„Ein Leben als Blauwal würde mir gefallen“


Mr Aykroyd, Sie sehen ganz schön nach Urlaub aus vor Ihrem Bildschirm – Baseballcap, Sonnenbrille, Hawaiihemd ... Wie kommt’s?
Ja, ich bin in Tropenstimmung. Ich bin gerade in der Karibik, im früheren Dänisch-Westindien. Ein sehr schöner Ort, wo ich ein Heim habe. Ich bin dankbar, dass ich hier leben darf – vor allem wenn man sich den Zustand unserer Welt so anschaut.
Da Sie zurzeit mit der Serie „The UnBelievable“ auf dem History Channel zu sehen sind: Würden Sie Ihr Leben als unglaublich bezeichnen?
Ich hatte auf jeden Fall in meinem Leben unglaubliches Glück. Einmal bei Dreharbeiten bin ich durch ein Dachfenster gekracht und 17 Meter tief gefallen. Zum Glück gab es ein Gerüst, das meinen Sturz gebremst hat. Danach bin ich einfach in den Krankenwagen gestiegen. Ein anderes Mal fiel ich aus einem Speedboat ins Meer, und ich konnte spüren, wie der Kiel unmittelbar über meinem Kopf vorbeigerauscht ist. Wäre ich ein paar Zentimeter höher im Wasser gewesen, dann hätte es mich rasiert.
Wie steht es um Ihren Glauben ans Übernatürliche?
In der Hinsicht habe ich auch einiges erlebt.
Wollen Sie darüber reden?
Einmal bin ich nachts aus Pittsburgh losgefahren, und plötzlich sehe ich, wie sich ein Auto in hoher Geschwindigkeit von hinten nähert – das war so ein zerbeulter Toyota. Direkt hinter mir hat er an einer Ampel gestoppt. Dann bin ich in eine Tankstelle eingebogen, und dieses Auto hielt wieder hinter mir.
Ein Fan vielleicht?
Das dachte ich auch. Ich wollte abwarten, ob jemand aussteigt und sich ein Autogramm holt oder ein Selfie machen will. Aber nichts dergleichen. Das Auto stand einfach so da. Durch die Windschutzscheibe habe ich das Gesicht sehen können: Es war abgemagert wie ein Skelett und mit einer Brille, auf der grüne Punkte zu sehen waren. Es schien, als würden die Augen grün leuchten. Und die Gestalt sah aus, als würde sie eine graue Perücke tragen. Sie war fast nicht menschlich. Ich gehe ins Gebäude, um zu zahlen, und das Auto wartet immer noch. Als ich die Tankstelle verlasse, fährt es mir hinterher. Ich mache eine Kehrtwende, und es folgt mir wieder. Ich versuche, es mit anderen Manövern abzuschütteln, kurve über einen Parkplatz – aber vergeblich. Auf der Autobahn gebe ich dann Gas, und weil mein Wagen ziemlich leistungsstark ist, werde ich den Verfolger los. Es war völlig unheimlich. Keine Ahnung, was das war.
Sie haben keine Erklärung?
Absolut nicht. Aber es kann natürliche Gründe geben. Auch viele der Fälle in der Serie sind nicht paranormal, sondern gehen auf menschliches Verhalten zurück. Nehmen Sie die Tanzwut im 14. und 15. Jahrhundert – ein Phänomen der Massenhysterie, dem damals Hunderte von Menschen zum Opfer fielen, weil sie nicht aufhören konnten zu tanzen. Und im Zweiten Weltkrieg versuchten die Amerikaner tatsächlich, Fledermäuse einzusetzen, um Bomben zu transportieren. Was spektakulär schiefging, weil sich Fledermäuse nun mal nicht befehlen lassen, wo sie hinfliegen.
Aber was ist mit dem Paranormalen? Haben Sie als „Ghostbuster“ eine Affinität zu Geistern?
Natürlich. Mein Urgroßvater war in den 1920er-Jahren Mitglied der Lilydale Spiritualist Community, die mithilfe von Medien Kontakt zu Verstorbenen aufgebaut hat. Seine Recherchen im Bereich des Übersinnlichen haben „Ghostbusters“ direkt inspiriert. Und ich glaube total daran, dass unser Bewusstsein nach dem Tod überlebt. Ich bin auch überzeugt, dass diese Wesenheiten über entsprechende menschliche Medien zu unserer Dimension Kontakt aufnehmen können. Die Familie meines Urgroßvaters hatte einen Mann, der das für sie gemacht hat – einen Eisenbahnmechaniker, mit dem sie zehn Jahre lang Séancen veranstaltet hat. Wir hatten ein altes Farmhaus voller Magazine zu dem Thema, die ich alle durchgelesen habe. Und ich dachte mir: Warum verbinden wir nicht diese Forschungsergebnisse mit dem Konzept einer klassischen Geisterkomödie?

Ihr Freund und Comedian-Kollege John Belushi, mit dem Sie zum Beispiel auch „Blues Brothers“ gedreht haben, ist bereits 1982 gestorben. Haben Sie mal versucht, mit ihm Kontakt im Jenseits aufzunehmen?
Ich habe nie an einer Séance teilgenommen, bei der ich konkret nach einer bestimmten Person gesucht habe. Aber John ist mal einem Freund von mir im Traum erschienen. Man kann Verstorbenen tatsächlich in Träumen begegnen. Eine Freundin von mir, die am 11. September starb, hat mich an ihrem Todestag im Traum besucht: Ganz in Gelb gekleidet, saß sie an einem Fenster, den einen Fuß auf der Innenseite, den anderen Fuß draußen. Ich sagte zu ihr: „Was machst du da?“ Und sie meinte: „Ich helfe denen, auf die andere Seite rüberzugehen, die nicht verstehen, was mit ihnen los ist.“
Sie sind wirklich fest von diesen Dingen überzeugt? Ihren Urgroßvater konnten Sie ja nicht dazu befragen.
Doch. Das hat auch meine Frau Donna, von der ich getrennt lebe, bestätigt. Sie und eine Freundin von ihr waren zu Gast bei einer TV-Show, in der ein berühmtes Fernseh-Medium namens John Edward auftrat. Meine Frau saß hinter den Kulissen. Donnas Freundin wollte, dass Edward ihre verstorbene Großmutter kontaktiert. Aber stattdessen bekam er eine Verbindung zu einer männlichen Person mit Brille und Marine-Uniform namens Maurice. Der wollte unbedingt eine Nachricht an seinen Sohn Steve vermitteln. Das kann man alles in der Aufzeichnung der Show sehen. Auf einmal begriff meine Frau: Das war mein Onkel Maurice, der in der Marine gedient hatte und Brillenträger war. Edward wusste gar nichts von meiner Frau, weil die eben im Hintergrund war. Nach der Show sagte sie zu ihm. „Du hast nicht die Großmutter erwischt, sondern Dannys Onkel. Und wir werden Steve von ihm ausrichten, dass alles okay ist.“