Di., 09.08.2016
Sex & Lust

Eine Liebeserklärung an die Französin

Der deutschfranzösische Freundschaftsvertrag ist nicht nur wichtig für die Politik – auch privat lieben wir unsere Nachbarn. Vor allem die weiblichen. Eine Liebeserklärung an die Französin

Ohne Konrad Adenauer wäre ich heute ein weniger glücklicher Mensch. Vor 50 Jahren, am 22. Januar 1963, unterschrieb er mit Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast den deutschfranzösischen Freundschaftsvertrag. Die Staatsmänner hatten Frieden im Sinn. Aber es wurde mehr daraus: Liebe. Denn der Vertrag verschaffte uns völlig ungehinderten - durch Städtepartnerschaften, Schüleraustausch und Erasmus-Programm geradezu geförderten - Zugang zur fraglos wertvollsten Ressource, die „La France“ zu bieten hat: die Französinnen.

Credit: Playboy Germany

Sexy, wunderschön, stets mühelos chic gekleidet

Und so konnte vier Jahrzehnte nach der Vertragsunterzeichnung auf den Stufen vor einer Universität meine ganz persönliche deutsch-französische Freundschaft ihren Anfang nehmen. Sie endete in einer Ehe. Ach, die Französinnen. Man kennt ja die Klischees: sexy, wunderschön, stets mühelos chic gekleidet. Jede eine potenzielle Femme fatale. Werden auf mysteriöse Weise nie dick, obwohl es in ihrem Land das beste Essen der Welt gibt. Sind zudem die besten Mütter und die besten Liebhaberinnen. Gleichzeitig. Diese Klischees stimmen natürlich. Alle.

Und dann haben Französinnen noch das berühmte „Je ne sais quoi“, das gewisse Etwas also. Was das genau ist? Ein paar Erklärungsversuche. Französinnen wirken so verführerisch, weil sie tatsächlich ständig verführen oder sich verführen lassen. Sie spielen ein Spiel. Es nennt sich flirten. Wir Deutschen sind nicht so gut darin. Wenn eine Französin einen Mann trifft, dann tut sie nicht so, als wäre der Kerl ihr Bruder und Sex jetzt wirklich das Allerletzte, woran sie denken würde. Sie ist eine Frau, er ist ein Mann. Da beschnuppert man sich. Findet sich vielleicht auch attraktiv. Das ist normal. Das hat die Natur so gewollt. Warum leugnen? Man ist mit Französinnen sehr schnell auf einer Flirtebene. Sie nehmen das alles nicht so ernst. Das ist der Trick. Es führt meist auch zu überhaupt nichts. Aber es macht Spaß.

Sie finden nichts langweiliger als Männer, die perfekt sind

Französinnen riechen anders. Unfassbar gut. Nach Hermès-Parfüm oder Lavendel, jedenfalls nie nach Bier. Eine Französin würde auch nie beim Fußballschauen aufstehen und „Schiri, du Blinder!“ brüllen. In Deutschland, wo seit der WM 2006 die Fanmeilen zur Hälfte mit Frauen gefüllt sind, ist man vor so etwas ja nie ganz sicher. Die Französinnen, die ich kenne, schauen nicht Fußball. Ja, sie haben sogar ein bisschen Mitleid mit Typen wie mir, die sich wegen so eines dämlichen Sports aufführen wie Fünfjährige (brüllen, nicht hinschauen können, Typen im TV anfeuern, die einen ohnehin nicht hören). Aber das stört sie nicht. Denn sie finden nichts langweiliger als Männer, die perfekt sind. Das gilt auch fürs Äußere. Sehen Sie sich französische Frauenlieblinge an: Jean-Paul Belmondo, Vincent Cassell, Serge Gainsbourg. Die sehen alle aus wie Kirmes-Boxer. Französinnen mögen Kerle. In welchem anderen Land würde ein Mann, der aussieht, pöbelt und trinkt wie Gerard Depardieu, zum Nationalheiligtum werden?

Credit: Playboy Germany

Französinnen wunderbar feminin

Französinnen sind wunderbar feminin. Sie würden nie etwas so Ungraziöses tun, wie zwei Treppenstufen auf einmal zu nehmen, nur weil man so schneller hinaufkommt. Sie laufen auch nicht, um eine U-Bahn noch zu erwischen, sie haben Würde - und manchmal eben etwas Verspätung. Aber damit können sie leben. Denn, ja: Selbstbewusst sind sie auch. Sehr. Und so machen sie auch Liebe. Aber das wird jetzt zu privat.

Im Februar besuche ich einen Freund in der Nähe von Köln. Karneval feiern. Er ist auch mit einer Französin verheiratet. Ich werde ihm vorschlagen, mit mir den Waldfriedhof in Rhöndorf zu besuchen. Liegt ganz in der Nähe. Adenauer ist dort beerdigt. Wir sollten Blumen bringen und uns von Herzen bedanken.

Über den Autor: Alexander Neumann-Delbarre ist seit über zehn Jahren mit einer Französin liiert und verbringt so viel Zeit in Lyon, dass er mittlerweile in der Champions League den Jungs von Olympique die Daumen drückt. Außer, klar, wenn sie gegen Bayern spielen.

Übrigens: Eine unserer absoluten Lieblingsfranzösinnen ist Noelle Mondoloni, unsere Miss Mai 2014. Für ihre Playboy-Strecke – hier entlang!

Titelbild: Playboy Germany