„Wenn du Viagra brauchst, bist du mit dem falschen Mädchen zusammen“: Was Donald Trump 2004 im Playboy verriet

Donald Trump im Jahr 2004
Donald Trump: Im Jahr 2004 war der heutige US-Präsident vor allem als TV-Star in der Sendung „The Apprentice“ bekannt
Credit: Amanda Edwards / Getty Images
Donald Trump im Jahr 2004
Donald Trump: Im Jahr 2004 war der heutige US-Präsident vor allem als TV-Star in der Sendung „The Apprentice“ bekannt
Credit: Amanda Edwards / Getty Images

„Ich würde eine Steuer auf jeden Mercedes-Benz erheben, der in dieses Land kommt“, erklärte Donald Trump schon 1990 in der März-Ausgabe des US-Playboy. Viele deutsche Politiker wie Angela Merkel oder Jens Spahn fanden in dem Interview bereits Erklärungen für Trumps Politikstil. Zuletzt zitierte Sigmar Gabriel Trumps jahrzehntealte Mercedes-Zoll-Pläne in der Talkshow von Sandra Maischberger. Im Jahr 2004 sprach Playboy ein weiteres Mal mit Trump – da erwähnte dieser bereits seine mögliche Kandidatur als US-Präsident. In deutscher und gekürzter Fassung erschien es erstmals in unserer November-Ausgabe 2004. Hier können Sie es nun erstmals in voller Länge auf Deutsch lesen.

Playboy Redaktion
Von: Playboy Redaktion
05.08.25
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Irgendwie passt es gut, dass der Friars Club – die ehrwürdige Bruderschaft der Witzbolde – zu seinem hundertjährigen Bestehen ausgerechnet Donald Trump roastet. Wenige Milliardäre haben so viele Pointen geliefert wie der flamboyante Immobilienentwickler mit der bombensicheren Combover-Frisur und dem fragwürdigen Geschmack. Selbst mit dem vergoldeten Erfolg von The Apprentice – „der heißesten Realityshow der TV-Geschichte“, wie Trump sie nennt – fällt es schwer, sich das Spektakel seines Lebens nicht mit einem gewissen Amüsement anzuschauen.
 
Aber wenn uns das aktuelle Trump-Renaissance etwas gelehrt hat, dann dass der Witz auf unsere Kosten geht. Selbst wenn man seine rosa Krawatten nicht ausstehen kann oder sein ständiges Blinzeln und seine Ich-bin-so-toll-Attitüde peinlich findet – man muss ihm Respekt zollen: Trump hat es geschafft, oben zu bleiben.
 
Fast wäre er in der Immobilienkrise der frühen 90er bankrott gegangen, doch er kämpfte sich zurück – mit mehr Geld als je zuvor. Er überstand kitschige Ehen und öffentliche Scheidungen und fand schließlich sein Liebesglück mit dem slowenischen Model Melania Knauss, seiner Verlobten. Und in New York City, wo Trump-Bashing inzwischen so verbreitet ist wie Turban-Taxifahrer, stattet er jetzt sogar die Yankees mit Outfits für die Popularitätsskala aus.
 
Ob The Apprentice ihn nun wieder cool gemacht hat oder ob Trump dem hochkochenden, überschäumenden Genre des „ungeskripteten“ Fernsehens endlich Coolness verliehen hat – schwer zu sagen.

Über 20 Millionen Menschen sahen jede Woche die Sendung, doppelt so viele schalteten zum Finale ein, als Trump dem Zigarrenverkäufer Bill Rancic half, einen 90-stöckigen Turm in Chicago zu bauen. Am Ende war The Apprentice mehr als nur eine TV-Show – sie wurde an der Harvard Business School und der Wharton School als Pflichtprogramm betrachtet. Mehr als eine Million Menschen bewarben sich für die zweite Staffel, die diesen Herbst ausgestrahlt wird.
 
Doch Trump ist nicht zufrieden damit, nur ein Hollywood-Titan zu sein. Er macht weiter, baut und prägt überall seinen Namen in Gold ein. Sein neuestes Buch How to Get Rich ist bereits sein fünfter Bestseller, und auch seine neuesten Immobilienprojekte bringen den „Trump-Glamour“ in die Karibik, nach Brasilien und sogar nach Korea.
 
Geboren in Queens im Jahr 1946, lernte Trump von seinem Vater Fred das Universum zu beherrschen, der mit dem Verkauf von Wohnimmobilien an die Mittelschicht in Brooklyn und Queens Millionen machte. Schon bald nach seinem Wechsel nach Manhattan wurde Trump selbst zum Schauwert, ebenso spektakulär wie seine glänzenden Hochhäuser. Seine Ehen mit Ivana und Marla Maples versorgten die Klatschpresse jahrelang. Und selbst jetzt – auf dem Höhepunkt seiner Popularität – suchen Boulevardmedien weiter nach Rissen in seiner Fassade: Die Casinos scheitern! Die Aktionäre sind wütend! Die Milliarden existieren nicht!
 
Trump traf sich mit dem Journalisten David Hochman im Trump Tower in Manhattan, inmitten der Dreharbeiten zur zweiten Staffel von The Apprentice. Hochman berichtet: „Trump Zeit zu entlocken ist nicht leicht.“ Während eines zweistündigen Interviews zählte seine Assistentin Rhona Graff-Riccio über 50 Anrufe. Nur ein einziger davon war für Trump wichtig: sein Sohn Eric. „Ich nehme immer die Anrufe meiner Kinder an“, sagt Trump. Trotz eines hektischen Produktionsplans, einem Berg von Meetings, öffentlichen Terminen und Charity-Events – sowie ständiger Unterbrechungen durch The Apprentice-Stars wie Carolyn Kepcher – blieb Trump fokussiert, enthusiastisch, offen und direkt. Er war sogar großzügig genug, dem Reporter einen Button mit dem Spruch des Jahres zu überlassen: „You’re fired!“

Fangen wir mit der grundlegendsten aller Fragen an: Was ist in Ihrer Brieftasche?

(Trump greift in seine Tasche) Eigentlich nicht viel. Eine Platin American-Express-Karte, ein paar Golfclubkarten, andere Kreditkarten, Familienfotos, ein Zeitungsausschnitt über eines meiner neuen Projekte und, mal sehen – drei 1-Dollar-Scheine. Einer davon zeigt das Bild meines Vaters. Die anderen beiden habe ich bei Wetten gewonnen.

Sind Sie nicht Milliardär?

Ich schätze, die aktuelle Zahl liegt bei 5 Milliarden Dollar oder mehr.

Und Sie haben nur 3 Dollar in der Tasche? Warum das?