Do., 17.08.2017
Reise

Ein Mann und seine Plane

Ist ein Urlaub im Zelt ein Männer-Traum? Einige Details sprechen zwar dagegen, unser Autor David Goller meint aber: Die Gefahren und Unbequemlichkeiten machen beim Zelten gerade den Reiz aus

Woran denken Sie beim Stichwort Camping? Sicher an Abenteuer, Freiheit und sternklare Nächte am Feuer. Oder eher an Rückenschmerzen, Kälte und Funklöcher? Auch richtig! Es ist halt nicht jedermanns Sache, sein Zelt am See, auf einer Wiese oder im Wald aufzuschlagen – überall lauern Launen der Natur, die einem den Urlaub vermiesen können. Wölfe, Bären, spitze Steine, Überschwemmungen, you name it.

Und ein umfriedeter Campingplatz ist auch nicht für jeden die Lösung. Oder sind die Flodders aus Herne in der Parzelle nebenan etwa keine Laune der Natur? Deshalb muss klar sein: Beim Thema Zelten nur an Schönwetter zu denken ist etwa so schlau, wie sein Erspartes auf einen Champions-League-Sieg von Schalke 04 zu setzen.

Ohne Komfort, einfach ehrlich

Beim Zelten stellen wir uns den Fährnissen des Lebens. Ein Mann und seine Plane, allein gegen alles da draußen. Ohne Hotelkomfort. Ob in der Wildnis oder auf einem Campingplatz mit fließend Wasser und Kiosk (ja, es gibt ein paar idyllische Ausnahmen von dem, woran Sie gerade denken): Ich liebe das Zelten. Weil man hier Mann sein kann. Fern aller beruflichen Verstellungskünste im geruchsfreien Büroturm.

Credit: Playboy Deutschland

Der Zelturlaub ist – neben dem Playboy – vielleicht eines der letzten Männerparadiese. Und die sind keine Wellness-Oase. Es gibt Probleme, harte Geschichten, die man für sich und seine Liebsten lösen muss. Mit Hammer und Hering bei Sturm, mit Bier bei den Flodders nebenan, mit Feuer und Flamme nicht nur beim Grillen. Es geht um mehr als um die Wurst. Und wer es nicht liebt, hat mangels Leichtigkeit schon verloren.

Wie sagt der alte Cowboy im Film „The Big Lebowski“? „Manchmal frisst du den Bären, und manchmal, da frisst der Bär dich.“ Muss man mögen!

Für unseren Reporter Alexander Neumann-Delbarre ist Camping dagegen zwar eine schöne Idee, aber auch eine große Enttäuschung. Lesen Sie seine Meinung hier!

Titelbild: Playboy Deutschland