Playboy 2022/01
Magazin

Inhalt

UPDATE

First Lady: „Haus des Geldes“-Star Úrsula Corberó 

Ein guter Monat für: Meer-Männer und Pin-up-Fans 

30 Fragen an . . . Schauspieler Heino Ferch 

Playboy-Umfrage: Wer sind Deutschlands Männer des Jahres 2021?

Pro & Contra: Der neue Mann 

Männerküche: Tatar – die perfekte Festtags-Vorspeise 

Knigge: Wie man ein guter Gastgeber wird 

Männerbar: Champagner-Drinks für die Feiertage

Wein des Monats: Der „Kalkberg Weißburgunder“

Reise: Zwölf Urlaubsziele für zwölf Monate

Stil: Lederhandschuhe für Männer

Motor: Ineos Grenadier – ein britischer Traum vom Ur-Defender

STREITSCHRIFT                                  

Unsere goldene Zukunft: Die Deutschen rechnen für die kommenden Jahrzehnte mit Krisen und Katastrophen. Unser Autor wettet dagegen

AKTION

„Playmate des Jahres“-Wahl: Gewinnen Sie Preise im Gesamtwert von mehr als 85.000 Euro!

Gentlemen’s Weekend: Was Leser bei unserem Trip auf 007-Art in Baden-Baden erlebten

Männerwochenende: Beim Gentlemen’s Weekend in Saarlouis überschlugen sich die Genussmomente

INTERVIEW

Franco Nero: Der Filmstar über Django, die Rolle seines Lebens, seine Erfahrungen in Hollywood, blauäugige Männer und die Macht der Frauen

REPORTAGE

Die ewige Nummer eins: Mit 42 Weltmeistertiteln ist der 81-jährige Peter Pokorny alleinige Spitze im Senioren-Tennis. Wir begleiteten ihn zur WM auf Mallorca

MOTOR & TECHNIK

Bentley Continental GT Speed: Einer der letzten und beeindruckendsten Zwölfzylinder auf unseren Straßen 

Elektrische Zukunft: Markenchef Bernd Körber blickt in die verbrennerfreie Zukunft von Mini

Mein Schlitten: Fritz Scheuermann und sein 300 SL 

TITELSTRECKE

Auf einer Luxusyacht vor der Küste Kroatiens buhlen unsere bezaubernden Badenixen um die Stimmen der Wähler: Wer wird die Playmate des Jahres? 

EROTIK

Playmate: Unsere Miss Januar Zuriñe Aspiunza aus Spanien verführt uns unter der Sonne Andalusiens

STIL

In Schale geworfen: Feine Feiertags-Garderobe

Festliche Noten: Die Männerduft-Neuheiten

GESCHENKE-SPECIAL

Dinge, die ihm und ihr gefallen: Was Männer sich wünschen und Frauen wirklich wollen

LUST & LEBENSART

Sex-Trends 2022: Wie wir im neuen Jahr lieben, daten und unsere Lust ausleben

Tagebuch einer Verführerin: Sexkolumnistin Sophie Andresky über die Suche nach dem richtigen Partner

KULTUR

Deep-Purple-Legenden: Ian Gillan und Roger Glover über ihr Comedy-Talent, ihr neues Album und musikalische Magie

Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats

STANDARDS
  • Editorial
  • Making-of
  • Leserbriefe
  • Witze
  • Cartoon
  • Berater
  • Impressum
  • Bezugsquellen
  • Playboy Classic
Mi., 01.12.2021
Kommentar

Warum unsere Zukunft besser wird, als wir denken - Eine Streitschrift

Klimawandel, Kriege, Katastrophen, Krisen: Die Deutschen erwarten für die nächsten Jahrzehnte nichts Gutes. Unser Autor ist Zukunftsforscher und widerspricht vehement

Wer in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts aufgewachsen ist, müsste als 40- oder 50-Jähriger heute längst tot sein. Nukleares Wettrüsten, Waldsterben, Tschernobyl, Aids – die Prognosen für unsere heutige Zeit ließen nur das Allerschlimmste zu. Es sei unverantwortlich, in diese Welt noch Kinder zu setzen, hörte die junge Generation damals von Lehrern, Politikern und den eigenen Eltern. Die Geburtenrate sank danach tatsächlich, die große Katastrophe blieb jedoch aus.

Umfragen und Studien kommen heute zu einem erstaunlichen Ergebnis: Die allermeisten Deutschen sehen ihr eigenes Leben als gut und bezeichnen sich selbst als glücklich, für die generelle und gemeinsame Zukunft sehen sie dagegen schwarz. Bestätigt hat diesen Befund eine Studie des Rheingold-Instituts im Oktober 2021. Danach sagen fast zwei Drittel der Deutschen, dass Deutschland vor einem Niedergang stehe. Die frühere Vision des technologischen Fortschritts steht heute nicht mehr für sozialen Aufstieg und eine bessere Welt. Stattdessen dominiert die Angst vor der Zukunft. Fast 90 Prozent der in der Rheingold-Studie Befragten fürchten drastische Veränderungen durch Krisen wie Corona und den Klimawandel. Drei Viertel sind der Ansicht, dass „die jüngere Generation es nicht mehr so gut haben wird wie wir“. Und Sie, lieber Leser? Sie glauben nicht, dass Roboter und Maschinen zu besseren Jobs führen? Dass die weltweite Armut abnimmt? Oder dass die Demokratie im Kampf gegen globale Krisen wie Pandemien und Klimawandel bestehen wird? Dann sollten Sie weiterlesen.

„Die Menschheit hat ihre beste Zeit nicht hinter, sondern vor sich"

Der Menschheit geht es besser als je zuvor. Lebenserwartung, Bildung und Gesundheit – die Indikatoren des menschlichen Fortschritts haben sich global enorm verbessert. Noch nie in der Geschichte haben die Menschen mehr Zeit, mehr Bildung, eine bessere Gesundheit und höhere Einkommen gehabt. Weltweit hat sich der Anteil der in extremer Armut lebenden Menschen in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert. Fast 90 Prozent der Menschen haben Zugang zu Bildung und können lesen und schreiben. Die Mehrheit lebt heute in einer freien Demokratie mit geschützten Rechten. Selbst Terrorismus, Naturkatastrophen und Kriminalität gehen zurück. Der globale Wohlstand und damit die Chancen für immer mehr Menschen wachsen. In Afrika ist die Lebenserwartung seit 1950 von 37 Jahren auf heute 65 Jahre bei den Frauen gestiegen. Bis 2050 wird sie sich der europäischen Lebenserwartung angeglichen haben. Für die zweite Hälfte des Jahrhunderts wird der Höhepunkt des Bevölkerungswachstums erwartet. Danach wächst die Weltbevölkerung nicht mehr, sondern schrumpft. „Überbevölkerung“ ist ein aussterbender Begriff, der uns keine Angst mehr machen muss. Der Grund für diese Entwicklung: Immer mehr Frauen haben Zugang zu Bildung und können ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Was wiederum ihren Kindern zugute kommt. Die Kindersterblichkeit hat sich seit 1990 aufgrund des medizinischen Fortschritts und höheren Wohlstands mehr als halbiert. Zuletzt starben weniger als fünf Millionen Kinder jährlich in der Welt. Senken wir die Zahl auf null!

Meine Wette lautet: Die Menschheit hat ihre beste Zeit nicht hinter, sondern vor sich. Aus fünf Gründen. Erstens: Wir werden zwar älter, bleiben aber kreativ und innovativ. „Überalterung“ und „Überbevölkerung“ sind bald obsolete Begriffe. Immer mehr 70- bis 80-Jährige wie Joe Biden in den USA üben Spitzenfunktionen aus. Treiber der demografischen Entwicklung sind der medizinische Fortschritt, die gestiegene Lebenserwartung und ein globaler Wertewandel, der das Thema Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt.

Daniel Dettling ist Zukunftsforscher und leitet das von ihm gegründete Institut für Zukunftspolitik (www. zukunftspolitik. de). Sein neuestes Buch: „Eine bessere Zukunft ist möglich. Ideen für die Welt von morgen“ (Kösel, 20 Euro)
Credit: Edgar Rodtmann / PR

Zweitens: Die Welt wird friedlicher, weil sie immer mehr zum Dorf wird. Wir leben heute in der sichersten Welt aller Zeiten. Die globalen Konflikte werden weniger. Ferne und nahe Länder wie deren Gesellschaften bilden Netzwerke, die voneinander abhängen. Kriege wie zuletzt im Irak und in Afghanistan wird es nicht mehr geben. Tödlicher als Terrorismus und militärische Gewalt sind heute bereits schlechte Ernährung und Verzweiflung.

Drittens: Eine globale Mittelschicht entsteht, die wohlhabender sein wird als alle Generationen zuvor. Eine Welt ohne extreme Armut und Hunger ist damit möglicher denn je. Auch weil die Welt mobiler wird. Laut Weltbank überweisen Arbeitsmigranten jährlich mehr als 500 Milliarden Dollar nach Hause, das entspricht dem dreifachen Betrag der Entwicklungshilfe der Staatengemeinschaft.

Viertens: Bis 2030 werden wir den „Carbon Peak“, den Höhepunkt des globalen CO2-Ausstoßes, erreichen. Es wird uns gelingen, die Wirtschaft weltweit bis 2050 klimaneutral zu machen. Wir werden mit erneuerbarer und grüner Energie so viel fliegen und Auto fahren können, wie wir wollen. Die Kreislaufwirtschaft ersetzt die lineare Verschwendungswirtschaft.

"Was in und aus der Zukunft wird, hängt von uns ab"

Fünftens: Die Zahl der Demokratien wird zunehmen. Demokratien führen keine Kriege untereinander, weil sie die Freiheit zur Entscheidung ihren Bürgern und nicht Despoten überlassen, prognostizierte der Begründer der Aufklärung, Immanuel Kant, vor 250 Jahren. Umfragen zufolge sind in fast allen Regionen der Welt emanzipative Werte wie Gleichberechtigung der Geschlechter, Meinungsfreiheit und politische Mitwirkungsrechte auf dem Vormarsch. Frauen erlangen immer mehr Macht. Je höher der Frauenanteil in den Parlamenten, desto niedriger ist die Korruption, so eine Studie der Weltbank. Den höchsten Frauenanteil hat übrigens Ruanda mit 61 Prozent. Deutschland ist mit jetzt 36 Prozent dagegen ein Entwicklungsland. Liberale Systeme sind, das zeigen Patentanmeldungen und Erfindungen wie Impfstoffe gegen Corona und Krebs, lernfähiger und innovativer als autoritäre Systeme und Diktaturen.

Was in und aus der Zukunft wird, hängt von uns ab. Welche Zukunft wollen wir? Rein profitorientierte Geschäfte sind „endliche“ Spiele, weil sie nur Gewinner und Verlierer kennen. Dagegen sind Familie, Lachen, Liebe, Kunst und Kochen sowie sinnhafte Arbeit „unendliche“ Spiele, die keine Verlierer kennen, sondern nur Gewinner. Auch Zukunft ist ein unendliches Spiel. Wir entscheiden, wie wir spielen. Wir können aus weniger Armut, Hunger und Klimazerstörung mehr Wohlstand, Frieden und Freiheit machen. Wetten?

Titelbild: Michael Pleesz für Playboy