Editorial

Chefreporter Oliver Kuhn hat eine neue Freundin. Na gut, mögen Sie sagen, aber was ist daran so bemerkenswert. Das dachte ich auch – bis ich sie näher kennen lernte. Denn Kelly ist irgendwie anders als andere Frauen. Irgendwie gelassener. Sie stört sich nicht daran, wenn er seine Sachen überall liegen lässt. Oder stundenlang durch die Sportprogramme im Fernsehen zappt. Selbst wenn er spätnachts von einer anderen Frau nach Hause kommt, macht sie ihm keine Szene. Sie dürfen jetzt nicht glauben, Kelly sei hässlich, weil sie das alles erträgt. Sie hat verführerisch blonde Haare, endlos lange Beine und ein Dekolleté – so vielversprechend wie ein Blick ins Paradies. Manchmal liegt Kelly den ganzen Tag nackt im Bett und wartet auf ihn. Trotzdem hat sich mein Kollege jetzt von seiner Traumfrau getrennt. Warum, das erzählt er Ihnen am besten selbst. Als Held wird man nicht geboren. Man wird dazu gemacht. Zum Beispiel in Elizabeth City/North Carolina. Dort bildet die US-Küstenwache ihre Rettungsschwimmer aus – Männer, die das härteste Training der amerikanischen Armee absolvieren. Bis zu 650 Kilometer fl iegen sie im Helikopter raus aufs offene Meer und springen in Wellen, die oft so hoch sind wie fünfstöckige Häuser. Knapp 10.000 Menschen haben die Coast-Guards in den vergangenen 60 Jahren vor dem sicheren Tod gerettet – und ihr eigenes Leben dabei genauso oft aufs Spiel gesetzt. Reporter Philipp Kohlhöfer begleitete einen Rettungsschwimmer bei seiner Ausbildung. Einen Mann, der davon träumt, ein Held zu werden. Gerit Kling hat in ihrem Leben schon viele Drehbücher studiert. Bereits mit fünf Jahren stand sie erstmals vor der Kamera. Einem Millionenpublikum ist die schöne Schauspielerin durch ihre Rollen in „Die Rettungsfl ieger“, „Die Gerichtsreporterin“ oder „Notruf Hafenkante“ bekannt. Doch so verführerisch wie auf unseren Fotos hat man Gerit Kling bisher noch nie gesehen. Eine Frau, so aufregend, wie es kein Drehbuchautor je erfi nden könnte. Peinlichkeit ist eine Kategorie, die diese Frau nicht gelten lässt. „Pimmel, Muschi und Aua“, sagt Charlotte Roche, „das ist es doch, was die Menschen wirklich interessiert.“ Und so hat die hochgelobte „Queen of German Pop Television“ (Harald Schmidt) gleich ein ganzes Buch darüber geschrieben: „Feuchtgebiete“, ihr erster Roman. Es geht um Analsex, Masturbation – und auch um Dinge, die man normalerweise noch nicht einmal gern mit seinem Arzt bespricht. Doch Roche ist das offenbar ziemlich egal. Mutig setzt sie sich über die letzten Tabus der Gegenwart hinweg. Und nennt beim Namen, was andere lieber verschweigen. In Köln sprachen meine Kollegen Klaus Mergel und Christian Thiele mit der Jungautorin über die weibliche Lust auf Pornos, die Macht der Gerüche – und was sie von Männern hält, die sich mehr als nur den Bart rasieren. Nichts regt die menschliche Fantasie so sehr an wie ein Blick zum Himmel. Kann es wirklich sein, dass wir in dieser schwarzen Unendlichkeit ganz allein sind? Dass nirgendwo da draußen Leben existiert? Oder gibt es Gott womöglich doch? Und vielleicht sogar seinen Garten Eden? Seit Menschen denken können, beschert ihnen der Blick nach oben steife Nacken. So wie Stéphane Udry. Jede Nacht forscht der renommierteste Astronom unserer Zeit am Firmament nach unbekannten Welten. Nach Planeten, die ähnlich gute Voraussetzungen für Leben bieten könnten wie unser Blauer Planet. Reporter Ulf Lüdeke sprach mit dem Mann über seine Suche nach Erde Zwei.

Viel Spaß beim Lesen

Stefan Schmortte