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Viele Männer machen den Fehler und denken, Shoppen sei etwas Unmännliches. Vielleicht weil sie zu oft im Fernsehen durch Sendungen wie „Shopping Queen“ gezappt haben, in denen die aufgeregte Vorstadt-Schickeria bei einem Glas Prosecco darüber diskutiert, ob man ein rotes Cape mit einem Cashmere-Poncho kombinieren kann, während Guido Maria Kretschmer, der letzte echte Macho unserer Tage, Sätze raushaut wie: „In dem Ding wird die nie schwanger!“ Meine Meinung dazu: schade, dass Hetero-Männern solche Sprüche heute als Sexismus ausgelegt werden.
Zweitens sollte man nur ein Cape tragen, wenn man ein Marvel-Superheld ist. Und drittens: Die einzige Person, die im Poncho eine gute Figur macht, heißt Clint Eastwood – aber das ist ein anderes Thema. Was ich eigentlich sagen will: Mit unserer Shopping-Expertise lassen wir Männer uns eine echte Stärke absprechen. Shopping ist, anthropologisch betrachtet, das Jagen und Sammeln des 21. Jahrhunderts. Ich spreche hier nicht davon, sich auf Amazon ein paar neue Socken und Unterhosen zu bestellen. Ich rede hier von legendären Beutezügen – zum Beispiel davon, Hunderte von Juwelieren und Antiquitätenhändlern abzuklappern, um die seltene Rolex „Pepsi“ zu finden, die man eigentlich nirgendwo kaufen kann. Ich rede davon, die ganze Nacht vor einem Sneakers-Geschäft zu campieren, um eine Sonderedition eines Air-Jordan-Modells von Nike zu ergattern. Und wenn es sein muss, dem hochnäsigen Verkäufer aus der Luxus- Boutique einen Espresso über die Hose zu schütten.
Das sind die Shopping-Legenden, von denen man seinen Kindern und Kindeskindern noch später am Lagerfeuer erzählen wird. Darum sage ich allen Männern: Betrachtet Shopping nicht als Qual, macht es zur Heldentat!
Playboy-Redakteur David Goller ist gänzlich anderer Meinung. Lesen Sie hier seinen Gegenkommentar.