Papierflieger falten: Profi-Tipps für den anspruchsvollen „Himmelskönig“ und die einfache „Schwalbe“ 
Papierflieger falten: Profi-Tipps für den anspruchsvollen „Himmelskönig“ und die einfache „Schwalbe“ 
Do., 02.11.2023
Lifestyle

Überflieger werden: So falten Sie den perfekten Papierflieger

Wie bastelt man einen Papierflieger, der richtig lange in der Luft bleibt? Wenn das eines Ihrer ungelösten Rätsel aus Kindertagen ist, dann hat Papierflieger-Champion Alexander Schwarz hier zwei Lösungen für Sie: den anspruchsvollen „Himmelskönig“ und die einfache „Schwalbe“ 

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Seit 2009 nimmt Alexander Schwarz an Papierflieger-Wettbewerben teil, die deutschlandweit von Red Bull ausgerichtet werden. Letztes Jahr wurde der Chemie-Ingenieur-Student nationaler Champion in der Disziplin „Longest Airtime“ und qualifizierte sich so für die World
Finals der „Red Bull Paper Wings“ – sozusagen die Papierflieger-Weltmeisterschaft. Hier gibt der 28-Jährige Tipps, wie auch Sie einen weltmeisterlichen Papierflieger falten – und werfen. 

4 Tipps, um den perfekten Papierflieger zu falten

1. Wählen Sie das richtige Modell

Um einen Papierflieger zu bauen, der möglichst lange in der Luft bleibt, setze ich im Wettkampf auf den „Himmelskönig“. Er ist, statistisch gesehen, das beste Modell dafür, denn von allen Gleitern kann man ihn am höchsten werfen. Die dafür nötige Stabilität hat er vor allem seiner umgefalteten Spitze zu verdanken, die den Flieger in der Luft zusammenhält. Seine rechteckigen Tragflächen erinnern an die klassische „Schwalbe“, die jeder kennen dürfte. Im Gegensatz zum „Himmelskönig“, für den man Platz braucht, eignet sie sich vor allem für kleine Räume, weil sie gleichmäßige Kreise ziehen kann oder als Bumerang zurückkommt, wenn man sie in einem kleinen seitlichen Winkel wirft. Mit ihr kann man auch gut üben, sauber zu falten – der „Himmelskönig“ zählt nämlich zu den anspruchsvolleren Papierfliegern. 

2. Falten Sie sauber. Richtig sauber

Ziehen Sie jeden einzelnen Falz auf einem harten, ebenen Tisch ohne Rillen sehr, sehr glatt und sauber. Das zahlt auf die Symmetrie ein und auf die Performance des Fliegers: Bei komplexeren Fliegern wie dem „Himmelskönig“ liegen teilweise mehrere Lagen Papier aufeinander. Ungenauigkeiten vervielfachen sich so schnell. Ich ziehe den Falz nicht wie viele andere mit einer Schere oder Hartplastik, sondern mit dem Fingernagel, weil mir das eine bessere Kontrolle über das Papier gibt. Ein Tipp für alle Flieger, bei denen viele Schichten über- und nebeneinanderliegen: Ziehen 

Sie die Faltungen zur Mitte nicht komplett anliegend, sondern lassen Sie in der Mitte zwischen den Lagen noch ein bis zwei Millimeter Platz. Dann wird es in den darauffolgenden Schritten nicht so eng, und Sie vermeiden Spannungen. Nehmen Sie sich außerdem Zeit: Selbst Profis tüfteln bei Meisterschaften eine gute Viertelstunde an ihren Fliegern. Handelsübliches Druckerpapier in DIN A4 eignet sich übrigens gut, noch besser ist beschichtetes Papier für Laserdrucker.

Papierflieger-Experte Alexander Schwarz
Alexander Schwarz ist nationaler Champion in der Disziplin „Longest Airtime“
Credit: Joerg Mitter/ Red Bull Content Pool

3. Feilen Sie an Ihrer Wurftechnik

Den „Himmelskönig“ wirft man nicht nach vorne, wie man es bei der „Schwalbe“ macht, sondern im 90-Grad-Winkel nach oben. So gewinnt er Höhe, die sich dann in der Flugdauer nach unten bezahlt macht. Die Wurfbewegung ist dabei ähnlich wie beim Wurf eines Balls: Man holt mit dem Arm aus und schleudert aus der Schulter gerade nach oben. So bekommt man ihn mit 70, 80, 90 Stundenkilometern aus der Hand gepfeffert. Hier zeigt sich dann, ob der Flieger ordentlich gefaltet ist: Viele Modelle halten das nämlich nicht aus.

4. Übung macht den Meister

Der sauber gefaltete „Himmelskönig“ wird dann zu einem perfekten Gleiter, wenn er in der Luft in die Gleitphase kommt: Am höchsten Punkt dreht er um, fällt ein Stück herab, fängt sich und beginnt – hoffentlich schnell – zu gleiten. In diese Phase zu kommen ist das Herausforderndste am Modell. Ausschlaggebend ist neben der Abwurfgeschwindigkeit die Einstellung des Höhenruders, ohne das er immer nach unten fliegt, weil ihm der Auftrieb fehlt. Dafür muss man am Ende des Faltens die Tragflächen des Fliegers hinten nach oben wölben – aber nicht knicken! Ist die Wölbung zu stark, fliegt der Flieger wellenartig, weil er zu viel Auftrieb hat. Ist sie zu schwach ausgeprägt, dann hat er zu wenig Auftrieb und kann gar nicht in diese Gleitphase kommen.

Wenn Sie so weit sind, suchen Sie sich fürs Werfen einen maximal hohen Raum ohne Luftströme. Stimmen diese Bedingungen und haben Sie ordentlich gefaltet, sind acht bis zehn Sekunden Flugzeit drin. Üben Sie in einer Wohnung mit hohen Decken, sind vier, fünf Sekunden, in denen er nach unten segelt, sehr ordentlich. Zum Vergleich: Bei der Weltmeisterschaft werden Flugzeiten von 10–15 Sekunden erreicht, der Weltrekord liegt bei 29,2 Sekunden.

Den perfekten Papierflieger falten: Hier finden Sie Anleitungen für die Top-Modelle

So gelingt der anspruchsvolle „Himmelskönig“:

Hier finden Sie die ideale Anleitung für die simplere „Schwalbe“:


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Titelbild: Lara Kinnmann