Mi., 25.04.2018
Interviews

"Einen Penis mit 16 Zentimetern braucht die Frau gar nicht"

… sagt einer, der es wissen muss. Und der davon lebt, dass mehr und mehr Männer meinen, dass etwas mehr einfach besser ist. Im Playboy-Interview verrät Schönheitschirurg Timo Spanholtz, warum sich jetzt immer mehr Männer in Deutschland den Penis verlängern lassen.

Playboy: Herr Spanholtz, seit vier Jahren bieten Sie als einer von ganz wenigen Ärzten in Deutschland operative Penisvergrößerungen an. Wie sind Sie denn darauf gekommen?

Timo Spanholtz: Das hat sich so ergeben. Ich hatte bei einem Travestiekünstler aus Köln ein Facelift gemacht. Und der wollte dann auch eine Penisverlängerung. Ich sagte ihm, dass ich das nicht gut kann, dass es da bestimmt bessere Ärzte gibt. Ich nannte ihm zwei deutsche Kollegen, aber er kam wieder und sagte: Nein, Sie machen das! Da habe ich mir das autodidaktisch angeeignet, hab die sehr spärliche Fachliteratur gelesen und Kurse in Italien und England besucht. Erst als ich bekannt gab, dass ich ab jetzt Penisoperationen durchführe, begriff ich, wie groß der Markt ist.

Der Laden brummt also?

Ich bekomme täglich Anfragen, berate etwa 300 Männer im Jahr und operiere circa 100. Das ist ein verdeckter Markt, weil die Leute sehr ungern darüber reden. Wir haben einen sehr großen Einzugsbereich, die Patienten kommen auch aus dem Ausland. Das liegt auch an vielen meiner Kollegen, die sagen: Ich will nicht jeden Tag einen „Pimmel“ in der Hand halten. Mir ist das nur recht, denn meine Intimpatienten sind genauso nett und willkommen wie alle anderen.

Credit: Timo Spanholtz
Der Schönheitschirurg Timo Spanholtz, 1976, lebt in Köln und betreibt in Bergisch Gladbach eine Klinik

Warum wollte sich Ihr erster Patient denn so unbedingt seinen Penis vergrößern lassen?

Dieser spezielle Patient ist homosexuell. In Köln gibt es eine ganz lebhafte homosexuelle Szene. Die gehen damit sehr offen um, reden viel über Länge, Größe und Dicke ihres Penis. Vielleicht genießen die das auch ein bisschen intensiver als Heterosexuelle. Deswegen war dem Patienten das so wichtig. Es kommen aber nicht nur Schwule zu mir: Familienväter, Studenten, Arbeiter, ganz normaler Durchschnitt der deutschen Männer.

Eher jung oder alt?

Wirklich wild durchmischt, vom Abiturienten bis zum Spät-Siebziger. Es gibt aber einen klaren Peak von 30 bis 35. Das liegt wohl daran, dass der Eingriff, wenn man alles zusammennimmt, knapp 10.000 Euro kostet. Das ist schon ein Riesenbatzen. Dafür fehlen mit Anfang 20 für gewöhnlich die finanziellen Mittel.

Wen wollen diese Männer beeindrucken?

Die meisten sagen, sie machen das nur für sich selbst.

Soso...

Ja, darüber lässt sich von außen schwer urteilen: Kauft man sich zum Beispiel einen 1000 Euro teuren Smoking nur für sich selbst? Ich glaube schon auch, dass wir sehr viele Dinge vor allem deshalb tun, um anderen gegenüber ein bestimmtes Bild von uns zu vermitteln. Es ist ja selten so, dass sich hier Männer operieren lassen, die einen ganz kleinen, also vielleicht zwei Zentimeter langen Penis haben. Das kommt vor, aber im Schnitt weisen die Männer eine normale Länge von acht bis neun Zentimetern im nicht erigierten Zustand vor. Die würden das aber gerne noch ein bisschen pimpen.

... und im Bett eine bessere Figur machen?

Manche, aber für viele ist das nicht das Wichtigste, es geht vor allem um das eigene Körpergefühl.

Vielen Frauen bereitet überdurchschnittliche Größe ja auch nicht unbedingt Freude ...

Bei der Länge trifft das auf jeden Fall zu, das ist tatsächlich eher ein Männerding. Wenn Sie mit Freunden in die Sauna gehen, duschen und danach ein Bier trinken, dann ist die Länge wichtig. Das hat keinen Einfluss auf die Sex-Qualität, denn die erregbare Zone im Vaginalbereich ist nur fünf Zentimeter tief, mehr nicht. Einen Penis mit 16 Zentimetern braucht die Frau also gar nicht, der kann ihr im Gegenteil sogar weh tun. Durchaus eine Rolle spielt aber die Penis-Dicke. Der ganze Bereich von Klitoris bis G-Punkt, also das Zentrum des Scheidenkanals, wird durch mehr Umfang natürlich mehr stimuliert. Daher ist die Penisverdickung für die Sexualität von großem Vorteil – und es ist ja auch möglich, nur eine Verdickung durchzuführen.

Also, lüften Sie bitte das Geheimnis, wie machen Sie den Penis größer?

Der Penis besteht naturgemäß aus zwei Schwellkörpern. Die sind an einem straffen Band aufgehängt, das zum Becken zieht. Dieses Ligamentum suspensorium trenne ich durch einen Schnitt vom Becken ab. Dadurch werden die Schwellkörper mobil und wir können sie ein bisschen nach außen ziehen. Dort, wo wir das Band abgetrennt haben, fügen wir eine Gewebeschicht ein, damit es nicht mehr zusammenwachsen kann.

Welche Funktion hat dieses Band normalerweise?

Es richtet den Penis auf. Das war evolutionär wichtig, weil der Mann die Frau früher ohne Hände von hinten begattete. Ich rede hier nicht von 1980, sondern von vor ein paar Millionen Jahren. Das heißt: Wie beim Hund musste der Penis nach vorne zeigen, um die Frau penetrieren zu können. Heute brauchen wir das nicht mehr und unsere Patienten merken nach dem Durchtrennen, dass ihr Penis nach unten hin flexibler ist als vorher.

Timo Spanholtz (im Bild links) hat mehrere Fach- und Lehrbücher über Schönheitschirurgie veröffentlicht

Thema Länge: Wie viel können Sie denn jetzt drauf packen?

Wir sagen, um die Leute nicht zu enttäuschen, zwei bis vier Zentimeter.

Übermäßig viel ist das ja nicht gerade ...

Klingt erst einmal wenig, aber interessanterweise sind die Männer danach meistens froh, dass sie dieses Thema endlich aus dem Kopf haben. Sie haben jetzt alles getan, um dieses Ziel umzusetzen. Der Patient sagt dann: Ok, mehr war wohl nicht drin, es ist technisch gut gemacht und ich kann stolz sein, den Mut dazu gehabt zu haben.

Das gilt wohl vor allem auch für Patienten mit dem berüchtigten „Mikropenis“?

Absolut. Ein Mikropenis ist ein medizinisch gesehen tatsächlich zu kleiner Penis. Für uns klingt das natürlich ziemlich mies, die kommen mit zwei Zentimetern und gehen mit drei oder vier. Aber für die Betroffenen ist das trotzdem eine Riesenhilfe.

Da lässt sich nicht mehr viel machen?

Man kann natürlich noch ein bisschen am Venushügel Fett absaugen. Oder Implantate einsetzen, aber davon raten wir in der Regel ab, weil das viele Probleme macht. Grundsätzlich versuchen wir, soviel rauszuholen, wie nur geht. Man will diesen Leuten ja helfen, weil die eine ganz schwere Startposition haben.

Länge ist manchmal doch alles?

Klar, viele dieser Patienten hatten noch nie eine Beziehung. Schon beim ersten sexuellen Kontakt mit Frauen ernten sie sehr irritierende Reaktionen. Sie sehen, dass es bei anderen Männern anders ausschaut. Und natürlich werden da auch gerne Witze darüber gemacht.

Wie oft kommen solche Patienten zu Ihnen in die Praxis?

Solche, wo das quasi nur ein Knopf ist? Einmal im Monat. Und dann gibt es auch noch den sogenannten Pseudo-Mikropenis. Da quellen die Fettanteile an Bauch und vor allem Venushügel derart nach vorne, dass sie den Penis gewissermaßen wie einen Donut einhüllen. Wie ein Baum, der im Wasser steht. Da empfehle ich, die Penisverlängerung gleich mit einer Fettabsaugung zu kombinieren. Das Fett kann man dann wieder in den Penis einspritzen.

Ein anderes Extrem sind die Riesen-Penisse, die man aus Pornos kennt, also 25 Zentimeter und länger. Haben Sie schon mal so einen in Natur gesehen?

Niemals, ich hab noch keinen Patienten gesehen, der in Erektion mehr als 20 Zentimeter hatte. Das ist ein Märchen, genauso wie der 2,30 Meter große Mann. Vielleicht gibt es den irgendwo in China, aber das ist super, super selten. Ich denke, so jemand hätte ein Interesse daran, seinen Penis zu verkleinern. Die ganze Sexualität könnte ja nicht normal ausgelebt werden. Sie können ihren Penis nicht vernünftig in die Frau einführen, ohne dass der abknickt. Da können die Schwellkörper brechen.

Würden Sie in so einem Sonderfall mit einer Verkleinerung helfen?

Nein, das ist sehr riskant, da lassen wir die Finger von.

Also zurück zur Vergrößerung: Wie schaut es da mit Risiken aus?

Total überschaubar. Wir hatten noch nie einen Patienten, der keine Erektion oder keine Ejakulation mehr bekommen hätte, der keinen Spaß mehr am Sex hatte. Die erste Zeit ist halt komisch. Viele berichten, dass die Erektion in den ersten Wochen etwas weicher ist als davor. Und der Penis ist noch etwas taub, aber anfangs sollten Sie eh sexuell abstinent bleiben. Die Schmerzen nach der Operation sind ultragering, der Penis ist ja ohnehin nicht so empfindlich, wie man oft denkt. Wir müssen unsere Patienten eher dazu anhalten, nicht gleich voll aktiv zu werden.

Sonst gibt es keine Gefahren?

Die größte Gefahr ist, dass die Patienten mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, weil sie sich noch mehr gewünscht hätten. Viele Kollegen wecken da Erwartungen, die sie nicht erfüllen können.

Es gibt unter den Kollegen schwarze Schafe?

Ja, ich glaub schon. Das Thema ist so intim, dass Männer nicht so gerne darüber reden, wenn etwas schief läuft. Ich sehe aber immer wieder Patienten, die nicht gut operiert sind. Natürlich würde keiner von denen zum Rechtsanwalt gehen und sein Problem dort auspacken. Bei einem Patienten, den ich kürzlich hatte, war eine absurde Fettmenge eingespritzt worden, eine Katastrophe, der hatte einen Penis, der dreimal so dick war wie lang. Ich kenne den Kollegen, der ist im Internet sehr laut. Der macht bestimmt auch viele tolle Sachen, das war keine davon.

Die Männer, die zu Ihnen kommen, müssen viel von sich preisgeben. Da bekommen Sie sicher tiefe Einblicke ins Seelenleben.

Ja, das stimmt. Aber ich mache kein großes Ding daraus, sondern versuche, mit den Patienten locker darüber zu reden, so, wie wir jetzt gerade. Also nicht dreimal um die Ecke und verklausuliert, sondern so wie es ist. Man muss ein bisschen den Druck rausnehmen.

Sind die meisten Patienten eigentlich Singles?

Viele haben gerade eine Beziehung beendet oder gerade wieder eine neue Freundin. Die befinden sich in einem Change-Prozess ihres Lebens, kaufen sich einen Cabrio und sagen: Den Penis lass ich mir jetzt auch noch machen. Mit diesen Leuten muss man vorsichtig umgehen. Eine Penisverlängerung sollte keine Affekt-Tat sein, sondern gut überlegt. Am liebsten ist mir der Patient, der das aus Spaß an der Freude macht und nicht, weil er denkt, er müsse da jetzt einen Komplex lösen. Denn das kann nicht klappen.

Sie haben aber auch verheiratete Patienten?

Ja, und neun von zehn kommen dann heimlich, ohne Wissen der Partnerin. Das find ich übrigens völlig in Ordnung, man kann bestimmte Dinge für sich selber machen.

Wie kann man denn so was verheimlichen?

Das ist nicht einfach, aber die Männer schaffen das schon, die müssen sich halt mit ein bisschen Flunkern herausreden. Eine typische Ausrede ist, man hätte da eine Zyste gehabt, die entfernt werden musste, und deswegen schont man sich etwas. Bei der Verlängerung sitzt die etwa drei Zentimeter lange Narbe nicht direkt am Penis, sondern am Venushügel, im behaarten Bereich über dem Penis. Die kann auch andere Ursachen haben.

Aber die Penisgröße ändert sich ja...

Hm ja, wobei man sagen muss: Der Penis und seine Größe ist ein Konstrukt, das extrem von äußeren Bedingungen beeinflusst wird. Je nachdem, ob man ins kalte Wasser springt, in der Sauna sitzt oder gerade eine hübsche Frau vorbeigeht, ist das sehr dynamisch. Und unsere Verlängerung wirkt vor allem bei Entspannung. Abends auf dem Sofa bei angenehmen Temperaturen. In der Erektion fällt der Zuwachs nicht so auf, da wird niemand fragen: Was ist denn mit dir passiert?

Haben Sie schon einmal von einer Verlängerung abgeraten?

Nein, eigentlich nicht. Bei manchen kann ich selber wenig nachvollziehen, das jemand da so viel reinlegt. Manchmal denke ich mir, da ist doch schon alles lang und groß. Aber als Schönheitsklinik arbeiten wir oft mit Patienten zusammen, die sehr genaue Vorstellungen haben und auch fordernd sind. Wir sind in diesem Punkt routiniert – wie ein gehobenes Hotel, das eben auch kompliziertere Gäste hat als ein All-inclusive-Hotel.

Die Schönheitschirurgie muss sich diese Frage ja insgesamt gefallen lassen: Ob man das, was die Natur geschaffen hat, nicht einfach so sein lassen muss? Ob man nicht zufrieden sein sollte, was man hat?

Das sind berechtigte Fragen. Und sollte der Arzt dann diese Bedürfnisse bedienen? Ich bin froh, wenn die Leute es dann wenigstens technisch sauber und hochwertig machen lassen. Und nicht in Billig-OP-Länder fahren.

Liegt wahre Schönheit nicht ohnehin im Auge des Betrachters?

Nein, es gibt objektive Schönheit. Symmetrie zum Beispiel wird immer als schön wahrgenommen. Aber das stößt natürlich auch an Grenzen: Wenn ein Gesicht ganz makellos ist, dann kann das langweilig werden, weil ein Anknüpfungspunkt fehlt. Wir sagen in der plastischen Chirurgie: Nach schön kommt hässlich. Denken Sie an Michael Jackson.

Gilt das auch für den Intimbereich, zu viel ist zu viel?

Ich glaube schon, und zwar bei Männern wie bei Frauen. Manche Frauen äußern bei uns den Wunsch, sich die inneren Schamlippen komplett entfernen zu lassen. Das ist aber unnatürlich. Sicher ist es nicht schön, wenn die Schamlippen raushängen, aber es ist auch nicht schön, wenn die Frau gar keine hat. Das Ideal sind eher kleine Schamlippen. Und genauso beim Penis: Neun Zentimeter in Erektion ist noch im Rahmen der natürlichen Anatomie, aber es sieht selbstverständlich komisch aus. Einer mit 18 Zentimetern sieht aber auch komisch aus. Gaußsche Normalverteilung: Was außerhalb der Norm ist, fällt auf.

Sind schönere Leute erfolgreicher?

Klar, da gibt es Studien. Der Mensch ist immer noch ein Tier. Männer, die fitter sind, also echte Muskelmenschen, wirken auf Frauen attraktiver. Männer dagegen versuchen, ihre Fortpflanzungsaktivitäten auf die optimale Partnerin auszurichten. Gewisse Schönheitsideale haben sich aber auch geändert. Körpergewicht zum Beispiel. In der Renaissance-Zeit war die proppere Frau ein Zeichen des Wohlstands.

Ein kleiner Penis war aber wohl noch nie erwünscht?

Das stimmt, da gibt es sogar historische Berichte. Männer haben sich schon vor Jahrhunderten, vor Aufkommen einer guten Narkosetechnik, Steine in die Hoden implantieren lassen. Das haben Barbiere gemacht, also Friseure. Die Männer wollten so größere und schwerere Hoden bekommen. Es wurde Petroleum in den Penis gespritzt ...

... was nicht zu empfehlen ist, oder?

Wenn man keine Mörder-Infektion haben möchte nicht. Ich hab mal so etwas Ähnliches bei einem Patienten erlebt: Dem war von einem sehr zwielichtigen Menschen flüssiges Bausilikon in Penis und Skrotum gespritzt worden. Glücklicherweise informieren sich heute die Leute durchs Internet immer besser.

Apropos sich informieren: Sie als Schönheitschirurg und ich als Playboy-Redakteur haben ja beide einen Beruf, den viele sehr spannend finden ...

Oh ja! (lacht)

Haben Sie ein Problem damit, Menschen zu erzählen, was Sie machen?

Es gibt schon Situationen, wo ich das verschweige. Aus einem einfachen Grund: Wenn ich mich auf einer Party mit einer 32-jährigen Frau unterhalte und meinen Beruf verrate, dann kann ich die nächsten 20 Minuten der Unterhaltung im Grunde voran aufschreiben, ohne das Gespräch geführt zu haben.

Intimbereich, Genitalien, Sexualität – das sind alles spannende Tabuthemen...

Für mich nicht, ich hab schon die besten Freundinnen meiner Frau operiert. Und wer glaubt, dass man sich da freut, endlich mal die Brüste einer Frau zu sehen, die man kennt: Null Komma Null, da bin ich total im Beruf. Das heißt andererseits nicht, dass man den unbedarften Blick auf Frauen verliert. Natürlich sitze ich ab und zu abends im Restaurant, sehe eine Frau und denke: Na, da könnt man super ein Facelift und die Oberlider machen, da wäre so viel gewonnen. Ich fang jetzt aber sicher nicht an, privat meine Frau oder meine Mutter zu operieren. Anders als viele Kollegen hab ich auch selbst kein Botox im Gesicht, obwohl ich es mit 42 vielleicht sogar gebrauchen könnte.

Was sagt Ihre Mutter zu Ihrem Job?

Naja, was sagt denn Ihre Mutter zu Ihrem Job? (lacht) Meine Eltern haben mich antiautoritär erzogen. Die sehen, dass mir mein Beruf Spaß macht, meine Arbeit wahrgenommen wird und meine Familie gut davon leben kann. Ich verkaufe ja keine Waffen oder Drogen, sondern Wünsche, die ich nach Möglichkeit erfülle. Daran ist nichts verwerflich, das ist genau so viel wert und wichtig, wie einen Knochenbruch zu heilen. Und ich sage immer wieder: Wenn man Sternekoch wird, wo das Essen ein paar hundert Euro kostet, macht das genau so wenig Sinn.

Sie bieten also Luxus an?

Ja, klar. Brauchen Sie eine Rolex oder einen Porsche wirklich, um glücklich zu sein? Brauchen Sie größere Brüste oder einen längeren Penis? Das sind immer die Fragen.

Und wie würden Sie antworten?

Ein längerer Penis macht die Männer offensichtlich glücklicher. Und solange der Patient zufrieden ist, ist für mich die Welt in Ordnung. Die Motivation meiner Patienten geht mich nichts an, ich kenne das Leben der jeweiligen Person einfach nicht gut genug. Ich frage mich: Kann man den Eingriff technisch gut machen? Ergibt sich daraus eine medizinische Gefahr? Wenn das zu vertreten ist, dann mach ich das. Aber es gibt Grenzen: Wenn jemand sagen würde: Ich möchte mir die Finger abschneiden lassen, weil Sie mir nicht gefallen, dann würde ich selbstverständlich ablehnen.

Glauben Sie, dass es in einigen Jahren für Männer ganz normal sein wird, sich ihren Penis verlängern zu lassen?

Davon bin ich absolut überzeugt. Die Frauen haben sich ja auch als erste die Schamhaare rasiert, die Männer haben es nachgemacht. Heute vergrößern wir bei den Frauen die Brüste und korrigieren die Schamlippen. Das ist nicht verwunderlich, denn Frauen sind immer schneller und ehrlicherweise auch mutiger. Aber natürlich werden die Männer irgendwann in der Intim-Chirurgie nachziehen.

Weitere Infos über Intimchirurgie finden Sie auf der Website der Praxisklinik am Rosengarten von Timo Spanholtz in Bergisch Gladbach.

Titelbild: Playboy Germany