Ob Brunch mit den Schwiegereltern, Abendessen mit den eigenen, Kaffee und Kuchen mit Onkel und Tante. Im Hinblick auf die anstehenden Feiertage lässt sich sagen: Festliche Anlässe erfordern festliche Kleidung. Zum Beispiel, indem man ein Sakko trägt.
Sakko an Weihnachten tragen: Leichte Blamage mit falsch geknöpften Sakko
Was einem beim ersten Sakko-Kauf niemand sagt: Es gelten unausgesprochene Regeln dafür, wie man es richtig zuknöpft. Zwar wurden viele Stilregeln in den letzten Jahrzehnten gelockert. Doch wer sein Sakko falsch zuknöpft, demonstriert noch heute Naivität und Ahnungslosigkeit. Er sagt damit allen Anwesenden: „Ich trage heute zum ersten Mal ein Sakko.“
Wie man ein Sakko zuknöpft, hängt davon ab, wie viele Knöpfe es hat. Zunächst wird zwischen einreihigen und zweireihigen Sakkos unterschieden, dann zwischen der Anzahl der Knöpfe.
Beim einreihigen Sakko gilt die Faustregel: Der unterste Knopf bleibt immer offen. Hierfür gibt es mehrere Erklärungen. Eine geht Erzählungen zufolge auf König Edward VII (†1910) zurück. Der beleibte Herrscher habe den unteren Knopf aus Bequemlichkeit immer offen gelassen. Aus Respekt sollen es ihm die Männer im British Empire nachgemacht haben, woraus die heutige Tradition entstanden sei. Laut einer anderen Theorie liegt der Grund darin, dass man mit geöffnetem Knopf bequemer reiten kann. Als der einreihige Anzug um 1880 zum festen Bestandteil der Herrenmode avancierte, waren Pferde noch das bevorzugte Transportmittel.
Sakko an Weihnachten tragen: Mit einer einfachen Regel das Sakko richtig knöpfen
Bei einem einreihigen Sakko mit nur einem Knopf bleibt dieser im Stehen geschlossen und im Sitzen geöffnet. Beim einreihigen Zwei-Knopf-Sakko bleibt der obere Knopf geschlossen, der untere geöffnet. Auch hier knöpft man das Sakko im Sitzen auf. Bei einem einreihigen Drei-Knopf-Sakko hingegen ist es einem selbst überlassen, ob man den oberen Knopf schließt. Der mittlere sollte jedoch geschlossen sein, der untere muss offen bleiben. Im Sitzen wird das Drei-Knopf-Sakko ebenfalls geöffnet. Bei vier Knöpfen werden die mittleren beiden geschlossen. Bei einem Fünf-Knopf-Sakko werden alle Knöpfe geschlossen bis auf den untersten.
Bei zweireihigen Sakkos gelten andere Regeln. Hier bleiben alle Knöpfe geschlossen. Das gilt auch für weniger förmliche Anlässe. Wer sich an diese Regeln hält, muss sich keine Gedanken mehr darüber machen, ob er sein Sakko richtig trägt. So bleibt der Kopf frei für alle anderen Beschwerlichkeiten, die die Tage um Weihnachten und Silvester mit sich bringen.