Do., 14.09.2017
Kommentar

Playboy-Autoren über ihre schmerzhaftesten Lebens-Lektionen

Wie ich einmal eine zauberhafte Frau eroberte, die sich nach dem Küssen in einen Frosch verwandelte.

Schummriges Licht, viel Alkohol, aufwendig kostümierte Frauen – einiges kann dazu führen, dass man nach einer Party mit Gina Wild im Bett landet und am nächsten Tag neben Tine Wittler aufwacht. Und dann? Sind echte Kerle-Skills gefragt: sich unsichtbar machen, abseilen wie Ethan Hunt in dieser berühmten "Mission: Impossible"-Szene mit den Lichtschranken. So heikel wurde es bei mir zum Glück nicht. Nur fast.

Das Licht war schummrig, ich hatte viel getrunken, und sie war als Efeu verkleidet. Blätter umrankten ihr zartgrünes, ebenmäßiges Gesicht mit den großen dunklen Augen. Zwischen dem ersten Blick und dem ersten Kuss verliert man beim Karneval selten viele Worte. Was gut ist, wenn man sowieso als schlechter Zuhörer gilt. Was wiederum nicht so gut ist, weil so einer leicht verpasst, welche Art von Blätterfee er da – Wunsch ist Wunsch, meine Liebe! – in Stimmung bringt.

Das Schlimmste verhindern – mehr geht nicht

Als ich die Holde voller Vorfreude in ihrem Schlafzimmer entlaubte, wurden jedenfalls Dinge sichtbar, an die ich denken werde, wenn ich mal einen Orgasmus hinauszögern muss. Ein fleischfarbener Oma-BH. Eine wollene Strickstrumpfhose. Und darunter - weitere Wolle! Sie trug ihr Beinhaar mit der naiven Selbstverständlichkeit eines Hobbits.

Sie redete davon, dass der Alkohol und der Zigarettenrauch ihre Energieflüsse gestört hätten, und rieb sich eine muffig riechende Pflanzensalbe ins Gesicht. Zum Glück war ich nach der Knutscherei mit ihr ebenfalls etwas grün um die Nase. "Mir ist schlecht", gestand ich. "Ich muss gehen." Sie dozierte verständnisvoll, das sei klar nach so einem Abend, und gab mir ihre Nummer. Als ich die wegwarf, fühlte ich mich noch mal schlecht. Dabei hatte ich das Schlimmste doch verhindert, oder?

Titelbild: Playboy Deutschland