Warum wird immer weniger gevögelt, Frau Burghardt?

Die neuen Lustlosen: Auch durch digitale Ersatzbefriedigung fehlt uns der Lust auf Sex, sagt Expertin Juliane Burghardt
Credit: Lara Kinnman mit Freepik
Die neuen Lustlosen: Auch durch digitale Ersatzbefriedigung fehlt uns der Lust auf Sex, sagt Expertin Juliane Burghardt
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Mehr Dating-Möglichkeiten, mehr Toleranz, mehr Aufklärung – und trotzdem herrscht gerade in den jüngeren Generationen seit Jahren eine große Sex-Flaute. Die Psychologin Juliane Burghardt hat in Studien die Gründe erforscht – und einen Bestseller darüber geschrieben. Im Interview verrät sie uns, warum junge Menschen immer weniger Sex haben, wieso Sex in Langzeitbeziehungen weniger wird und was insbesondere Männer tun können, um mehr Sex zu haben.

Von: Julia Haase
24.06.25
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Frau Dr. Burghardt, in Ihrem Buch „Alles kann, nichts läuft“ werten Sie zahlreiche Studien aus, die zeigen: Wir haben weniger Sex als früher. Woran liegt das? Schließlich war Sex nie so allgegenwärtig wie heute, nie wurde er offener thematisiert.

Das hat uns ehrlich gesagt auch überrascht. Zuerst dachten wir, dass es vielleicht nur den klassischen penetrativen Sex betrifft. Doch dann haben Forscherinnen und Forscher auch andere Praktiken wie Oralverkehr oder Masturbation untersucht – und auch hier berichten Menschen von weniger Aktivität. Es scheint also wirklich ein allgemeiner Trend zu sein. Dabei wäre heute alles möglich: Sex vor der Ehe, mit mehreren oder gleichgeschlechtlichen Partnern. Aber offenbar reicht diese Freiheit nicht aus, damit Menschen sie auch tatsächlich nutzen.