Do., 10.11.2016
Mode & Stil

Das Einmaleins des Männerschmucks

Lange war eine Uhr der einzige Schmuck, den ein Mann tragen konnte. Alles, was über die Zeitmessung am Handgelenk hinaus ging, war tabu. Heute ist die Uhr das Schmuck-Fundament und immer mehr Männer lassen sich auf zusätzliche Accessoires ein. Zurecht

Denn Schmuck ist nicht länger das Hoheitsgebiet von Paradiesvögeln und Zuhältern. Männer fangen an zu verstehen, dass es Marken gibt, die zu ihrem Stil passen und diesen sogar noch verbessern und ergänzen können. Aber bleiben wir realistisch: Für viele Männer hört der Schmuckhorizont trotz allen Neuerungen am Handgelenk auf. Vielleicht auch, weil es einfach schwer ist, den richtigen Schmuck zu finden – und man Mut braucht ihn in der Öffentlichkeit zu tragen.

Die Modezarin Coco Chanel pflegte zu sagen: „Schau in den Spiegel bevor du aus dem Haus gehst und lege ein Teil wieder ab.“ Die Regel trifft vielleicht auf Frauen zu, Männer stehen aber vor dem gegenteiligen Problem. Ein Teil mehr zu tragen, täte vielen von uns gut. Um Männern erste Gehversuche im weiten Feld des Schmucks zu ermöglichen, haben wir folgende Regeln aufgestellt.

Spitzt die Uhren!

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Die Uhr ist das Schmuckstück für Männer, das nie aus der Mode kommt. Sie ist der Grundstein des Accessoire-Hauses mit dem jeder Mann beginnen sollte. Nun könnten manche sagen im Zeitalter des Smartphones wäre eine Uhr nur ein Anachronismus, der sich als Statussymbol gehalten hätte. Aber ein Blick auf das Handgelenk ist einfach viel schneller vollzogen, als das Herausbugsieren des Smartphones aus der engen Hosentasche – von der großen Gefahr nach der Uhrzeit noch schnell auf Facebook vorbeizuschauen, um dann zwei Stunden später beim Schauen von Katzenvideos von beißendem Rauch daran erinnert zu werden, dass man die Pizza im Ofen vergessen hat.

Uhren gibt es natürlich in allen Formen, Größen, Farben und vor allem zu den unterschiedlichsten Preisen. Wenn Sie aber einen Allrounder wollen, sollte eine Taucheruhr die beste Wahl sein. Sie kann elegant, lässig, schroff und kultiviert wirken. Diese Uhr können Sie sowohl zum Smoking als auch zum T-Shirt tragen und beide Male kann sie ein Hingucker sein. Die Rolex Submariner ist das Aushängeschild für Taucheruhren. Wenn Sie etwas Ausgefallenes möchten, sollten Sie sich sich für die Tudor Heritage Black Bay entscheiden. Vor allem mit Textilarmband macht die Uhr richtig was her.

Kettenrasseln

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Auf die Länge kommt es an – zumindest wenn es um Halsketten geht. Eine Kette sollte Ihnen bis über das Brustbein reichen, so dass sie gut über dem Shirt liegt. Es spricht aber auch nichts dagegen die Kette unter dem Shirt zu tragen. Oft reicht ein leichtes aufblitzen von Silber, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Und um in der Sprache des besten Stückes zu bleiben: Die Dicke spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Länge. Hier lautet das Kredo aber: Je dünner, desto besser. Klassische Silber- oder Goldketten wirken ab einer gewissen Stärke einfach zu protzig. Sollten Sie Gangsta-Rapper sein, vergessen Sie unsere Tipps.

Das Armband – Die Uhr für Zeitlose

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Der Armschmuck ist perfekt für Männer, die zwar gerne Schmuck tragen wollen, denen eine Halskette aber zu aufdringlich erscheint. Tragen Sie das Armband auf der gleichen Seite, auf der Sie auch Ihre Uhr tragen, auch wenn die Gefahr besteht, dass sich die Accessoires gegenseitig den Rang ablaufen. Eine einfache Lösung wäre immer entweder Uhr oder Armband zu tragen. Und sollte hier jetzt nicht gerade Wolfgang Petry mitlesen, dann beschränken Sie sich doch bitte auf ein oder zwei Armbänder, die dann auch nicht zu klobig wirken sollten. Während die Halskette lässig um den Nacken baumeln darf, sollte das Armband eher anliegen und Ihnen nicht in die Quere kommen.

Hergehört!

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Früher war es absolut angesagt Ohrringe zu tragen. Aber wie jede Mode war auch das nicht von Dauer und Männerohren neigen nun in der Regel wieder zur Jungfräulichkeit. Der Grund dafür: Oft sind Ohrringe zu aufdringlich. Man trägt sie auf Augenhöhe und sie fallen sofort auf, im Gegensatz zu einer Halskette oder einem Armband. Außerdem kann man anderen Schmuck je nach Laune auch mal ein paar Wochen nicht tragen – Ohrringe muss man immer tragen, außer man will sich alle zwei Wochen neue Löcher stechen lassen. Sollten Sie es also geschafft haben, ihren Ohren bis jetzt die Jungfräulichkeit zu erhalten, dann belassen Sie es auch bitte dabei.

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