Mi., 31.10.2018
Lifestyle

Die Bauchtasche - das Revival des praktischsten Accessoires

Die Neunziger erleben gerade ihre zweite Blütezeit. Und mit ihnen ein Trend, den wir eigentlich nur noch von Vorzeigetouristen, Flohmarktverkäufern und Festivalbesuchern kennen: Die Bauchtasche. Bei vielen noch als aktueller Modetrend belächelt, bekennt sich Playboy-Autorin Lara Lutzenberger zu einem wahrhaftigen Fan des praktischen Accesoires: Ein Kommentar

Gürteltasche, Fanny Pack, Belt Bag, Hüft- oder schlichtweg Bauchtasche – viele Namen für ein Taschenmodell, das nicht mehr nur mit Touristen oder Dealern assoziiert wird. Mittlerweile wird es auch mit glamourösen Outfits renommierter Designer in Verbindung gebracht. Von Haute-Couture-Shows bis hin zu urbanen Streetstyles, die Modeelite hat das Trendpotenzial der praktischen Tasche erkannt. Altbekanntes neu in Szene zu setzen ist gefragt wie nie. Und die „Hipbag“ ist unverzichtbar – ob im Retro-Look oder neu aufgemotzt.


Da man dieses Jahr sowieso vom Revival der 90er Jahre spricht, ist es kein Wunder, dass die Bauchtasche wieder im Trend liegt. Die Mode ist eine Geschichte der Wiederholungen: Schon die alten Indianer sind mit sowas wie einer braunen Gürteltasche aus Leder herumgelaufen. Und auch Ötzi, der Mann aus dem Eis, trug, wie sich anhand der Mumie feststellen ließ, vor mehr als 5.000 Jahren schon eine Gürteltasche, um Bohrer, Klinge und andere Utensilien unterzubringen.

Credit: Getty Images
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Die Hüfttasche hat sich längst als Fashion-Accessoire eingebürgert

Eigentlich ist die Fannypack ja auch super praktisch: Man hat die Hände frei, abends keine Schulterschmerzen vom Schleppen, immer alles direkt griffbereit und mit einem „Zip“ wieder verstaut. Man genießt volle Bewegungsfreiheit - praktischer geht es nicht für eine Nacht im Club. Und es ist kein Zufall, dass manche Hersteller die Minitasche als Festivaltasche bewerben. In ihr zeigt sich der Trend des Minimalismus: Man ist mobil und muss so wenig wie möglich mit sich rumschleppen. Alles Überlebenswichtige trägt man bei sich. Man darf sich also wie ein moderner Nomade fühlen, selbst wenn man nur auf das Taxi wartet und nicht ins Zeugenschutzprogramm muss. Obwohl, mit solchen Taschen kann man auch dem Befehl "Hände hoch!" umstandslos Folge leisten. Auch wenn sich das nicht so grenzenlos mobil anfühlen dürfte.

Klein, praktisch, vielseitig – und stylish!

Ich finde, dass die Bauchtasche als Accessoires eine faire, modische Chance verdient hat. Es freut mich, dass die altbewährte sportliche Bauchtasche, für alle Zwecke, neue Wege geht und sich zur modischen und eleganten Bauchtasche weiterentwickelt. Dass sie nicht nur zweckbedingt und praktisch zu tragen ist mit all ihren Vorteilen von Sicherheit und Freiheit, sondern dass ich sie auch als Mode-Accessoire in schönster edelster Luxusform zu tragen empfehle.

Außerdem bin ich der Meinung, dass man den Herren der Schöpfung durchaus auch eine handliche Tasche gönnen darf. Eine die man sowohl lässig als auch elegant tragen kann, ohne dass dies feminin aussieht. Selbst unter unseren Playboy Top 5 gab es schon die Crossover-Bag von Samsonite. Mit so einer Sling-Bag fällt Ihnen auch nichts mehr aus der Hosentasche und das Argument „Je enger die Hose desto besser hält das Handy“ zählt nicht, denn wer will denn bitte Männer in Skinny-Jeans sehen? Und wer Angst vor verstrahlten Hoden hat, ist mit einer Hüfttasche sowieso besser dran. Doch wer sie nicht auf altmodische Weise tragen möchte, kann die weiter entwickelte Methode anwenden und sie schräg über der Brust tragen - so wird sie auch noch zum Eyecatcher des ganzen Oufits. Je nachdem wie dick die Jacke ist, kann man „die Bag“ dann auch unproblematisch unter oder über der Jacke tragen. Man kann sie natürlich auch hinten rum tragen:

[Instagram Embed: https://www.instagram.com/p/BK1hS-AAT-l/?taken-by=girlswithfannypacks]

Das Taschenmodell gibt es in den verschiedensten Variationen und wird als Uni-Sex Tasche angesehen, denn Frauen rüsten sich ebenfalls mit der praktischen Hüfttasche. Auch wir brauchen manchmal nur das Nötigste: Geldbeutel, Schlüssel und Handy.

Vielleicht ist die (quere) Bauchtasche auch einfach das Pendant zum "Choker", ein weiteres modisches Relikt aus den 90er-Jahren, das liebevoll als "schwarzer Gürtel im Blasen" bezeichnet wird. Daraus kann man ja nur schließen, dass die Dinger einen positiven Nutzen haben.

Titelbild: Playboy Germany