigkeit liegt bei entsprechendem Untergrund bei 100%.

Fahrstabilität ist bei Schrägleiten von bis zu 42 Grad garantiert. Und die Wattiefe bei Wasser- und Schlammpassagen beläuft sich jetzt auf 70 cm – ganze 10 cm mehr als beim Vorgängermodell. Fazit: Auch was die Offroad-Tauglichkeit angeht, gilt: Wo G draufsteht, steckt auch G drin.

Credit: Playboy Deutschland

Dabei ist die neue Generation für den Einsatz auf der Straße stark optimiert worden: Ein neues Vorderachs-Konzept sorgt dafür, dass sich die Modellreihe W 464 auf der Straße so agil und komfortabel fährt wie nie zuvor. Im G 500 sorgt der 4,0-Liter V8-Benzinmotor (310 kW/422PS) für kraftvollen Vortrieb, und das neue 9-Gang-Automatikgetriebe weist gegenüber dem Vorgängermodell deutlich verringerte Reaktionszeiten auf.

Das alles hat natürlich seinen Preis: Das Einstiegsmodell gibt es ab 107.040 €. Doch diesen Betrag für die gelungene Neuaflage der G-Klasse lockerzumachen, kann durchaus als Investition für die Zukunft betrachtet werden. Denn auch das ist in der G-DNA verlässlich angelegt: Bei richtiger Pflege altern die Modelle ausgesprochen gut.

Credit: Playboy Deutschland
Titelbild: Playboy Deutschland