Fr., 21.12.2018
Genuss

Männerbar: Cognac verstehen in 5 Schritten

Einst Kaminzimmer-Genuss des Adels und älterer Herren, feiert der Cognac seine Wiederauferstehung als Edelspirituose der jungen Genießer-Generationen. Besser also, wenn Sie wissen: Woher kommt er? Wo geht’s mit ihm hin? Und was haben US-Rapper damit zu tun?

Was ist Cognac – und woher kommt er?

Cognac ist eine französische Edelspirituose auf Weinbasis, die aus weißen Trauben hergestellt wird und einer strengen Herkunftsbezeichnung unterliegt. Der Brand hat einen Alkoholgehalt von meist 40 Prozent und darf nur Cognac heißen, wenn er aus dem Gebiet entlang des Flusses Charente stammt, das rund um die Stadt Cognac liegt. Die angeblich berühmteste Spirituose der Welt galt lange als Trunk von Monarchen und Staatsmännern und erzielt – jahrzehntelang gelagert – absolute Höchstpreise.

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Cognac wird oft jahrzehntelang gelagert – wie hier bei Maison Frapin

Wie wird das Destillat hergestellt?

Die wichtigsten Trauben für die Cognac-Herstellung heißen Ugni Blanc, auch bekannt als St. Emilion, sowie Folle Blanche und Colombard. Der Wein muss nach der Ernte bis zum 31. März des Folgejahrs zwei Destillationen durchlaufen. Das Brennverfahren und die Größe der Brennblasen sind gesetzlich reglementiert. Anschließend reift das Destillat mindestens 24 Monate in Eichenfässern, bis es verdünnt und meist mit weiteren Sorten aus verschiedenen Jahrgängen zu Cognac verschnitten wird.

Was bedeuten die Angaben V.S., V.S.O.P. und X.O.?

Das sind Altersmarken. Die jüngste Variante ist als V.S. (Very Special) gekennzeichnet. Dazu muss der Cognac im Verschnitt mindestens zwei Jahre alt sein. Beim V.S.O.P. (Very Superior Old Pale) müssen die Sorten mindestens vier Jahre lagern. Ein X.O. (Extra Old) gilt als absolute Königsklasse. Diese Cognacs reifen mindestens zehn Jahre im Holzfass, häufig aber auch mehr als 20 oder sogar 40 Jahre.

Warum pushen Rapper die Luxus-Spirituose?

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Die Hip-Hop-Stars Swizz Beatz, Alicia Keys, Nicki Minaj und Nas feiern Hennessey

Vor einiger Zeit erklärten amerikanische Hip-Hopper edle Cognac-Sorten zu ihren Lieblingsgetränken – das teure Flüssiggold als Bling-Bling im Glas quasi – und widmeten ihnen in Songs ganze Strophen. In mehr als 100 Rap-Songs geht es um „Henny“, „Remi“ oder „Nyak“. Snoop Dog wurde sogar vom Cognac-Hersteller Landy engagiert, um für die Marke zu rappen. Busta Rhymes, P. Diddy und Pharrell Williams genießen im Video zu „Pass The Courvoisier“ den edlen Brand. Rapper Ludacris gründete 2009 sogar zusammen mit einem Masterblender seine eigene Marke Conjure Cognac.

Wie trinkt man Cognac?

War es in den 1970er-Jahren (eine dumme) Mode, den Cognac-Schwenker vor dem Genuss vom Kellner erhitzen zu lassen, genießen ihn Traditionalisten heute am liebsten pur bei Zimmertemperatur. So verfliegen die feinen Aromen nicht so schnell. Weitere moderne Varianten: Cognac auf Eis, mit einem Tropfen Wasser oder in edlen Drinks an der Bar.