Hollywood-Star Woody Harrelson: „Eine packende Geschichte kommt ohne Schnickschnack aus“


Mr Harrelson, Ihre Rolle in Ihrem neuen Film „Last Breath“ ist eine eher kleine. Was reizte Sie daran?
Mich hat einfach die wahre Geschichte gepackt, um die es hier geht. Als ich mit dem Produzenten Paul Brooks an unserem Film „Champions“ arbeitete, empfahl er mir dringend, auf Netflix den Dokumentarfilm „Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund“ anzusehen. Und der hat mich umgehauen. Als er dann meinte, dass sie diese Geschichte als Spielfilm verfilmen, war mir klar, dass ich da dabei sein muss. Ganz egal, wie groß die Rolle ist.
Am Ego kratzt es also nicht, wenn man nur ein paar Szenen hat?
Quatsch, ich liebe Nebenrollen. Einer meiner ersten großen Jobs war eine Nebenrolle in einer Fernsehserie. Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, um Spaß bei der Arbeit zu haben. Mir reicht es, wenn es eine spannende Geschichte zu erzählen gibt, in der ich ein großes Herz schlagen höre.
Ist es Ihnen bei wahren Geschichten wichtig, die Person kennenzulernen, die Sie spielen?
In vielen Fällen ist das natürlich hilfreich. Einfach um einen besseren Eindruck von dem Menschen zu bekommen, den man darstellen soll. Aber es muss auch nicht sein. Schließlich will man sowieso mehr abliefern als eine Imitation. Deswegen habe ich im Fall von „Last Breath“ zum Beispiel auch nicht versucht, mir einen britischen Akzent zuzulegen. Ich bin schließlich nicht Meryl Streep. Die ist die Einzige, die so etwas kann, ohne dass es peinlich wird und vom Film ablenkt.