Do., 30.03.2017
Uhren

"Wir sind für den Genießer da, den Hedonisten"

Chronoswiss-Inhaber Oliver Ebstein über die Faszination Uhr und die Kunst, als Traditionsmarke am Puls der Zeit zu bleiben

Herr Ebstein, bevor Sie 2012 die Firma Chronoswiss übernahmen, waren Sie ein erfolgreicher Unternehmer, aber mit Uhren hatten Sie keine Berührungspunkte. Wie kamen Sie auf das Thema?
Meine erste Uhr war eine Universal Genève. Ich bekam sie als Erbstück, als ich etwa zehn Jahre alt war. Sie übte eine ungeheure Faszination auf mich aus. Ein emotionales Geschenk, das bei mir sofort das Feuer entfachte.

Eine schöne Uhr am Arm und eine eigene Uhrenmarke sind aber schon verschiedene Paar Schuhe.
Die Uhr ist einerseits ein herrliches Produkt, aber andererseits gibt es auch großes wirtschaftliches Potenzial. Die Uhrenindustrie ist ein hochinteressanter Markt. In der Schweiz wird man ja mit Uhren groß. Das Thema liegt uns in den Adern.

Transparent: Im Luzerner House of Chronoswiss kann man den Uhrmachern live zusehen. Inhaber Oliver Ebstein setzt dieses Jahr auf moderne Skelettierung – also aufs teilweise Freilegen der Uhrwerke
Credit: Chronoswiss
Transparent: Im Luzerner House of Chronoswiss kann man den Uhrmachern live zusehen. Inhaber Oliver Ebstein setzt dieses Jahr auf moderne Skelettierung – also aufs teilweise Freilegen der Uhrwerke
Credit: Chronoswiss
Transparent: Im Luzerner House of Chronoswiss kann man den Uhrmachern live zusehen. Inhaber Oliver Ebstein setzt dieses Jahr auf moderne Skelettierung – also aufs teilweise Freilegen der Uhrwerke
Credit: Chronoswiss


An wen richten Sie sich mit der Marke Chronoswiss?
Wir sind für den Genießer da, den Hedonisten, der weniger Wert auf ein Statussymbol legt als auf ein Stück Zeitgeschichte, das um seiner selbst willen geschätzt wird und begehrenswert ist. Wir sind ein Nischenprodukt mit besonderem Anspruch. Das wissen unsere Kunden zu schätzen.

Hat sich die Zielgruppe mit den Jahren verändert?
Die neuen Modelle im vergangenen Jahr haben verstärkt auch jüngere Kunden zwischen 30 und 40 Jahren angesprochen. Das war auch unser Wunsch. Der „Flying Regulator“ und der „Flying Regulator Jumping Hour“ kamen besonders gut an. In diesem Jahr legen wir den Schwerpunkt auf skelettierte Uhren und außergewöhnliche Armbänder. So verwenden wir beim „Flying Grand Regulator Skeleton“ ein Band mit ausdrucksstarkem Hornback-Alligator-Leder. Das ist die markante Rückenfinne des Alligators.

Skelettierung klingt aber eher etwas, pardon, altmodisch.
Wenn man das Uhrwerk zu verschnörkelt skelettiert, wirkt es leicht verstaubt. Wir haben es deshalb frischer gemacht. Einige Teile des Werks haben wir schwarz DLC-beschichtet. Das wirkt sehr sportlich und modern.

Welche Rolle spielen Limited Editions für die Kundenbindung? Bei manchen Uhrenmarken hat man das Gefühl, sie machten fast nichts anderes mehr.
Als familiengeführtes Unternehmen stellen wir ja ohnehin nur kleine Serien her. Wer in Luzern spazieren geht, kann uns dabei in unserem gläsernen House of Chronoswiss übrigens jederzeit zusehen. Unsere Limited Editions sind ein besonderes Mittel der Kundenbindung. Zum 30. Jubiläum der Kitzbüheler Alpenrallye werden wir dieses Jahr 30 Sammlerstücke auflegen. Und bei der Playboy-Edition gehen wir noch weiter. Denn jede der 45 Uhren ist für sich genommen ein Einzelstück.

Der Vertrieb erfolgt exklusiv über Chronoswiss – alle Infos finden Sie hier.

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Titelbild: Chronoswiss