„Männlichkeit bedeutet nicht, mit dicken Muskeln durch die Gegend zu laufen“
Herr Baum, „Der letzte Bulle“ ist zurück, aber er ist auf einmal gar kein Macho mehr, er hilft sogar seinem Kollegen beim Gendern – was ist da passiert?
(Lacht) Na, das mit dem Gendern betreibt er natürlich ironisch. So sehr verändert hat er sich eigentlich nicht, zur richtigen Zeit eine Provokation zu setzen, reizt ihn immer noch sehr. Vielleicht haben sich in den ersten Folgen die Gelegenheiten für ein übertriebenes Machotum einfach noch nicht so sehr gezeigt. Aber er ist nach wie vor ein Macho aus Lust, würde ich sagen.
Oder ein Macho aus Trotz? Weil ihn ärgert, dass man so eigentlich gar nicht mehr sein darf?
Nein, der Zeitgeist prallt nach wie vor an ihm ab, was da um ihn herum passiert, interessiert ihn nicht. Er hat einfach ein sehr archaisches Verständnis von sich als Mann, das er nicht infrage stellt. Und er versucht, egal, was er macht, sein Leben als lustvollen Vorgang zu sehen, sich alles so einzurichten, dass es gut für ihn ist und er damit klarkommt. Nur so hat er mehr als zehn Jahre auf der Insel überlebt.
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