Mehr als nur Cocktails

Credit: häberlein; mauerer

Die 17 besten Bartender Deutschlands traten im "World Class"-Finale in Berlin an, um einen Sieger für das Weltfinale in Miami zu ermitteln. Vor einer mehrköpfigen Fachjury aus Szenekennern und etablierten Bartendern schüttelten und mixten was das Zeug hielt. Die Teilnehmer wurden auf Fähigkeiten, Fachwissen und Kreativität geprüft und versuchten so die Jury zu überzeugen. Diese bestand aus Experten wie Klaus St. Rainer (Goldene Bar, München), Gabriel Daun (Gekkos, Frankfurt), Ricardo Albrecht (Immertreu, Berlin) und dem Vorjahressieger Ariel Leizgold, der extra aus Israel angereist war.

Kurz vor Mitternacht war es soweit: Der Sieger des zweitägigen Wettbewerbs wurde bekannt gegeben. In fünf Challenges durften die teilnehmenden Bar-Talente ihr ganzes Können präsentieren, ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihr Fachwissen abrufen. Unter tosendem Applaus wurde Nouri Elmoussaoui zum Sieger gekürt. Der Bartender, der für gewöhnlich in Frankfurts "The Palour" die Cocktailshaker durch die Luft wirbelt, war schon im Laufe des Wettbewerbs zum Publikumsliebling avanciert. Und auch die Jury schien vom Auftreten des 27-Jährigen begeistert zu sein. Nach einem packenden Finale der drei besten, wurde er als Deutschlands bester Bartender des Jahres ausgezeichnet und setzte sich gegen Andre Pintz aus Leipzig und Meike Zimmermann aus München. Doch bis auf den Thron der deutschen Barkeeper war es ein actionreicher Weg mit zahlreichen Hürden.

Die Challenges

Um sämtliche Faktoren abzudecken, auf die es bei einem fähigen Bartender ankommt, prüfte die Jury diese in fünf Wettbewerbsbestandteilen. Los ging es mit der "Need for Speed"-Challenge. Auf der Dachterasse des Berliner monbijou-Hotels ging es, wie der Name vermuten lässt, um Geschwindigkeit. Unter den kritischen Augen der Jurymitglieder, hatten die Teilehmer acht Minuten Zeit um sechs vorher ausgeloste Cocktails zuzubereiten. Doch nicht nur die Kreation des Drinks wurde bewertet, sondern auch die Erklärung der Arbeitsschritte, sowie Hintergrundinformationen zum jeweiligen Getränk. Eine schweißtreibende Aufgabe an diesem warmen Mai-Tag!

Auch bei der zweiten Challenge des Tages ging es heiß her: Die Bartender durften den Cocktail, mit dem sie sich für das Deutschland-Finale beworben hatten, noch ein weiteres mal mixen. Auch hier wurde nicht nur auf das Shaken und Perfektion geachtet. Während der Zubereitung mussten die Teilnehmer ihre Eigenkreation auch noch auf Englisch erklären und ein mögliches Marketingkonzept für Social Media und Barkarte vorstellen.

Nach diesem aufregenden Tag hatten die 17 Bar-Talente dann erst mal Feierabend, ehe es am folgenden Tag ins KaDeWe gehen sollte. In der Feinkostabteilung des Berliner Kaufhauses ging es bei der "Market Challenge" wieder um Zeit. Und weil Zeit auch Geld ist, war auch dieses begrenzt. So hatten die Wettbewerbsteilnehmer 30 Euro zur Verfügung um in einer halben Stunde einen Drink zu entwickeln. Und so flitzten alle 17 Männer und Frauen durch die Feinkostabteilung von Europas größtem Warenhaus um im Anschluss ihren Cocktail zu präsentieren. Doch im Gegensatz zu allen anderen Aufgaben, war hier auch die Öffentlichkeit live Zeuge. Das Publikum war also um ein vieles größer und der Druck für so manchen noch deutlicher zu spüren.

Bevor es ins Finale der besten drei ging, mussten noch einmal alle ran: Bei der "Hospitality Challenge" standen die Faktoren Sauberkeit und Ordnung im Vordergrund. Auch die sozialen Kompetenzen als guter Barkeeper wurden begutachtet. In einer mit Fehlern präparierten Bar und einem fiktiven Szenario mussten die einzelnen Teilnehmer ihre volle Praxistauglichkeit unter Beweis stellen. Zum Beispiel galt es dreckige Gläser wegzubringen und mit Musik für die passende Atmosphäre zu sorgen, ehe die Gäste die Bar betreten sollten.

Das große Finale

Nach einer Pause im Hotel, ging es dann ans eingemachte und die drei Punktbesten wurden bekannt gegeben. Für die finale "Foodpairing Challenge" bereitete kein geringerer als Profikoch Boris Buono (ehemals Noma Kopenhagen und Ibiza Food Studio) Appetithappen vor, zu denen die Bartender einen passenden Drink kreieren mussten. Boris Buono sorgte mit seinem Team auch für ein kulinarisches Highlight beim Abendessen, ehe es zur Siegerehrung des zweitägigen Wettbewerbes ging. Hier konnte sich schließlich Nouri Elmoussaoui durchsetzen, der nicht nur durch sein Charisma bestach, sondern auch eine Performance lieferte, die dem Namen "World Class" alle Ehre machte. Wie die Veranstalter bei der anschließenden Siegerehrung betonten, sei aber das komplette Teilnehmerfeld durch eine hohe Qualitätsdichte aufgefallen. Das Event endete mit einem angemessenem Abschluss bei dem es selbstverständlich nicht an Cocktails und Drinks fehlen sollte, eben genau wie es das Label "Weltklasse" verspricht.

Mehr Infos zur World Class gibt es auf Facebook und unter theworldclassclub.com.