„Werden Oasis jemals wieder zusammen spielen?“ Diese Frage beschäftigt Fans und Musikjournalisten eigentlich seit dem Split der Britpop-Band im Jahr 2009. Wen die Frage eher kalt lässt, sind die beiden Hauptbetroffenen. Und so haben die Gallagher-Brüder in den letzten 15 Jahren fleißig neue Musik aufgenommen und veröffentlich. Nur eben nicht miteinander.
Zwei Britpop-Legenden machen gemeinsame Sache: „Liam Gallagher singt, John Squire lässt seine Gitarre durch die Songs gniedeln“
Der neuste Streich ist Liam Gallaghers Album, für das er sich mit einer anderen Britpop-Legende zusammengefunden hat. John Squire, Gitarrist der legendären Stone Roses und somit einer der Erfinder des Genres, das später auch die Gallaghers fleißig beackerten. Auf „Liam Gallagher & John Squire“ war die Arbeitsteilung klar: Liam singt, Squire schreibt die Songs und lässt seine Gitarre durch die Songs gniedeln.
Das Aufeinandertreffen der beiden Britpop-Veteranen hat keine Überraschungen zu bieten. Das kann man doof finden. Und klar, vieles schauen sich die beiden bei den Beatles ab (mal wieder), aber hat irgendwer etwas anderes erwartet? Spaß macht die Platte aber auf alle Fälle.
Musik-Zahl der Woche: Zwischen 2008 und 2022 hat Der Nino aus Wien stolze 14 Alben veröffentlicht
Gänzlich unzufrieden klingt der österreichische Liedermacher Nino aus Wien in seinem neuen Song. „Alles 1 Scheiss“ schimpft er auf seine unnachahmliche Nino-aus-Wien-Art. Der Songwriter gilt längst nicht mehr als Geheimtipp und beeindruckt mit seinem Output: Zwischen 2008 und 2022 hat der Österreicher 14 Alben veröffentlicht. Der fleißige Künstler heißt mit bürgerlichem Namen Nino Mandl und gilt als enger Vertrauter der Band Wanda. Mit weiteren Acts sorgt „der Nino“ seit Jahren für jede Menge guter, alternativer Musik, die von unseren südlichen Nachbarn zu uns nach Deutschland schwappt.
Die neueste Platte „Endlich Wienerlieder“ erscheint am 15. März, bereits einen Tag früher startet die Tour zum neuen Album.
Musik-Entdeckung der Woche: Die US-Band Mannequin Pussy wandelt auf ihrem vierten Album zwischen Indie und Punk
Für mich komplett neu ist die US-Punkband die auf den schönen Mannequin Pussy hört. Dabei gibt es die Band schon seit 2010 – Schande auf mein Haupt! Umso schöner ist es aber, neue Musik zu entdecken. Gerade wenn man eine neue Band für sich gefunden hat, macht es Spaß in das bisherige Werk einzutauchen.
„I got Heaven“ heißt das vierte Studioalbum der Band und ich hab es heute bereits zweimal durchgehört. Das gelingt aus zwei Gründen recht leicht: 1. Es hat keinen schlechten Song zu bieten. 2. Das Album ist lediglich 30 Minuten lang.
Auf der Scheibe findet man eine Mischung aus modernen Punk („OK? OK! OK? OK!“) und Indie-Alternative-Rock, der mich an die White Stripes denken lässt. Heute mach ich’s hier wie Mannequin Pussy und fasse mich kurz.
Mannequin Pussy aus Philadelphia veröffentlichen mit „I got Heaven“ ihr viertes Album
Credit:
Epitaph
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