„Klar gehst du mit so einer Fortsetzung ein Risiko ein“

Die Schauspieler Rick Kavanian und Christian Tramitz stehen sich nah gegenüber und balancieren ein kleines rotes Kanu zwischen ihrer Stirn
Auf Augenhöhe: Rick Kavanian (l.) und Christian Tramitz kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Im Interview sprechen sie über ihren neuen Film „Das Kanu des Manitu“ und lassen dabei keine Gelegenheit aus, dem anderen einen Seitenhieb zu verpassen
Credit: Nils Schwarz
Die Schauspieler Rick Kavanian und Christian Tramitz stehen sich nah gegenüber und balancieren ein kleines rotes Kanu zwischen ihrer Stirn
Auf Augenhöhe: Rick Kavanian (l.) und Christian Tramitz kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Im Interview sprechen sie über ihren neuen Film „Das Kanu des Manitu“ und lassen dabei keine Gelegenheit aus, dem anderen einen Seitenhieb zu verpassen
Credit: Nils Schwarz

24 Jahre nach Teil eins haben sich Rick Kavanian und Christian Tramitz gemeinsam mit ihrem Freund Michael Bully Herbig noch einmal in die Westernsättel geschwungen und eine Fortsetzung ihres Mega-Kinoerfolgs gedreht, der am 14. August in die Kinos kommt: „Das Kanu des Manitu“. Im Interview erzählen die Schauspieler, weshalb sie dieses Risiko wagten, was ihre Entwicklung mit der von James Bond zu tun hat und warum sie auf keinen Fall zweite Geigen spielen

Mareike Opitz
Von: Mareike Opitz
12.08.25
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Herr Tramitz, Herr Kavanian, warum ist ausgerechnet jetzt – 24 Jahre nach dem Kino-Start von „Der Schuh des Manitu“ – der richtige Zeitpunkt für eine Fortsetzung?

Tramitz: Na, zumindest bei mir ist die Zeit dafür endlich. Aber das war kein Vorsatz wie „An Silvester hör ich mit dem Rauchen auf“ oder „Ein Vierteljahrhundert später machen wir einen zweiten Teil“.

Kavanian: Nein, es war kein Kalkül. Bully, Christian und ich sehen uns ja regelmäßig, weil wir auch befreundet sind, und irgendwann im Herbst vor zwei Jahren hat Christian nach einem gemeinsamen Essen beim Rausgehen gesagt: „Mensch, wär das nicht schön, wenn wir mal über eine Fortsetzung von ‚Manitu‘ nachdenken würden?“ Wir haben uns dann nach und nach überlegt, was wir in einem solchen Film erzählen könnten, später eine erste Drehbuchfassung gemeinsam geschrieben, und irgendwann waren wir an einem Point of no Return, an dem wir es kaum noch erwarten konnten, wieder in die Klamotte zu steigen und nach Spanien zu fliegen! (Anmerkung der Redaktion: Im spanischen Almería ist bereits „Der Schuh des Manitu“ entstanden.) Dieser Moment war für uns das Indiz dafür, dass es richtig ist, das zu tun.

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Herr Tramitz, Sie haben gerade Ihr Alter angesprochen: Sie werden in ein paar Tagen 70 – kein Hindernis, sich noch mal als Ranger aufs Pferd zu schwingen?

Tramitz: Natürlich hatte ich vor den Reitszenen großen Respekt, man muss dazu wissen, dass weder Bully noch ich oder Rick reiten können. Die Versicherung erlaubt uns auch eigentlich keinen Galopp, aber wir haben uns nicht daran gehalten. Weil: Was soll denn das für ein Western sein ohne galoppierende Pferde?

Kavanian: In meinem Fall, also für Dimitri (seine Filmrolle, d. Red.), hat das funktioniert. Mein Pferd durfte gar nicht galoppieren, das hatte ein ärztliches Attest.

Tramitz: Als wir in Almería ankamen und Bully und ich uns die Pferde angeguckt haben, hat man uns dieses eine gezeigt, das meiner Meinung nach gar kein Pferd war. Das sah eher aus wie ein Dackel, es war irrsinnig lang und hatte sehr kurze Beine. Bully und ich haben beide gesagt: „Wenn einer auf diesem Pferd sitzt, muss es der Rick sein.“ Dieses Pferd war sogar im Schritttempo langsamer als andere Pferde, man musste immer genau hinschauen, ob das da vorne ein Telegrafenmast ist oder der Rick auf seinem Pferd – bewegt haben sich nämlich beide kaum.

Kavanian: Für mich war das beim Reiten wie Sightseeing durch eine Westernstraße: „Ach, guck mal hier, was ist denn da ...?“