Di., 26.07.2016
Lifestyle

Die Wissenschaft des guten Küssens

Küssen ist das üblichste sexuelle und romantische Verhalten in Amerika und vielen anderen Teilen der Welt. Aber haben Sie sich je gefragt warum? Warum haben die Menschen überhaupt angefangen sich zu küssen? Ist es nur, weil es sich gut anfühlt oder steckt da mehr dahinter?

Immer mehr Wissenschaftler glauben, dass Küssen ein adaptives Verhalten ist. Es hilft uns nicht nur gute Partner zu erkennen, argumentieren sie, sondern es soll auch noch gut für unsere Gesundheit und die Zufriedenheit unserer Beziehung sein.

Informatives Küssen

Zuerst ist das Küssen eine gute Möglichkeit uns zu helfen potentielle Partner auszuwählen. Als Beweis für diese Idee haben Forschungen herausgefunden, dass Frauen und Menschen die sehr attraktiv sind, die größte Wichtigkeit aufs Küssen legen. Mit anderen Worten: Menschen, die wählerischer mit ihren Partnern sind und hohe Standards haben, würden eher ihre Partner nach der Art, wie sie küssen einschätzen.

Diese Menschen sagen außerdem dass ihr Eindruck des jeweils anderen sich nach dem ersten Kuss geändert hat.

Andere Forschungen haben herausgefunden, dass Frauen, wenn sie an der fruchtbarsten Stelle ihres mensturalen Zyklusses angekommen sind, Küssen für noch wichtiger halten. Folglich benutzen Frauen das Küssen mehr als Partnerwahlverfahren, wenn sie die höchste Chance haben schwanger zu werden.

Genau wie Tinder: nur zum Spaß

Aber wie genau hilft Küssen uns die Qualitäten eines potentiellen Partners zu erkennen? Das ist noch nicht ganz klar, aber Wissenschaftler spekulieren dies, da Küssen uns erlaubt eine andere Person erst richtig zu riechen und zu schmecken.

Speziell, wenn wir nah mit unseren Mündern und Nasen aneinandergeraten, können wir Pheromone entdecken und andere chemische Signale die uns vielleicht helfen unterbewusst zu erkennen, ob ein Partner gesund und fruchtbar ist oder gute Gene hat.

Wir benutzen also Küssen, um herauszufinden, wer Partnerpotential hat und wer nicht.

Was ist mit Kuss Nummer 1000?

Natürlich Küssen wir nicht nur, wenn wir nach einem Partner suchen – Menschen in langen Beziehungen fahren damit fort sich zu küssen, trotz dessen, dass sie sich schon ausgewählt haben.

Diese Art des Küssens dient mehreren Gründen.

Küssen kann gut für eine Beziehung sein wegen der Art, wie es die Liebe und wachsende Intimität ausdrückt. Basierend auf dieser Idee haben Studien herausgefunden, dass häufiges küssen – nicht häufiger Sex – direkt mit der Zufriedenheit der Beziehung verbunden ist.

Regelmäßiges Küssen kann uns auch helfen gesund zu bleiben, indem man den Austausch bestimmter Mikroorganismen unterstützt.

Eine Studie von 2004 fand heraus, dass Küssen den Austausch vieler Bakterien fördert. Es sind ca. 80 Millionen Bakterien, die man in einem einzigen innigen Kuss austauscht.

Diese Studie hat außerdem herausgefunden, dass je regelmäßiger sich Paare küssen, desto identischer sind die Bakterienkolonien in ihren Mündern.

Aber wie soll dieser vielfältige Transfer von Mikroorganismen unserer Gesundheit helfen? Eine Möglichkeit ist, dass Küssen ein Weg für Frauen ist, um ihre Nachkommen von speziellen Infektionen zu schützen.

Zum Beispiel argumentieren manche Forschungen, dass Küssen den Frauen ermöglicht Infektionen wie beispielsweise HCMV bevor sie schwanger werden bekommen zu können – eine Zeit, zu der diese Krankheit normalerweise keine Probleme hervorruft. Wenn sie diese Infektion allerdings während ihrer Schwangerschaft bekommen, kann es sehr schädlich für den sich entwickelnden Fötus sein.

Das bedeutet Küssen könnte ein Weg sein, wie Frauen ihre Anfälligkeit für diese und andere Infektionen kontrollieren können, so dass es der Gesundheit ihres Kindes hilft.

Und so...

Die Wissenschaft des Küssen legt nahe, dass eben dies wahrscheinlich weit wichtiger ist, als Sie jemals gedacht hatten. Ein gute Küsser zu sein kann nicht nur helfen deinen Sexappeal zu steigern, sondern früh und oft zu küssen macht dich auf lange Zeit gesehen glücklicher und gesünder.

Titelbild: teksomolika