Neu im Kino: Das Slasher-Prequel „Pearl“ ist eine Perle des Horrorfilms
Mia Goth in der Hauptrolle des Horrorfilms "Pearl"
Credit: Universal Pictures International Germany
Ein gut geshakter Cocktail mit viel Blut: Regisseur Ti West hat für seinen neuen Slasher-Film „Pearl“, der ab dem 1. Juni im Kino läuft, ein paar Genre-Klassiker neu gemixt.
Man fülle einen guten Schuss „Psycho“ ins Glas, dazu 0,5 ml „Texas Chainsaw Massacre“, einen Spritzer „Unsere kleine Farm“ oder ersatzweise „Die Waltons“, gieße das Ganze großzügig mit „Whatever happened to Baby Jane?“ auf, gut schütteln – fertig ist „Pearl“.
Kinostart von „Pearl“: Die blutige Vorgeschichte zum Überraschungserfolg „X“
Das Prequel zum Überraschungserfolg „X“ erzählt von den Jugendjahren der durchgeknallten Farmbesitzerin Pearl, die im Vorgänger-Film ein Siebzigerjahre-Porno-Drehteam killte.
USA 1918, in the middle of nowhere. Während andere Hunger leiden oder von der damals wütenden Spanischen Grippe dahingerafft werden, geht es Pearls Familie verhältnismäßig gut. Auf den ersten Blick. Doch hinter den Fliegengittern rumort es. Der Vater vegetiert als sabbernder Pflegefall im Rollstuhl, die Mutter ist ein verbittertes Biest und bei Pearl sitzt ein ganzer Schraubenkasten locker. So hat sie beispielsweise große Freude daran, friedliche Tiere mit einer spitzen Heugabel aufzuspießen und sie ihrer Freundin, dem Krokodil Theda zum Fraß vorzuwerfen.
Kinostart von „Pearl“: Eine Perle des Horrorfilms im Technicolor-Look
Ansonsten plant sie, eine berühmte Tänzerin zu werden und in die große weite Welt des Showbusiness zu ziehen. Lalala. Als im Gemeindehaus ein Vortanzen für eine christliche Revue stattfindet, wittert Pearl ihre Chance.
Schock! Camp! Blutrausch! Fans von „X“ werden nicht enttäuscht sein. „Pearl“ ist eine Perle des Horrorfilms im Technicolor-Look mit einer herausragenden Mia Goth in der Titelrolle. Ihre Darstellung der langsam immer verrückter werdenden jungen Frau ist eine schauspielerische Meisterleistung, furchteinflößend und tragisch zugleich. Höhepunkt ist ihr minutenlanger One-Take-Monolog gegen Ende des Films – grandios. Am besten als Double-Feature in umgekehrter Reihenfolge genießen: zuerst „Pearl“, dann „X“.
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