Mo., 23.01.2017
Sport

Willy Bogner wird 75

Willy Bogner – Skirennfahrer, Filmemacher, Modedesigner – wird 75. Wir zeigen euch seine 10 größten Momente

Beim Namen „Bogner“ denkt der Erste an den Wintersport. An Bogner, den Skifahrer, der schon mit 17 Jahren seine ersten Erfolge gefeiert hat. Oder an Bogner, der mit seinem historischen Sturz zwar nicht die Olympischen Spiele gewonnen hat, dafür aber die Aufmerksamkeit unzähliger Menschen. Der Zweite denkt ans Fernsehen. Bogner, den Filmemacher, der Skifahrer in seinen Choreographien über den Hang tanzen lässt, der bei wilden James-Bond-Verfolgungsjagden hautnah dabei ist oder der Einblicke in die Olympia-Welt zeigt. Und der Dritte wird an Fashion denken – an die schrillen Bogner Skihosen, in denen schon die Winter-Olympia-Mannschaft steckte.

 

1. WIE DER VATER SO DER SOHN

Als erster Deutscher hat Willy Bogner mit 17 Jahren die bekannte und berüchtigte Lauberhornabfahrt in Wengen gewonnen. Sein Talent kommt nicht von irgendwo: Sein Vater Willy Bogner Senior war erfolgreicher Langläufer und Skispringer und hat unter anderem elf deutsche Meistertitel in der nordischen Kombination gewonnen.

2. STATT HISTORISCHER SIEG, HISTORISCHER STURZ

Zwei Mal – 1960 und 1964 – hat Bogner an den Olympischen Spielen teilgenommen. Zwei Mal ging er leer aus. Trotzdem wird man seine Teilnahme an den Spielen 1960 in Squaw Valley niemals vergessen: Nach dem ersten Lauf lag Bogner mit einer Sekunde Vorsprung auf Platz eins – er hatte die Chance auf einen historischen Sieg. Im zweiten Lauf zerplatzt jedoch der Traum: Bogner stürzte. Aber auch ohne Sieg bei den Olympischen Spielen war Bogner einer der besten deutschen Skirennfahrer in den 60ern: Er gewann unter anderem fünf Deutsche Meisterschaften in Abfahrt, Slalom und Kombination. Mit 70 Pokalen aus 300 Rennen ist Bogner definitiv in die Fußstapfen seines Vaters getreten.

3. LEIDENSCHAFT DIE ZWEITE: DER FILM

Sein Amateurfilm 1960 über die Olympischen Winterspiele in Squaw Valley war der Anfang für Bogners Filmkarriere. Vier Jahre später brachte Willy Bogner seinen Dokumentarspielfilm „Skifaszination“ ins Kino, den er mit 27 Olympiasiegern und Weltmeistern gedreht hat. Bogner wird der erste Ski-Choreograph der Welt.

4. URTEIL: FAHRLÄSSIGE TÖTUNG

1964 dreht Willy Bogner mit 14 Weltklasse-Skiläufern einen Ski-Film im Skigebiet St. Moritz. Eine Lawine verschüttet am zwölften April die Filmgesellschaft und tötete zwei Mitglieder: US-Skistar Buddy Werner und Münchnerin Barbara Henneberger – die damalige Lebensgefährtin von Willy Bogner. Bogner wird als Leiter der Gruppe rechtskräftig zu zwei Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

5. SEIN NAME WAR BOGNER. WILLY BOGNER.

Als Stunt-Kamerafahrer wirkte Bogner bei vier James-Bond-Filmen mit. 1969 fuhr Bogner das erste Mal für „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ rückwärts mit der Kamera vor den Ski-Fahrern her. Seine Skiverfolgungsjagden sind bis heute legendär.

6. KARRIERE NR. 3: DIE MODE

1972 steigt Bogner wieder einmal in die Fußstapfen seines Vaters und steigt in die Sportmodefirma seiner Eltern ein. Die Marke Bogner stattet ab sofort die deutsche Olympiamannschaft mit Winterbekleidung aus. 1977, nach dem Tod seines Vaters, übernimmt er die Firmenleitung und baut das Unternehmen zu einem internationalen Konzern aus.

7. WO EIN FILMHIT, DA EIN BAMBI

Für seinen Ski-Film „Feuer und Eis“ erhielt er 1985 einen Bambi und 1986 den Bayerischen Filmpreis.

8. FAMILIEN(UN)GLÜCK

1972 heiratet Willy Bogner die neun Jahre jüngere Designerin und Ex-Model Sônia aus Brasilien. Das Paar adoptiert zwei brasilianische Kinder: Florinda und Bernhard. 2005 erhängt sich ihr Sohn Bernhard mit 17 Jahren.

9. GESTATTEN: BOGNER, DER „HERZLOSESTE MENSCH“

Das Deutsche Tierschutzbüro verlieh 2016 den Preis der Herzlosigkeit an Willy Bogner, weil sein Modeunternehmen mit Pelz von gequälten Tieren handelt und sich allem Anschein nach auch nicht aus dem Pelzgeschäft zurückziehen will.

10. BYE BYE MODEMACHEREI

Im Herbst 2016 zieht sich Bogner nach 49 Jahren an der Spitze des Modeunternehmens aus dem Geschäft zurück. Zum ersten Mal führt kein Bogner-Mitglied mehr das Unternehmen. Aber zur Ruhe setzt sich Bogner noch nicht: Im Februar 2017 will er auf der Sportmesse ISPO einen selbstgemachten, zwanzigminütigen Film vorstellen.

 

Titelbild: Playboy Germany