Mo., 14.11.2016
Lifestyle

Sind Sie "creepy"?

Der Moment der Wahrheit ist gekommen: Die erste offizielle Studie zur „Creepiness“ wurde veröffentlicht. Für das Magazin „New Ideas in Psychology“ befragten die Forscher 1 341 Menschen zwischen 18 und 77 Jahren. Inhalt der Befragung war, was die Teilnehmer an Menschen besonders eigenartig und angsteinflößend finden. Interessant: 95 Prozent der Befragten verrieten, dass komische Gestalten fast immer Männer sind. Es gibt wohl gewisse Verhaltensweisen, die an uns Männern unheilvoll wirken...

Die Autoren der Studie definieren „Creepiness“ als unbehagliches, verwirrendes Gefühl, das einen beschleicht, wenn man sich nicht sicher ist, ob man nun Angst vor einer Person haben muss oder diese eigentlich harmlos ist. Wer „creepy“ ist, der schockt nicht auf den ersten Blick, sondern weist meistens ein Verhalten auf, das erst bei näherer Betrachtung befremdlich wirkt. Um die Studie zu zitieren: „Es wäre unhöflich und peinlich vor einer seltsamen Person, die nichts all zu Bedrohliches getan hat, wegzurennen. Auf der anderen Seite könnte es gefährlich sein, seine Intuition zu ignorieren und sich einer gefährlichen Interaktion auszusetzen. Diese Ambivalenz lässt Sie erstarren und überzieht Sie mit Unbehagen.“

Die Forscher fanden aber auch heraus, dass die meisten Menschen, die auf andere unheimlich wirken, gar nichts von ihrer „Creepiness“ wissen. Außerdem sehen Frauen in unheimlichen Männern viel eher eine sexuelle Gefahr als andersherum. Falls Sie sich jetzt fragen, ob das letzte Date wegen Ihrer seltsamen Ausstrahlung durch das Toilettenfenster geflüchtet ist, sind hier neun Merkmale zum Selbsttest.

 

  1. Lenken Sie Gespräche immer wieder auf ein einziges Thema zurück? Das kann als „creepy“ wahrgenommen werden, vor allem, wenn das Thema Sex ist. Frauen finden das übrigens grusliger als Männer.
  2. Beobachten Sie Menschen eine Weile bevor Sie auf sie zugehen? Die Leute merken das und denken: „Warum starrt der mich jetzt an?“ Das wird oft nicht als Kompliment aufgefasst, sondern wirkt seltsam.
  3. Kommen Sie anderen Menschen zu nahe? Der Abstand, den man zu einer Person einhält, sagt viel über das Verhältnis zwischen beiden aus. Einem Fremden zu nah auf die Pelle zu rücken, schadet also eher. Genauso wie ungewollte Berührungen.
  4. Haben sie ein unheimliches Erscheinungsbild? Rein optisch als „creepy“ gelten fettiges und ungekämmtes Haar, ein komisches Lächeln, hervorstehende Augen, lange Finger und fahle Haut. Sollten Sie ungewöhnlich dünn sein und schmutzige Kleidung tragen, hilft das auch nicht gerade ihr Bild zu verbessern.
  5. Machen Sie Bilder von fremden Personen? Falls Sie Passanten in der Fußgängerzone um Erlaubnis bitten, werden diese es mit ziemlicher Sicherheit seltsam finden. Promis sind daran gewöhnt, der Ottonormalbürger fühlt sich aber schnell in seiner Privatsphäre angegriffen.
  6. Stellen Sie zu persönliche Fragen? Sollten Sie Menschen, die sie kaum kennen, zu persönlichen Familiengeheimnissen befragen, klettern Sie in der „Creep“-Skala definitiv ein paar Plätze nach oben.
  7. Sind Sie deutlich älter als die Menschen, die Sie umgeben? Für sich mag das kein Kriterium sein – was wäre ein Hugh Hefner ohne seine Bunnies? Aber sollten andere Punkte dieser Liste auf Sie zutreffen, dann spielt Ihr Alter definitiv eine Rolle.
  8. Ein Job zum Fürchten? Sollten Sie Clown, Tierpräparator, Bestatter oder Besitzer eines schäbigen Sexshops sein, dann dürfte es auch Sie nicht überraschen, dass manche Leute voreingenommen Ihnen gegenüber sind.
  9. Grusliger Freizeitspaß. Die Teilnehmer der Studie sollten seltsame Hobbies aufzählen. Sammlungen waren hierbei der große gemeinsame Nenner. Vor allem, wenn die Sammlung Puppen, Spinnen, Insekten, Reptilien oder Zähne umfassen. Ornithologen, also Vogelkundler, sind vielen Befragten ebenfalls nicht ganz koscher.

 

Sollten Sie einige der Fragen mit einem „Ja“ beantwortet haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass andere Menschen Sie unheimlich finden. Es liegt an Ihnen, was Sie mit dem nun erworbenen Wissen anstellen. Die schlechte Nachricht zum Schluss: Die meisten Befragten nehmen an, dass sich gruslige Menschen nicht ändern können. Aber was wäre die Welt, ohne ihre Sonderlinge.

Titelbild: iStockphoto